Wie alt werden Hühner? | Mögliches Alter

Hahn und Hühner

Hühner können durchaus viele Jahre alt werden – sofern sie artgerecht gehalten und versorgt werden. Wir verraten Ihnen, welche Hühner die höchste Lebenserwartung haben und geben Ihnen Tipps, wie Sie ein langes Hühnerleben fördern können!

Rasse- und Haushühner

Die höchste Lebenserwartung haben Rassehühner, denn diese werden im Durchschnitt zwischen fünf und sieben Jahre alt. Insbesondere alte Hühnerrassen begleiten uns lange durchs Leben, da bei ihrer Zucht die Frohwüchsigkeit und Vitalität im Vordergrund stand. Sehr robuste Hühnerrassen – wie etwa das Deutsche Zwerghuhn – kommen besser mit Kälte zurecht und sind auch weniger anfälliger für Krankheiten, wodurch sich ihre Lebenserwartung erhöht. Bei guter Haltung können einige Hühner sogar bis zu 15 Jahre alt werden! Zu den Hühnerrassen mit einer hohen Lebenserwartung zählen unter anderem:

Hinweis: Auch bei Rassehühnern ist Vorsicht geboten, denn je überzüchteter sie sind, desto geringer ist ihre Lebenserwartung!

Hähne

Hühner und Hahn

Nicht nur die Rasse, sondern auch das Geschlecht spielt eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Lebenserwartung von Hühnern. Denn Hähne werden in der Regel etwas älter als Hühner – unabhängig von der jeweiligen Rasse. Die Gründe hierfür sind noch nicht zur Gänze erforscht, es wird jedoch vermutet, dass insbesondere zweierlei Faktoren hierbei eine Rolle spielen: Zum einen wird ihr Organismus nicht durch das Eierlegen strapaziert und zum anderen haben sie einen höheren Bewegungsdrang, der sie gleichzeitig fit und gesund hält.

  • Lebenserwartung: bis zu 10 Jahre
  • Häufig älter als Hühner

Legehühner

Eine deutlich geringere Lebenserwartung als „gewöhnliche“ Hühner haben sogenannte „Legehybriden“ – also Hühner, die speziell für das Eierlegen gezüchtet werden. Diese Hochleistungshennen legen bis zu 300 (!) Eier im Jahr und sind dementsprechend bereits nach wenigen Monaten regelrecht ausgelaugt. Nach zwei bis drei Jahren sind sie deutlich anfälliger für Krankheiten, bekommen ein zerzaustes Gefieder und häufig Krebsgeschwüre. Den meisten Legehennen bleibt dieser „Lebensabend“ aber „erspart“, da sie aufgrund der abnehmenden Legeleistung relativ rasch geschlachtet und anschließend durch Junghennen ersetzt werden.

  • Lebenserwartung: 3 – 4 Jahre
  • Werden meist nach 16 Monaten geschlachtet

Masthühner

In Anbetracht der Tatsache, dass Hühner gut und gerne bis zu 10 Jahre alt werden können, ist es fast schon erschreckend, dass Masthühner nicht mal wenige Monate alt werden. Diese Tiere werden innerhalb kürzester Zeit mittels Hochleistungsfutter auf das gewünschte Schlachtgewicht gemästet und in der Regel nach rund 40 (!) Tagen geschlachtet.

  • Lebenserwartung: ca. 40 Tage

Schon gewusst? Hühner setzen grundsätzlich mehr Fleisch an als Hähne, weshalb die weiblichen Vögel bevorzugt gemästet werden.

Männliche Küken

Die kürzeste Lebensdauer haben männliche Küken von Legehennen, denn diese werden bereits direkt nach dem Schlüpfen getötet. Dies wird von Legebetrieben mit der Behauptung begründet, dass sie keine Verwendung für die männlichen Tiere hätten und sie dementsprechend wirtschaftlich nicht rentabel seien. Jährlich werden allein in Deutschland rund 45 Millionen männliche Küken ausgebrütet und anschließend „entsorgt“.

  • männliche Küken werden auch „Eintagsküken“
  • Lebenserwartung: 1 Tag

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat in dieser Angelegenheit bereits einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der am 20. Mai 2021 vom Bundestag beschlossen wurde: Männliche Küken von Legehennen sollen entweder aufgezogen oder erst gar nicht ausgebrütet werden. Wird das Gesetz vom Bundesrat abgesegnet, gelten diese Regelungen ab dem 1. Januar 2022.

Lebenserwartung von Hühnern erhöhen

Die allgemeine Lebensdauer von Hühnern wird nicht nur von der Rasse und dem Geschlecht beeinflusst, sondern auch von deren Haltung und Pflege. Hochwertiges Futter, eine artgerechte Haltung sowie einwandfreie Hygienemaßnahmen begünstigen ein langes Hühnerleben!

Hühner

Hygiene und Pflege

In einem sauberen Stall fühlen sich die Tiere nicht nur wohler, denn auch das Krankheitsrisiko ist deutlich gemindert. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Stall bzw. das Gehege regelmäßig zu reinigen.

  • Täglich: Wasser- und Futterbehälter reinigen
  • Täglich: grobe Verunreinigungen entfernen
  • Wöchentlich: Grundreinigung des Stalls
  • Monatlich: Grundreinigung, inkl. Wände und Decke
  • Außengehege, Wasserlöcher und Sandbäder reinigen

Gesunde Ernährung

Hühner haben in der freien Natur einen abwechslungsreichen Speiseplan: Neben Gras, Kräutern und Blumen fressen sie auch gerne Gemüse und sogar kleine Insekten, Schnecken oder gar Mäuse. Im Idealfall steht den Tieren daher ausreichend Grünfläche zur Verfügung, sodass sie sich zum Großteil selbst ernähren können. Damit es ihnen an nichts mangelt, sollten sie zusätzlich mit hochwertigem Futter versorgt werden. Essensreste vom Abendbrot sind hierfür nicht geeignet, da die Tiere sonst schnell zu dick und somit anfälliger für Krankheiten werden.

  • Immer frisches Wasser
  • Nahrung aus Freilauf
  • Körner
  • Obst, Gemüse und Eiweiß

Artgerechte Haltung

Hühner sind zwar relativ klein, benötigen aber doch ausreichend Platz. Neben einem geschützten Stall mit Legenestern sollten sie auch viel Auslauf auf einer Wiese haben. Dies ist nicht nur für ihren Bewegungsdrang essenziell, denn Grünflächen bieten ihnen auch die Möglichkeit zum Scharren nach Futter. Der Freilauf sollte dabei möglichst geschützt sein, sodass Fressfeinde (z.B.: Füchse und Marder) keinen Zutritt haben.

  • Geschützter Stall
  • Legenester
  • Ausreichend Freilauf
  • Versteckmöglichkeiten (Büsche, Bäume)

Verhaltensänderungen im Alter

Das voranschreitende Alter bringt auch bei Hühnern einige Veränderungen mit sich: Selbstversorger müssen damit rechnen, dass die Legeleistung der Tiere immer mehr nachlässt. Zum einen legen die älteren Hühner weniger Eier – wobei sie im Winter und Spätherbst kaum noch legen – und zum anderen fallen die Eier meist etwas kleiner aus. Zusätzlich macht sich das voranschreitende Alter bei Hühnern wie folgt bemerkbar:

Hühner
  • Trägheit
  • Zerzaustes Federkleid
  • Kamm und Kehllappen nicht mehr so intensiv gefärbt
  • Anfälliger gegenüber Krankheiten
  • Niedrigere Temperaturen ist große Belastung für sie

Schon gewusst? Da niedrige Temperaturen sehr belastend für alte Hühner sind, sterben viele von ihnen in der kalten Jahreszeit.