Sprossen selber ziehen | Das ist zu beachten

Mungobohne - Vigna radiata

Sprossen sind das ganze Jahr über eine wichtige Nahrungsergänzung. Sie liefern hochwertige Vitamine und Mineralstoffe en masse. Kein Wunder also, dass sie sich bei allen, die auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten, hoch im Kurs stehen. Sie selber zu ziehen ist kein Problem – vorausgesetzt, man beachtet ein paar grundlegende Punkte.

Basics

Wer Sprossen bei sich in der Wohnung selber ziehen möchte, braucht nicht viel Zubehör. Essenziell sind eigentlich nur ein Keimglas und eine Samenmischung Beides bekommt man in der Regel problemlos in Gartenfachmärkten, Drogerien oder Bioläden. Eine fertige Samenmischung enthält diverse unterschiedliche Sprossensamen. Am häufigsten sind darin zu finden:

  • Alfalfa
  • Bockshornklee
  • Brokkoli
  • Kresse
  • Linsen
  • Mungobohne
  • Quinoa
  • Radieschen
  • Rucola
  • Weizen

Nicht jede Mischung enthält alle diese Sorten. Natürlich ist es auch möglich, nur eine einzige Sorte zu ziehen. Eine Mischung sorgt jedoch für kulinarische Abwechslung. Neben dem Samen kommt dem Keimglas eine besondere Bedeutung zu. Im Prinzip kann man dafür jedes beliebige Glas oder jeden transparenten Kunststoffbecher verwenden. Dennoch ist ein professionelles Keimglas aus dem Fachhandel mehr als empfehlenswert. Der Grund: Es wird in der Regel mit einer schrägen Halterung geliefert, die dazu führt, dass überflüssiges Wasser stets sehr leicht ablaufen kann.

Beim Kauf eines Keimglases sollte darauf geachtet werden, dass die Öffnungen im Deckel nicht zu grob sind. Ist dies nämlich der Fall, kann besonders feiner Samen nach dem Aussäen leichter durchrutschen.

Wässern / Einweichen

Mungobohne - Vigna radiata

Schon aus Gründen der Hygiene sollte der Sprossensamen zunächst gut gespült bzw. gewässert werden. Dazu gibt man einen gut gefüllten Esslöffel in ein Sieb und übergießt dieses dann mehrmals mit klarem, frischem Wasser. Anschließend wird der Samen in das Keimglas gefüllt und mit der doppelten Menge an Wasser aufgegossen. Der Samen wird anschließend für die Dauer von einer bis acht Stunden eingeweicht.

Die genaue Dauer der Eichweichzeit hängt von der jeweiligen Samenmischung bzw. von den Sorten ab. Genaue Angaben zur dauen finden sich in der Regel auf der Verpackung des Samens.

Spülungen

Nach der Einweichzeit werden zunächst alle Samenkörner aussortiert, die nicht gequollen sind. Würde man sie in der Mischung belassen, wäre die Gefahr groß, dass sie zu faulen beginnen. Das Aussortieren geschieht am besten außerhalb des Keimglases. Die gequollenen Samenkörner werden dann zurück ins Glas gegeben und der Deckel samt Siebeinsatz aufgeschraubt. Anschließend platziert man das Glas in Schräglage auf einem Teller. Überflüssiges Wasser kann so problemlos abfließen. Es sammelt sich auf dem Teller. Der Siebeinsatz verhindert, dass Samenkörner mit austreten können. In der Folgezeit werden die keimenden Sprösslinge zwei- bis dreimal am Tag mit frischem Wasser gespült. Am einfachsten lässt sich das bewerkstelligen, indem man das Glas über den mit dem Sieb verschlossenen Deckel befüllt und es ein paar Mal schwenkt. Anschließend wird das Glas wieder in Schräglage auf dem Teller gestellt.

Ernte und Verzehr

Microgreens - Keimsprossen

Je nach Sorte bzw. Mischung können die Sprossen (Microgreens) bereits nach etwa vier Tagen geerntet werden. Vor dem Verzehr sollte noch einmal eine gründliche Spülung mit kaltem Wasser erfolgen. Auch wenn vom Aussäen im eigentlichen Sinne keine Rede sein kann und die Samen nicht mit Erde in Kontakt kommen, ist die Gefahr dennoch relativ groß, dass sie Verunreinigungen enthalten. Nochmaliges Spülen dient deshalb der Hygiene und schützt vor eventuellen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Sprossen im Salat. Dazu gehört im Übrigen auch, dass das Aussäen bzw. Anziehen über das Wässern bis hin zur Ernte ausschließlich bei einer Zimmertemperatur von 18 bis 22 Grad Celsius erfolgen sollte.