Die Apfelsorte ‚Geheimrat Oldenburg‘ wurde nach dem gleichnamigen Regierungsrat des Berliner Landwirtschaftsministeriums im Jahr 1904 benannt. Gezüchtet wurde sie in der Geisenheimer Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau aus den Varietäten ‚Minister von Hammerstein‘ und ‚Baumanns Renette‘. Das ausgeklügelte Aroma hat einen exotischen Charakter, der die Sorte für Selbstversorger interessant macht.
Steckbrief
Herkunft | Deutschland |
Typ | Herbstapfel |
Standortanforderungen | sonnig bis halbschattig, windgeschützt, nährstoffreich, durchlässig, normal |
Wuchsbreite | 200 bis 400 cm |
Wuchshöhe | 200 bis 300 cm |
Wuchs | kräftig, mit der Zeit abnehmend, buschig, breite Kugelkrone |
Blütezeit | Mai |
Anfälligkeit für Krankheiten | Obstbaumkrebs |
Frucht | klein, gelbgrün bis gelbrot, festes Fruchtfleisch, aromatischer Duft |
Geschmack | süß, säuerlich, einzigartige Nuancen, exotischer Charakter |
Ertrag | mittelmäßig, regelmäßig |
Erntezeit | Mitte September bis Anfang Oktober |
Genussreife | Mitte September bis Februar |
Lagerfähigkeit | schlecht |
Verwendungszwecke | Direktverzehr, Tafelapfel, Kochapfel, Backwaren, Mostapfel, Säfte |
Informationen für Allergiker | unterschiedlich, abhängig von Intensität der Allergie |
Besonderheiten
Wer sich für die Kultivierung der Sorte entscheidet, muss für einen windgeschützten Standort sorgen. Das ist besonders wichtig, wenn der ‚Geheimrat Oldenburg‘ einen großen Ertrag liefern soll. Die Früchte sind nicht sturmfest und können unter harschem Wetter leiden. Aus diesem Grund sollten die Bäume niemals als Windschutz dienen, trotz des buschigen Wuchses. Um den möglichen Ernteertrag zu erhöhen, sollten Befruchtersorten eingesetzt werden, die der Fruchtbildung unter die Arme greifen. Besonders gut geeignet hierfür sind:
- James Grieve
- Goldparmäne
- Weißer Klarapfel
- Cox
- Ananas Renette
- Croncels
- Gelber Bellefleur
Mit einigen dieser Variationen kann der Ertrag der Sorte effektiv gesteigert werden. Ebenso dürfen regelmäßige Schnittmaßnahmen nicht vernachlässigt werden. ‚Geheimrat Oldenburg‘ vergreist gerne und muss aus diesem Grund immer wieder ausgelichtet werden, um jung zu bleiben. Je effektiver die Krone ausgelichtet wird, desto besser ist die Blütenbildung. Aufgrund der recht umfangreichen Blüte werden die Exemplare häufig von Bienen und anderen Bestäuberinsekten angeflogen. Über den Herbst finden sich viele Vögel, die sich über die Früchte des ‚Geheimrat Oldenburg‘ freuen.
Die Früchte sollten nach der Ernte nicht zu lange geerntet werden, da sie schnell an Aroma verlieren. Eine direkte Verarbeitung ist bei dieser Sorte immer zu empfehlen, um den Geschmack genießen zu können.