Wachtelarten: Beliebte Zier- und Legewachteln von A-Z

Wachteln

Weltweit gibt es mittlerweile rund 100 Wachtelarten. Ein Großteil davon wurde speziell vom Menschen gezüchtet. Der Grund liegt auf der Hand: Sowohl das Fleisch der Wachteln als auch ihre Eier gelten als Delikatesse – und als überaus gesund obendrein. Vor allem aber sind die munteren Tierchen stets auch eine wahre Augenweide.

Wachteln

Die Wachtel ist seit mehr als 1.000 Jahren eng mit dem Menschen verbunden. Zunächst wurden die Tiere vor allem als Ziervögel gehalten. Dabei spielte auch eine Rolle, dass sie dem Wachtelhalter häufig einen gewissen Status verliehen. Wachteleier und ihr Fleisch wurden erst relativ spät als Delikatesse entdeckt. Grundsätzlich muss also zwischen Zierwachteln und Legewachteln, die sich häufig auch für die Fleischgewinnung eignen, unterschieden werden.

Ist von Wachteln die Rede sind in der Regel Erdwachteln, deren wissenschaftliche Bezeichnung Coturnix lautet, gemeint. Daneben spielen die sogenannten Zahnwachteln (Odontophoridae) eine gewisse Rolle. Wachtel ist also nicht gleich Wachtel. Beide Familien gehören übrigens zu den sogenannten Hühnervögeln. Im Gegensatz zu Hühnern benötigen diese Tiere allerdings deutlich weniger Platz. Sie sind zudem bei der Haltung auch sehr viel leiser.

Hinweis: Für welche Wachtelart man sich entscheidet, hängt vor allem davon ab, warum man sie halten möchte. Es gilt: Zierwachteln sind in der Regel nicht für die Eiergewinnung und meist nur sehr eingeschränkt für die Fleischgewinnung geeignet.

Zierwachteln

Zierwachteln sind vor allem zur Zierde da. Sie werden gehalten, weil sie schön anzusehen sind und es Spaß macht sie zu beobachten. Zierwachteln bilden die große Mehrheit der Wachtelarten. Ihre berühmteste Vertreterin ist zweifellos die kalifornische Schopfwachtel. Ihr Name rührt von der Federhaube (Schopf) auf ihrem Kopf her. Sie ist der offizielle Staatsvogel des amerikanischen Bundesstaates Kalifornien.

Schopfwachteln lassen sich sehr gut in kleineren Gruppen in Volieren halten. Sie vertragen sich allerdings nicht mit anderen Hühnervögeln. Die einzelnen Tiere erreichen eine Größe von bis zu 25 Zentimetern. Die Weibchen legen pro Jahr 10-17 Eier. Weitere wichtige und zum Teil weit verbreitete Zierwachteln sind:

  • Blauschuppenwachteln
  • Virginiawachteln
  • Madagaskar Perlwachteln
  • Montezumawachteln
  • Dschungelwachteln
  • Straußwachteln
  • Regenwachteln
  • Gambelwachteln

Gambelwachtel

Bei all diesen Wachtelarten handelt es sich um Tiere, die den Kontakt mit Menschen häufig seit Jahrhunderten gewöhnt sind. Es besteht bei ihnen durchaus die Möglichkeit, dass sie zahm bzw. handzahm werden. Die einzelnen Arten kommen in unterschiedlichen Farbschlägen vor, die sich untereinander zum Teil sehr deutlich unterscheiden. Je nach Größe der Tiere eignen sie sich auch zur Gewinnung von Fleisch.

Hinweis: Bei Zierwachteln handelt es sich meist um Zahnwachteln. Legewachteln hingegen sind typischerweise Erdwachteln (Coturnix).

Legewachteln

Wer Wachteln halten möchte, um Eier und Fleisch gewinnen zu können, greift in der Regel nicht auf Zierwachteln zurück, sondern auf Legewachteln. Dabei kommt mittlerweile allerdings nur eine Art in Frage, nämlich die Japanwachtel bzw. die japanische Legewachtel. Sie wurde bereits vor rund 700 Jahren als Ziervogel gehalten. Im 19. Jahrhundert verschob sich das Augenmerk dann auf die Eierproduktion. Die Japanwachtel weist folgende Eigenschaften auf:

  • Körpergröße: rund 16 Zentimeter
  • Anzahl der Eier pro Jahr: 300 bis 330
  • Eiergewicht: 9 bis 12 Gramm
  • Gewicht: abhängig von der Zuchtlinie, bis zu 500 Gramm

Die japanische Legewachtel kommt in mehreren, meist sehr unterschiedlichen Farbschlägen vor. Für jeden einzelnen Farbschlag wiederum existieren drei Zuchtlinien. Die Art der Zuchtlinie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Körpermasse des jeweiligen Vogels. Folgende Linien werden unterschieden:

  • leichte Zuchtlinie: 110 bis 150 Gramm, gute Legeleistung
  • mittlere Zuchtlinie: 160 bis 250 Gramm, sehr gute Legeleistung
  • schwere Zuchtlinie: 300 bis 500 Gramm, gute Legeleistung

Japanwachteln lassen sich äußerst problemlos halten. Sie benötigen sehr wenig Platz. Außerdem stellen sie geringe Ansprüche an die Pflege und an ihr Futter. Die unterschiedlichen Farbschläge führen dazu, dass sie sich natürlich auch als Zierwachteln eignen. In letzter Zeit ist sogar ein Trend feststellbar, dass es bei der Haltung dieser Tiere wieder weniger um die Leistung geht.

Haltung

Egal, ob es nun um Zierwachteln oder um Legewachteln geht, die Haltung der Tiere ist im Wesentlichen immer gleich. Sie fühlen sich in Volieren, Gattern oder auch Ställen wohl. Zwar benötigen sie aufgrund ihrer geringen Körpergröße verhältnismäßig wenig Platz, jedoch sollten sie die Möglichkeit zu einem gewissen Auslauf haben. Anders ausgedrückt: Ausreichend Bewegungsfreiheit ist wichtig für das Wohlbefinden der Tiere.

Ihr Futter sollte einen möglichst hohen Anteil an Rohprotein von etwa 17 Prozent haben. Bei der Zucht geht es meist nicht ohne einen Brutkasten, der das Ausbrüten der Eier übernimmt. Die Brutzeit beträgt 16 bis 17 Tage. Wachteln werden je nach Art zwischen zwei und fünf Jahre alt.

Kauf

Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft sich Jungtiere oder sogenannte Bruteier, die dann in einem Brutkasten ausgebrütet werden müssen. Für beide Varianten wendet man sich am besten an einen Wachtelzüchter aus der jeweiligen Region. Hier sind die Chancen nämlich sehr groß, dass man gesunde Tiere bzw. Eier bekommt. Außerdem kann man sich von so einem Züchter wichtige Tipps für die Haltung und das Füttern holen. Züchter findet man in speziellen Verzeichnissen, die im Internet abrufbar sind.