Welche Kräuter passen (nicht) zusammen? Kräuter, die sich vertragen

Kräuter im Garten

Wenn Kräuterpflanzen selbst bei bester Pflege nicht gesund wachsen oder eingehen, liegt dies oftmals an den falschen Pflanzennachbarn im Kräutergarten. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum nicht alle Kräuterarten miteinander harmonieren. Welche Kräuter gut zusammen passen und welche nicht, sollte bei jeder Planung im Vorfeld berücksichtigt werden.

Pflanzplan für den Kräutergarten wichtig

Die meisten Hobbygärtner bevorzugen Mischkulturen. Das bedeutet, unterschiedliche Pflanzenarten teilen sich Beete oder Balkonkästen. Dies trifft auch auf den Kräutergarten zu, in dem mehrere Arten angepflanzt werden. Aus folgenden Gründen ist ein Pflanzplan ratsam:

Verträglichkeit

Aufgrund der Eigenschaften und Ansprüche unterschiedlicher Kräuterarten kann es zu Unverträglichkeiten kommen, die sich negativ auf die Pflanzen in der nahen Umgebung auswirken. Andersrum können sich manche Kräuterarten prima ergänzen und das gesunde Wachstum der Pflanzennachbarn fördern.

Optik

Viele Hobbygärtner legen Wert auf optische Faktoren. Vor allem auf kleineren Balkonen können die richtig gewählten Krautpflanzen den gesamten Sommer mit aufeinander abgestimmte Farben blühen. Sie bieten eine Alternative oder geschmackvolle Ergänzung zu blühende Sommerblumen. Werden Kräuter gesetzt, die gleichzeitig für einen Monat blühen, bleibt das sommerliche Flair für die restliche Zeit der Saison aus.

Ästhetik ist ein weiterer Aspekt, der vor dem Pflanzen und Kultivieren von Kräutern Berücksichtigung bei der Planung finden sollte. Die Wachstumshöhen und Formen spielen hierbei eine große Rolle. Ein unbedachtes Vorgehen ohne eine vorherige Planung und genaue Informationen über die einzelnen Kräuter, kann vor allem beim Pflanzen/Kultivieren von Jungpflanzen schnell zu einem chaotischen und stillos wirkenden Anblick führen.

Kräuter

Standort- und Bodenbedingungen

Kräuter können unterschiedliche Ansprüche an die Licht- und Bodenverhältnisse stellen. Manche mögen es feucht schattig oder halbschattig, andere lieben die Trockenheit in der Sonne. Eine vorherige Planung erlaubt, im Vornherein die Pflanzen so zu wählen, dass sie ausnahmslos die gleichen Bedingungen an den Standort und die Bodenverhältnisse stellen. Werden beispielsweise sonnen- und Trockenheit liebende Pflanzen im Schatten in feuchter Erde platziert, werden sie eingehen. Die intelligente Planung hilft dabei, durch entsprechend passende Kombinationen dies zu vermeiden.

Warum passen manche Kräuter (nicht) zusammen?

Ob sich unterschiedliche Kräuter miteinander vertragen, hängt grundsätzlich von den teils verschiedenen Ansprüchen und Eigenschaften der jeweiligen Arten ab. Daraus resultieren meist Reaktionen einer oder mehrerer benachbarten Pflanzen.

Vor- und Nachteile von verträglichen/unverträglichen Kombinationen

Bei einer guten Verträglichkeit von benachbarten Kräutern als Mischkultur können Hobbygärtner von zahlreichen Vorteilen profitieren, wie zum Beispiel:

  • Unterschiedlich hoher Nährstoffbedarf bei Mischkultur lässt die Erde weniger schnell ermüden
  • Es kommt zu einer gegenseitigen Ergänzung durch Wurzelausscheidungen
  • Durch Ausgasungen mancher Sorten können erkrankungsanfällige Kräuter geschützt werden
  • Bei einem Schädlingsbefall können bestimmte benachbarte Kräuter Nützlinge anlocken, welche Schädlinge vertilgen

Ist keine gute Verträglichkeit zwischen den unterschiedlichen Kräutern gegeben, kann sich dies nachteilig wie folgend auswirken:

  • Gegenseitige Wachstumshemmungen
  • Mangelerscheinungen und gegebenenfalls ein Absterben, wenn benachbarte Kräuter dem Boden alle Nährstoffe entziehen
  • Ausgelaugter Boden durch einseitige Beanspruchung
  • Entwicklungsstörungen und mangelnde Entfaltungsmöglichkeit von Kräuterpflanzen, wenn der Nachbar zu dominant ist

Zusammenpassende Kräuter

Tipp: Erste Regel: Einjährige Kräuter zu den einjährigen – mehrjährige Kräuter zu den mehrjährigen!

Ein Vermengen von einjährigen und mehrjährigen Kräutern führt in den meisten Fällen zu Unverträglichkeiten. Dies beruht vor allem darauf, dass mehrjährige Kräuterpflanzen darunter leiden, wenn sich jedes Jahr neue Nachbarn daneben setzen. Zudem sollten einjährige Kräuterarten nicht in Erde gepflanzt werden, in der zuvor bereits ein einjähriges Kraut gepflanzt war. Dies könnte einen negativen Einfluss auf das Gedeihen nehmen. Deshalb sollte die genannte Faustregel bei der Pflanzplanung berücksichtigt werden.

Einjährige Kräuter

  • Anis (Pimpinella anisum)
  • Basilikum (Ocimum basilicum) – gibt es auch als mehrjährige Sorten
  • Bockshornklee (Trigonella)
  • Borretsch oder Gurkenkraut genannt (Borago officinalis)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Echte Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Gartenkresse (Lepidium sativum)
  • Garten-Senfrauke auch als Rucola-Gewürz genannt (Eruca sativa)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare) – je nach Sorte auch mehrjährig
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Kerbel (Anthriscus cerefolium)
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Kreuzkümmel (Cuminum cyminum)
  • Majoran (Origanum majorana) – je nach Sorte auch mehrjährig
  • Parakresse (Acmella oleracea)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
  • Senfkörner – weißer Senf (Sinapis)
  • Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis)
  • Stevia (Stevia rebaudiana), wenn sie nicht ideal überwintert werden kann
einjährige Kräuter
Basilikum, Dill, Petersilie und Stevia

Mehrjährige Kräuter

  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Barbarakraut (Barbarea vulgaris)
  • Basilikum (Ocimum basilicum) – gibt es auch als einjährige Sorten
  • Beifuß (Artemisia vulgaris)
  • Blutampfer (Rumex sanguineus)
  • Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
  • Currykraut (Helichrysum italicum)
  • Estragon (Artemisia dracunculus)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare) – je nach Sorte auch einjährig
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kümmel (Carum carvi)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Löffelkraut (Cochlearia officinalis)
  • Majoran (Origanum majorana) – je nach Sorte auch einjährig
  • Minze (Mentha)
  • Nelke (Syzygium aromaticum)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Pimpinelle (Sanguisorba minor)
  • Safran (Crocus sativus)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
  • Sellerie (Apium graveolens)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Stevia (Stevia rebaudiana) – ohne ideale Überwinterung einjährig
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wermut (Artemisia absinthium)
  • Winter-Bohnenkraut (Satureja montana)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Ideale Kräuter-Kombinationen

Basilikum

Basilikum ist als einjähriges sowie als mehrjähriges Kraut erhältlich. Zwischen die Kräuter der jeweiligen Kategorie eingepflanzt/kultiviert, verträgt es sich außerordentlich gut mit jedem Pflanzennachbarn, außer mit Minze sowie Zitronenmelisse. Es ist sogar ratsam, Basilikum immer mit hinzuzuzählen. Basilikum besitzt die Eigenschaft, Mehltau im Kräutergarten zu verhindern sowie die Weiße Fliege (Gewächshausmottenschildlaus – Trialeurodes vaporariorum) auf Abstand zu halten. Fliegen und Mücken mögen den Duft nicht, der von dem Basilikum ausgeht und bleiben ebenfalls fern. Das ist besonders vorteilhaft, wenn sich der Kräutergarten nahe von Sitzplätzen befindet.

Beste einjährige Kräuter-Kombinationen

Rosmarin verträgt sich nicht nur gut mit Basilikum, sondern trägt auch zu einem verbesserten Wachstum von Ocimum basilicum bei. Wenngleich alle einjährigen Pflanzen im Kräutergarten gut miteinander harmonieren, so ergänzen sich folgende Kombinationen im besonderen Maße vorteilhaft, sodass sie sogar auf engstem Raum, wie beispielsweise in einem Blumenkasten oder Topf zusammen gepflanzt/kultiviert werden können:

Kräuter einjährig

  • Petersilie, Dill, Majoran sowie Borretsch
  • Dill, Koriander, Kamille, Senf
  • Borretsch, Fenchel, Kerbel
  • Fenchel, Rucola, Senf, und Rosmarin
  • Gartenkresse, Kreuzkümmel, Kamille, Rosmarin
  • Kapuzinerkresse, Koriander, Kreuzkümmel, Rosmarin und Senf
  • Kerbel, Senf, Rosmarin
  • Petersilie, Rucola und Senf

Beste mehrjährige Kräuter-Kombinationen

  • Zitronenmelisse, Salbei, Schnittlauch sowie Estragon und Thymian
  • Pimpinelle, Zitronenmelisse und Estragon
  • Oregano, Salbei und Winter-Bohnenkraut
  • Sellerie mit Thymian
  • Kümmel, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Salbei und Sellerie
  • Fenchel, Liebstöckel, Salbei, Sellerie und Thymian

Kräuter Kombination mehrjährig

Unverträglichkeit garantiert

  • Basilikum – Zitronenmelisse und Minze
  • Dill mit Fenchel, (Kreuz) Kümmel und Gartenkresse
  • Fenchel mit Koriander, Gartenkresse, Kümmel, Majoran und Wermut
  • Majoran – Thymian
  • Kümmel – Wermut
  • Gartenkresse mit Kerbel, Koriander, Petersilie, Rucola und Schnittlauch

Kräuterspirale

Eine optimale Lösung, einjährige und mehrjährige und sich nicht gut vertragende Pflanzen dennoch in ein Kräutergarten zu integrieren, bietet eine Kräuterspirale – auch Kräuterschnecke genannt. Vor allem Kräutern mit unterschiedlichen Standort- und Bodenansprüche kann die Kräuterspirale gerecht werden.

Kräuterspirale

Bei der Kräuterspirale handelt es sich um ein dreidimensionales Kräuterbeet, das sich wie ein Schneckenhaus zusammensetzt und gleichmäßig ansteigt. Es besteht aus vier verschiedenen Bodenzonen: ganz unten ein feuchtes-nasses Mikroklima, anschließend eine Feuchtzone mit humosem, nährstoffhaltigem Boden, es folgt die Normalzone mit Halbschatten und oben die Trockenzone. Die Übergänge der einzelnen Zonen verlaufen fließend in die folgende über.

Nicht miteinander harmonisierende Kräuter

Da die vier Erdbereiche jeweils nur an einem Punkt verbunden sind, nämlich dem jeweiligen Übergang zur nächsten Zone, können einjährige, mehrjährige Kräuter und die, welche sich nicht gut vertragen, optimal in die Kräuterschnecke gepflanzt werden. Hier ist darauf zu achten, dass diese nicht direkt nebeneinander gepflanzt werden. Das heißt: an den Übergängen sollten stets Kräuter nebeneinander stehen, die sich trotz ihrer Unterschiede vertragen.

Dazu zählen zum Beispiel:

Kräuter Kombination mehrjährig einjährig

  • Borretsch mit Kümmel, Salbei und Thymian
  • Dill mit Koriander, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Salbei, Thymian und Wermut
  • Kerbel mit Liebstöckel, Minze, Salbei, Schnittlauch und Thymian
  • Petersilie mit Minze
  • Salbei und Schnittlauch
  • Salbei mit Rucola und Senf
  • Koriander mit Liebstöckel, Minze, Melisse, Salbei, Thymian und Wermut
  • Kümmel mit allen Kräutern, außer Wermut
  • Minze mit nahezu allen Kräutern, außer Zitronenmelisse, Basilikum und Sellerie

Bepflanzungsbeispiele

Geeignete Kräuter für feucht-nasse Zone

  • Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
  • Wasserminze (Mentha aquatica)
  • Kalmus (Acorus calamus) – Heilkraut

Geeignete Kräuter für die humos- und nährstoffreiche Feuchtzone

  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Kerbel (Anthriscus cerefolium)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
  • Schnittsellerie (Apium graveolens)

Geeignete Kräuter die Normalzone

  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Blutampfer (Rumex sanguineus)
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Kümmel (Carum carvi)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Majoran (Origanum majorana) – kommt auch in der Trockenzone zurecht
  • Melisse (Melissa officinalis)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Pimpinelle (Sanguisorba minor)

Geeignete Kräuter für die sonnige Trockenzone

  • Currykraut (Helichrysum italicum)
  • Majoran (Origanum majorana) – kommt auch in der Normalzone zurecht
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis)
  • Thymian (Thymus vulgaris)

Kräuterspirale

Welche Kräuter passen optisch zusammen?

Wenn Kräuter mehr als nur der Verfeinerung von Speisen dienen sollten, spielen vor allem die Blüten und ihre Farbe eine wesentliche Rolle. Wie Kräuter aus optischen Gründen miteinander kombiniert werden möchten, hängt vom persönlichen Geschmack sowie gegebenenfalls den farblichen Aspekten der direkten Umgebung ab.

Ästhetisch wirken Kräuter am schönsten, wenn sie nicht die gleiche Wuchshöhe besitzen, um beim Anblick keine Langeweile aufkommen zu lassen. Wer es den ganzen Sommer lang blütenreich haben möchte, setzt auf Kräuter mit unterschiedlichen Blühzeiten. Zu beachten ist, dass manche Kräuter teilweise ungenießbar werden, wenn sie zu blühen beginnen.

Hier einige Beispiele für blühende Kräuterarten:

  • Barbarakraut (Barbarea vulgaris) – Wuchshöhe 30 Zentimeter bis 60 Zentimeter – gelbe Blüten – Blütezeit: Mai bis Juni
  • Bärlauch (Allium ursinum) – Wuchshöhe 15 Zentimeter bis 50 Zentimeter – weiße Blüten – Blütezeit: April bis Juni
  • Blutampfer (Rumex sanguineus) – Wuchshöhe 20 Zentimeter bis 60 Zentimeter – rot-braune Blüten – Blütezeit: Mai bis Juni
  • Dill (Anethum graveolens) – Wuchshöhe 30 Zentimeter bis 75 Zentimeter – gelbe Blüten – Blütezeit: Mai bis August
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) – Wuchshöhe 15 Zentimeter bis 30 Zentimeter – gelb- orange-farbige Blüten – Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Pfefferminze (Mentha x piperita) – Wuchshöhe 30 Zentimeter bis 90 Zentimeter – weiße Blüten – Blütezeit: Juni bis Juli
  • Parakresse (Acmella oleracea) – Wuchshöhe bis 30 Zentimeter – rötliche Blüten – Blütezeit: Mai bis September
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum) – Wuchshöhe 10 Zentimeter bis 30 Zentimeter – blaue oder violette Blüten – Blütezeit: Juni bis Juli
  • Thymian (Thymus vulgaris) – Wuchshöhe 10 Zentimeter bis 40 Zentimeter – blassrosa bis hellviolette Blüten – Blütezeit: Juni bis Oktober