Was wäre der Frühling ohne frischen Spargel?! Egal ob grün oder weiß, knackig und aromatisch sollte er schmecken, so als stamme er direkt aus dem eigenen Garten. Das ist gar nicht mal so weit hergeholt, denn Asparagus anzubauen, ist überhaupt nicht schwierig. Alle Fakten rund um die Aussaat, die Pflege und die Ernte, findet der Gärtner in dieser Anleitung zum Spargel anbauen.
Standortwahl
Asparagus benötigt einen sonnigen, warmen Standort. Zudem sollte ausreichend Platz vorhanden sein, um die erforderlichen Abstände beim Anbauen einhalten zu können. Bestenfalls verläuft das Spargelbeet von Norden nach Süden, sodass alle Pflanzen zu gleichen Teilen Sonnenlicht abbekommen.
Ob grün oder weiß entscheidet jeder selbst
Die Deutschen bevorzugen weißen Spargel, den sogenannten Bleichspargel. Wer im Handel nach Samen dieser speziellen Sorte sucht, wird aber nicht fündig werden. Ob sich aus dem Saatgut grüne oder weiße Stangen entwickeln, hängt von der Art des Anbaus ab. Bedeckt der Gärtner die Spitzen regelmäßig mit Erde, bleiben diese weiß. Durchdringen sie allerdings die Erdoberfläche und wachsen im Sonnenlicht, bilden sie den grünen Farbstoff Chlorophyll. Dieser ist es auch, der den Grünspargel gesünder macht. Da das stete Anhäufeln von Erddämmen entfällt, gilt das Anbauen grünen Spargels zudem als einfacher und eignet sich daher vor allem für Einsteiger.
Bodenverhältnisse
Hinsichtlich der Ansprüche an den Boden variieren die Anforderungen jedoch ein wenig. Bleichspargel benötigt sandigen, durchlässigen Boden. Grünspargel gedeiht hingegen auch in lehmiger, kalkhaltiger Erde. Dennoch sollte diese nicht zu schwer sein. Ein hoher Nährstoff Gehalt ist für beide „Sorten“ wichtig.
Beet Vorbereitungen
Obwohl die Aussaat erst im Frühjahr erfolgt, beginnen die Vorbereitungen für den Anbau bereits im Herbst des Vorjahres. Zu dieser Zeit lockert der Gärtner den Boden am gewünschten Standort und befreit die Erde von Unkraut. Um den erforderlichen Nährstoff Gehalt zu erzeugen, mischt er Gründünger mit Mist oder Kompost und arbeitet das Erzeugnis schon einmal in den Boden ein.
Tipp: Schon jetzt sollte der Gärtner Mist, Humus oder anderes organisches Material auf dem Kompost herstellen, das er im Frühjahr beim Auspflanzen verwenden kann.
Pflanzzeit
Unter guten Voraussetzungen ist das Auspflanzen bereits im März möglich. Drohen zu dieser Zeit noch Nachtfröste, muss der Gärtner die zarten Pflanzen unter der Erde unbedingt mit einem Vlies abdecken. Die Hauptsaison für den Spargelanbau startet im April und reicht bis Ende Mai, zum teil sogar bis in den Juni.
Aussaat oder Pflanzen?
Die Aufzucht ist sowohl aus Samen als auch aus vorgezogenen Jungpflanzen aus dem Handel möglich. Entscheidet sich der Gärtner für die Aussaat, sollte er beim Kauf auf robuste Sorten achten, um sich später Ärger mit Schädlingen zu ersparen. Jungpflanzen anbauen erfordert hingegen nicht so viel Geduld, da sich die Stangen schneller entwickeln.
Spargel anbauen: Anleitung
- 30 bis 40 cm tiefe und 20 bis 30 cm breite Graben ausheben
- Abstand der Gräben: 1,2 m
- Aushub aufbewahren
- eine 10 cm hohe Schicht Kompost (unbedingt gut verrottet) in den Graben füllen
- eine 5 cm dicke Schicht des Aushubs auftragen
- Rhizome der Spargelwurzel ausbreiten
- kopfüber in den Graben setzen
- darauf achten, dass die Pflanzen nicht mit dem organischen Material in Berührung kommen
- Pflanzabstand: 25 cm
- Spargel dünn mit Erde bedecken
Tipp: Eine gespannte Schnur erleichtert das Ausheben der Gräben.
Pflege Anleitung
Jede Wuchsphase benötigt ihre spezielle Pflege, damit es mit der eigenen Spargelernte auch etwas wird.
Unmittelbar nach dem Auspflanzen
Nachdem der Gärtner die Jungpflanzen in die Erde gesetzt hat, versorgt er sie mit Wasser. Anschließend ist das Gießen nicht mehr erforderlich, da die Erddämme genügend Feuchtigkeit speichern.
Umso relevanter für ein rapides und gesundes Wachstum ist allerdings die Düngergabe. Spargel besitzt einen sehr hohen Kali- und Magnesiumbedarf. Die Nährstoffgabe erfolgt regelmäßig von der Aussaat bis in den Juli oder August. Nur während der Ruhephase im Herbst und Winter stellt der Gärtner das Düngen ein. Ein letztes Mal reichert er die Erde im Februar vor dem Aufdämmen an.
November
Im November ist das Kraut längst welk und weist eine gelbe bis braune Farbe auf. Die Wurzeln haben nun ausreichend Nährstoffe gespeichert, um sicher über den Winter zu kommen. Dies ermöglicht es dem Gärtner, den oberirdischen Wuchs knapp über dem Boden abzuschneiden.
Hinweis: Um Pilzinfektionen zu verhindern, entsorgt der Gärtner das Schnittgut in der Biotonne und nicht auf dem Kompost.
März
Im März des Folgejahres muss sich der Gärtner entscheiden, ob er grünen oder weißen Spargel anbauen möchte. Für erstere Variante genügt es, einen 10 cm hohen Damm anzuhäufeln. Die Spitzen dürfen ruhig aus der Erde ragen, um Fotosynthese zu betreiben. Die angeschüttete Erde dient lediglich dazu, den Stangen Stabilität zu verleihen und einem krummen Wuchs entgegen zu wirken.
Für den Bleichspargel sollte die Höhe des Erddamms 20 cm betragen. Somit kommen die Stangen nicht mit Sonnenlicht in Kontakt, können aber trotzdem die gewünschte Länge erreichen. Außerdem deckt der Gärtner die Erddämme mit einer schwarzen Folie ab. Erstens staut sich hierunter Wärme, zweitens schützt bewahrt sie die weiße Farbe, falls vereinzelte Spitzen doch die Erdoberfläche durchbrechen.
Hinweis: Nach kräftigen Niederschlägen oder Stürmen muss der Gärtner die Dämme erneuern.
März/ April
Auch im Frühjahr fallen die Temperaturen in manchen Nächten noch unter den Gefrierpunkt. Daher sollte der Gärtner seinen Spargel mit einem Vlies schützen. Alternativ dienen auch Blumentöpfe, die er über die einzelnen Stangen stülpt. Besonders bei dem Grünspargel, der aus der Erde ragt, ist ein Frostschutz erforderlich. Durch die Wärme unter dem Vlies ist es möglich, rund zwei Wochen früher mit der Ernte zu beginnen.
Ernte
Die Ernte ist ab dem zweiten Standjahr möglich. Wer besonders reiche Erträge einfahren will, sollte sich aber bis ins dritte Jahr gedulden. Die Erntezeit ist mit nur fünf Wochen relativ kurz bemessen und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Nach erfolgreichem Anbau bringt eine Spargelpflanze bis zu 15 Jahre lang frische Stangen auf den Tisch. Im Alter entwickeln sich merklich weniger Triebe. Lohnt sich das Anbauen veralteter Pflanzen nicht mehr, sollte der Gärtner sie aus dem Beet entfernen.
Hinweis: Wer seinen Spargel bereits im zweiten Standjahr erntet, darf innerhalb von acht bis zehn Tagen maximal eine Stange pro Pflanze entnehmen. Eine größere Menge würde den Wurzeln zu viele Nährstoffreserven rauben.
Krankheiten
Leider ist Spargel anfällig für eine Vielzahl von Schädlingen, darunter:
- Mehltau (bei feuchter Witterung)
- Insekten (treten vor allem im August auf)
- Spargelkäfer
Tipp: Mit einem einfachen Trick erspart sich der Gärtner das mühevolle Absammeln des Spargelkäfers: man hält einen Eimer oder eine Schale an den Spargel und klopft leicht gegen die Stange. Daraufhin stellt sich der Käfer tot und fällt ab.
Grundsätzlich sollte der Gärtner das Beet dauerhaft unkrautfrei halten, da Asparagus vergleichsweise konkurrenzschwach ist.