Mangold säen: wann und wie? | Saattiefe, Zeitpunkt und Keimdauer

Mangold im Beet

Der Mangold wird auch als „Spargel des armen Mannes“ bezeichnet. Dies klingt fast etwas abwertend für ein so vielseitiges Gemüse. Der Mangold, botanisch „Beta vulgaris subsp. vulgaris“, ist nicht nur in vielen Gerichten zu finden, er ist auch einfach mehrmals im Jahr säen.

Bodenvorbereitung für den Mangold

Beim Mangold kann zwischen Stiel- und Blattmangold unterschieden werden. Beide Sorten benötigen jedoch einen nährstoffreichen und lockeren Boden. Durch die Verwandtschaft zur Beta bilden Mangoldarten ebenfalls kleine Rüben aus. Diese sind zwar kulinarisch nicht verwertbar, jedoch ein wichtiges Speicherorgan für die Pflanzen. Daher sollte der Boden locker sein, damit sich die Pflanzen im Boden gut verwurzeln können.

Der Boden kann bereits im Herbst für das nächste Jahr vorbereitet werden. An den Platz, an den Sie Stiel- oder Blattmangold pflanzen wollen, sollten Sie großzügig Kompost in den Boden einarbeiten. Zusätzlich können Sie noch Hornspäne oder anderen Langzeitdünger dem Kompost beimischen.

Tipp: Bei sehr schweren bzw. dichten Böden sollte zusätzlich noch etwas Sand eingearbeitet werden.

Aussaat im Frühjahr

Die Beta kann mehrmals im Jahr ausgesät werden. Der früheste Zeitpunkt ist das frostfreie Frühjahr. Spätfröste können dafür sorgen, dass die Pflanzen nur wenige oder nur sehr kleine Blätter ausbilden und die Kraft in die Blüte legen. Der Spätfrost lässt die Pflanzen nicht absterben suggeriert ihnen jedoch einen Winter, der für die zweijährigen Pflanzen wie ein Impuls zum Blühen ist.

Im Frühjahr muss das Saatgut unter Folie bzw. Vlies ausgesät werden, denn anderenfalls sind die Temperaturen zu niedrig. Die Pflanzen brauchen solange Schutz, bis sie mindestens 15 – 20 cm hoch sind und einen kompakten Wuchs haben.

Mangold Keimlinge

Tipp: Die Verwendung einer schwarzen Mulchfolie sorgt zusätzlich für Wärme. Schneiden Sie dazu an einigen Stellen einfach ein Loch in die Folie und legen Sie den Samen dort ab.

Aussaat im Sommer

Bei einer Aussaat im Frühjahr kann mit Beginn des Sommers bereits geerntet werden. Damit eine konstante Ernte über das Jahr möglich ist, bietet es sich an die Beta vulgaris in mehreren Etappen zu säen. Der zweite Zeitpunkt ist der Frühsommer bzw. Sommer. In den Sommermonaten ist die Gefahr von zu tiefen Temperaturen auszuschließen, dafür kann Trockenheit den jungen Keimlingen zu schaffen machen. Daher sind vor allem die Vorbereitung und der Standort wichtig.

Bei einer Aussaat im Freiland ist Folgendes zu berücksichtigen:

  • halbschattiger Standort
  • regelmäßig wässern
  • ausreichend Abstand, um Vereinzeln zu vermeiden
  • nur kräftige Keimlinge vereinzeln

Aussaat im Herbst

Es besteht die Möglichkeit noch im Herbst den Mangold zu säen. Sie sollten damit jedoch nicht zu lange warten, um noch im selben Jahr zu ernten. Spätestens im September sollten die Samen in den Boden gelegt werden; die letzte Ernte sollte entsprechend etwa Ende Oktober erfolgen. Da der Mangold zweijährig ist, können Sie ihn auch über den Winter stehen lassen. Sie müssen ihn jedoch gut schützen, denn er ist nur bedingt frosthart. Dafür decken Sie die Pflanze entweder mit einer Mulchschicht oder mit Vlies ab.

Nach der Frostperiode bildet sie Samen aus, die Sie wiederverwenden können, um daraus neue Pflanzen zu züchten. Solange sich im zweiten Jahr noch keine Blüten gebildet haben, können Sie die Blätter und Stiele weiterhin ernten.

Tipp: Mangold sollte in jedem Fall im Freien überwintern. Durch den Kälteimpuls wird erst die Bildung der Blüte für die Samenbildung angeregt.

Selbstaussaat beim Mangold

Wer den Mangold überwintert, hat den Vorteil, dass er nicht selbst Samen säen muss. Die Beta vulgaris sollte dazu bereits im Vorjahr an einer Stelle gepflanzt werden, wo sie sich im nächsten Jahr problemlos ausbreiten kann. Den Rest überlassen Sie dem Lauf der Natur.

viel Mangold

Nur einige wenige Vorbereitungen sind zu treffen:

  • Mutterpflanze muss aus samenfestem Saatgut gezogen sein
  • Boden tiefgründig lockern
  • gut düngen
  • frei von Unkraut halten

Sobald die Samen zu Boden gefallen sind, können sie mit einer Schicht Erde bedeckt werden. Zwar würden die Samen auch bei Licht keimen, das Risiko ist jedoch höher, dass die empfindlichen Keimlinge, bis sie sich gut verwurzelt haben, vertrocknen.

Pflanzen vorziehen

Die Beta lässt sich auch in Anzuchtschalen vorziehen. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass aus einem Samenkorn in der Regel zwei oder manchmal sogar drei Keimlinge sprießen. Es ist daher meist ausreichend einige wenige Samenkörner zu säen, um viele Pflanzen zu bekommen. Zudem ist es wichtig, die Samenkörner nicht zu dicht abzulegen, damit die Keimlinge problemlos vereinzelt werden können.

Saattiefe

Für die Beta ist eine Saattiefe von 2 – 3 cm ideal. Liegen die Samen tiefer, sind sie zwar gut verwurzelt, es dauert allerdings länger, bis sie das Tageslicht erreichen. In dieser Zeit können ihnen zudem Bodenorganismen zusetzen und die Pflanzen möglicherweise sogar zum Absterben bringen.

Beim Säen von Mangold bietet sich eine Punktsaat an. Es können beispielsweise Reihen gezogen und dort die Körner abgelegt werden. Zwischen den Samenkörnern sollten rund 10 – 15 cm Abstand sein. Pflanzen Sie den Mangold in mehreren Reihen nebeneinander, sollte zwischen den Reihen ein Abstand von mindestens 40 cm sein.

Keimdauer

Die Keimdauer ist von vielen Faktoren abhängig. Bei optimalen Bedingungen zeigen sich die ersten Keimblätter innerhalb einer Woche. Besonders wichtig ist die richtige Keimtemperatur, die mindestens 14°C beträgt. Optimal ist jedoch eine Temperatur von 18°C.

Die harten Kerne des Mangolds benötigen zudem viel Feuchtigkeit, damit die Schale vom Keimling aufgebrochen werden kann. Eine raschere Keimung wird begünstigt, wenn die Samen 24 Stunden in Wasser gelegt und anschließend in die Erde gegeben werden.