Apfel ‚Welschisner‘ | Beschreibung, Geschmack & Co.

Welschisner

Der ‚Welschisner‘ gehört zu den beliebtesten Standortsorten, die schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts bekannt sind. Der Zufallssämling wurde in Oberösterreich entdeckt und hat sich ebenfalls über den Süden Deutschlands ausgebreitet. Es handelt sich um eine Standortsorte, die durch ihre robuste Art für die Pflanzung in rauen Lagen empfehlenswert ist.

Steckbrief

Synonym Großer Böhmischer Brünnerling, Steiner, Welschecker, Welsch Weinling, Isnyer Jahrapfel, Zwiebler
Herkunft Österreich
Typ Sommerapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, normal, Gartenboden, locker, trocken
Wuchs stark bis ins hohe Alter, dichte Verzweigung
Wuchsbreite 250 bis 400 cm
Wuchshöhe 400 bis 700 cm
Blütezeit Mai
Frucht mittelgroß oder groß, grünweiß, festes Fruchtfleisch, saftig
Geschmack säuerlich, geringes Aroma, kaum süß
Ertrag hoch, regelmäßig, setzt spät ein
Erntezeit Mitte Oktober
Genussreife Januar bis Mai
Lagerfähigkeit hervorragend bis Mai
Verwendungszwecke Lagerapfel, Kochapfel, Backapfel, Saftapfel, Mostapfel, Direktverzehr nach Lagerung, Dörrobst
Informationen für Allergiker verträglich

Besonderheiten

Welschisner

Seine Popularität erlangte der ‚Welschisner‘ durch seine anspruchslose und robuste Art. Der Apfel kann in zahlreiche Lagen gepflanzt werden, selbst wenn der Standort nicht optimal ist. Raue und Höhenlagen lassen sich hervorragend mit der Sorte bepflanzen, ohne negativ unter den Wettereinwirkungen zu leiden. Falls nur trockene Böden zur Verfügung stehen, lassen sich die Bäume ebenso gut verwenden, da sie zu feuchte Standorte nur geringfügig tolerieren. Ein weiterer Vorteil am ‚Welschisner‘ ist die hohe Verträglichkeit in Bezug auf kühle Temperaturen. Die Sorte benötigt in keiner Form warme Lagen, um Früchte auszubilden.

Neben der Robustheit ist die geringe Anfälligkeit bis Resistenz vor zahlreichen Apfelkrankheiten zu nennen. Der ‚Steiner‘ ist nur schwach anfällig für Apfelschorf und Mehltau und komplett resistent gegen Obstbaumkrebs. Um eine Infektion durch die Krankheiten zu verhindern, sollten die Bäume regelmäßig geschnitten und Herbstlaub entfernt werden. Bleibt die Krone luftig, ist die Gefahr eine Infektion deutlich geringer, was sich positiv auf die Vitalität der Bäume auswirkt.

Beim ‚Welschisner‘ handelt es sich um einen Lagerapfel, der einige Monate vor dem Verzehr gelagert werden muss. Erst nach dem Winter sind sie verzehrbar, da sie erst dann das gewünschte Aroma entwickelt haben. Die Verwendungsmöglichkeiten vor der Lagerung sind deutlich umfangreicher, da er ein effektiver Wirtschaftsapfel ist. Der Direktverzehr ist erst ab dem Frühjahr möglich. Davor ist die Sorte viel zu sauer, was sie aber ideal für andere Einsatzzwecke wie Gebäck oder die Saftherstellung macht.

Befruchtung

Ein essentieller Schritt bei der Kultivierung des ‚Welschisner‘ ist die Pflanzung von Befruchtersorten, da die Varietät selbst nur schlecht Pollen ausbildet. Die Selbstbefruchtung der Sorte ist nur geringfügig wirksam und aus diesem Grund sind die Bäume auf Befruchter angewiesen, um jährlich Früchte tragen zu können. Es bietet sich eine umfangreiche Auswahl an Befruchtersorten an:

Der ‚Welschecker‘ kann nicht als Befruchter eingesetzt werden.