Wachteleiern sagt man nach, dass sie im Vergleich zum Hühnerei einen höheren Nährwert beinhalten, intensiver schmecken und zugleich sogar das Immunsystem stärken sollen. Ganz gleich, welche Eigenschaft im Vordergrund steht, vor dem Genuss steht das Zubereiten. Wie lange sollte man Wachteleier kochen, bis sie wachsweich sind? Und wie lang, bis sie hart sind?
Anpieksen oder nicht?
Vom Hühnerei kennt man die gängige Methode des Anpieksens. So soll die enthaltene Luftblase entweichen können, ohne die empfindliche Schale durch die Ausdehnung beim Erhitzen zu zerstören. Bei Wachteleiern dagegen gestaltet sich dieses Vorhaben ungleich schwieriger. Denn Die Luftblase ist im Vergleich zum Hühnerei in Relation zur Gesamtgröße deutlich kleiner.
Während beim größeren Ei des Huhns ein Treffer mit der Nadel in die Luftblase sehr einfach gelingt, besteht beim Pendant der Wachtel eine große Gefahr, statt der Luftblase die Eierhaut anzustechen. An Stelle der Luft entweicht dann mit zunehmendem Innendruck das Eiweiß und ist im Kochwasser nutzlos verloren. Allerdings ist das Anpieksen gerade wegen der kleineren Luftblase auch nicht unbedingt nötig. Lediglich im Einzelfall ist zu befürchten, dass die zarte Schale von Rissen während des Kochvorgangs gestört wird.
Wann muss das Wachtelei ins Wasser?
Besonders gut gelingt das Kochen, wenn die Wachteleier bereits in das kalte Wasser eingelegt werden. So hat es Zeit, sich an die langsam steigende Temperatur der Umgebung zu gewöhnen. Als Ergebnis übersteht es die Siedegrenze auch ohne das bereits beschrieben Anpieksen meist zerstörungsfrei.
ACHTUNG: Anders sieht es dagegen aus, wenn man seine Wachteleier wachsweich verzehren möchte. Zwar wäre auch hier eine langsam steigende Temperatur für Nährstoffe und Schale am schonendsten. Allerdings lässt sich die genaue Kochdauer so nicht bestimmen und der perfekte Zeitpunkt für eine weiche Konsistenz wird zum Glücksspiel. Wer also sein Ei butterweich möchte, muss zwangsläufig die Gefahr von Rissen in Kauf nehmen und das Ei erst bei erhitztem Wasser zugeben.
Die Kochdauer von weich bis hart
Die Zeit bis zum garen Ei lässt sich recht einfach wie folgt angeben:
- hartgekochtes Ei: 4 Minuten
- weiches Ei: 2 Minuten
Der große Unterschied liegt darin, dass beim Hartkochen eine verlängerte Kochzeit in der Regel kein Problem darstellt. Zu hart kochen lässt es sich nicht. Soll das Wachtelei dagegen weich bleiben, muss die Kochdauer sehr genau überwacht und begrenzt werden. Idealerweise geht man daher wie folgt vor:
Vorbereitung:
- Topf mit kochendem Wasser
- Stoppuhr
- Schaumkelle
- Schüssel mit Eiswasser
Vorgehen:
- Ei vorsichtig mit Schaumkelle in siedendes Wasser gleiten lassen
- Zeitgleich Stoppuhr starten
- Nach Ablauf von 120 Sekunden Ei mit Schaumkelle herausnehmen
- Ei sofort in Eiswasser abschrecken und Garvorgang stoppen
WICHTIG: Selbst das kleine Wachtelei speichert in seinem inneren eine gewisse Wärmemenge. Das Abschrecken muss daher so lange erfolgen, bis die Temperatur durchgängig unter den Degenerationspunkt von Eiweiß von rund 60 Grad Celsius gesenkt wurde!
Voilá, fertig ist Ihr perfekt zubereitetes Wachtelei.
Statt die Wachteleier zu essen, können Sie sie auch ausbrüten. Lesen Sie hier, wie das am besten gelingt.