Salbei bekommt weiße Flecken auf den Blättern: was tun?

Salbei

Wer einen Kräutergarten hat, sollte auf die aromatische Salvia nicht verzichten. Sie ist als Würz- und als Heilpflanze beliebt und sieht mit ihren rosa-weißen Blüten sehr dekorativ aus. Die Pflege der winterharten Aromapflanze ist recht unkompliziert. Doch wie jedem Lebewesen können ihr Erkrankungen zu schaffen machen; der Salbei bekommt dann womöglich weiße Flecken. In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen dafür und zeigen, was Sie dagegen tun können.

Die Pflanze

Salbei (Salvia) zählt zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Er stammt aus dem Mittelmeerraum, ist heute nahezu weltweit verbreitet. Fast 900 Arten sind bekannt.

Salbei gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen. Bereits in den Klostergärten des Mittelalters wurde er aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung angebaut. Salbeitees werden in der Naturmedizin besonders zur Linderung von Erkältungsbeschwerden verwendet.

Ursachen für weiße Flecken

Weiße Flecken auf den Blättern können verschiedene Ursachen haben. Pflegefehler oder ein Schädlingsbefall können dahinter stecken. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps zum Vorbeugen und zur Bekämpfung.

Salbei weiße Flecken

Mehltau

Mehltau ist der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die durch Pilze verursacht werden. Vor allem bei trockenem, warmem Wetter fühlen sich die Pilze wohl. Die Schlauchpilze bilden einen weißen Belag auf den Blättern, durchdringen dann die Zellschicht und trocknen diese damit aus. Letztendlich sterben die befallenen Blätter, Blüten und Stängel ab.

Mehltau befällt neben Salvia und anderen Kräutern bevorzugt Rosen. Es sind mehr als 100 verschiedene Mehltau-Arten bekannt. In mitteleuropäischen Regionen sind der echte und der falsche Mehltau am weitesten verbreitet.

Echter Mehltau bevorzugt warmes, trockenes Wetter und wird daher als „Schönwetterpilz“ bezeichnet. Er äußert sich durch weißen Belag auf den Blattoberseiten, der sich allmählich bräunlich färbt und abwischen lässt.

Falscher Mehltau bevorzugt warmes, feuchtes Wetter, weshalb er ein „Schlechtwetterpilz“ ist. Der weiße Belag befindet sich sowohl auf der Blattober- als auch der Blattunterseiten. An den Oberseiten kommt es zu hellgelben bis grünlichen Verfärbungen.

Bekämpfung mit natürlichen Mitteln

Bei der Beseitigung des Mehltaus ist Eile geboten. Der Fachhandel hält verschiedene Fungizide bereit. Der Einsatz dieser chemischen Mittel ist nicht ungefährlich, schließlich wollen Sie den Salbei zum Würzen Ihrer Mahlzeiten nutzen oder Salbeitee zubereiten. Wir raten daher zum Einsatz natürlicher Mittel.

Entfernen befallener Pflanzenteile

  • Sofortiges Entfernen der befallenen Blätter, bei starkem Befall kompletter Rückschnitt
  • Entsorgen der Pflanzenteile über den Hausmüll oder Biomüll
  • Betroffene Teile auf keinen Fall auf den Kompost bringen

Besprühen mit Natron-Wasser

  • 1 Päckchen Natron mit 20 Milliliter Öl und 2 Litern Wasser mischen
  • Im Abstand von 14 Tagen auf die Pflanzen sprühen
  • Hilft ausschließlich gegen den echten Mehltau

Besprühen mit Zwiebelbrühe

  • Eine in Würfel geschnittene Zwiebel mit kochendem Wasser übergießen, ziehen und abkühlen lassen
  • Brühe durch ein Sieb gießen, Zwiebelwürfel entfernen
  • Befallene Salbeipflanzen mehrfach gründlich einsprühen

Tipp: Marienkäfer lieben den Mehltau und verzehren ihn mit Vorliebe. Setzen Sie Marienkäfer auf die betroffenen Pflanzen. Wenn im Garten keine Marienkäfer vorhanden sind, können Sie Marienkäferlarven im Fachhandel erwerben.

Mehltau ist ein Grauen für jeden Hobbygärtner. Wer unsere Hinweise befolgt, kann dem Pilzbefall wirkungsvoll vorbeugen:

  • Achten Sie auf ausreichend Abstand zwischen den Salbeipflanzen, so dass sie genug Licht und Luft bekommen. Bevorzugen Sie pilzresistente Sorten im Garten.
  • Kombinieren Sie Basilikum, Schnittlauch und Kerbel mit Ihren Salbeipflanzen. Diese Küchenkräuter bilden einen wirksamen Schutz gegen den Mehltaubefall und vertragen sich gut im Kräuterbeet.
  • Entfernen Sie das Unkraut auf den Beeten, denn Unkraut bildet ausgezeichnete Lebensbedingungen für die Pilzsporen.
  • Gießen Sie möglichst morgens. Die Sonnenstrahlen trocknen die Blätter, sodass sich der falsche Mehltau nicht verbreiten kann.

Spinnmilben

Spinnmilben

Spinnmilben sind keine Insekten, sondern winzig kleine Spinnentierchen. die Sie an den typischen Gespinsten erkennen können. Die Familie der Spinnmilben umfasst mehr als 1000 verschiedene Arten. Die in Deutschland bekanntesten Arten sind die Gemeine oder Bohnenspinnmilbe, Obstbaumspinnmilbe und Nadelholzspinnmilbe.

Der Salbei bekommt weiße Flecken auf den Blättern, wenn er einem Befall durch die Gemeine Spinnmilbe ausgesetzt ist. Die Milben selbst sind dabei kaum zu erkennen, denn sie sind kleiner als 1 Millimeter. Sie siedeln sich an der Unterseite der Blätter an und saugen den Pflanzensaft. Bei trockenem Wetter breiten sie sich stark aus.

Merkmale für einen Spinnmilbenbefall sind:

  • Weiße Punkte auf der Oberseite der Blätter
  • Erkennbare Spinnfäden
  • Blätter verfärben sich hell und vertrocknen

Bekämpfen der Spinnmilben

Im Fachhandel sind Spritzmittel gegen Spinnmilben erhältlich. Vor allem Mittel auf Rapsölbasis bringen gute Ergebnisse und kommen fast ohne Chemie aus. Wir haben im Folgenden einige Tipps zum Bekämpfen der Milben auf Naturbasis zusammengestellt:

  • Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile gründlich und entsorgen Sie diese anschließend im Hausmüll oder Biomüll.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Spinnmilben können eine hohe Luftfeuchtigkeit nicht vertragen. Spritzen Sie deshalb die befallenen Salbeipflanzen mit einem starken Wasserstrahl gründlich ab. Hüllen Sie die Pflanzen anschließend in Plastiktüten, die Sie unten gut verschließen müssen. Die sich so entwickelnde Luftfeuchtigkeit können die Spinnmilben nicht vertragen. Sie sterben nach einigen Tagen.
  • Fressfeinde ansiedeln: Im Internet können Sie Raubmilben der Sorte Phytoseiulus persimilis erwerben. Ihr Einsatz im Gewächshaus bringt ausgezeichnete Erfolge, aber auch im Freiland lassen sich die Raubmilben nutzen. Sie ernähren sich gern von den Spinnmilben.
  • Sorgen Sie mit Totholzecken und Insektenhotels für gute Lebensbedingungen für die Nützlinge im Garten. Umso mehr Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen in Ihrem Garten leben, umso besser ist der Salbei vor Schädlingen geschützt.

Tipp: Vorbeugend sollten Sie Ihre Salbeipflanzen im Sommer oft mit Wasser besprühen und gut pflegen, denn stabile Pflanzen werden seltener befallen als kranke und geschwächte.

Blattzikaden

Weiße Flecken auf dem Salbei können ebenso auch auf einen Befall mit Blattzikaden hinweisen. Sie zählen zu den Gleichflüglern, werden durchschnittlich zwei bis drei Millimeter groß und sind gelblichgrün gefärbt. Weltweit sind 45.000 Arten bekannt.

Die kleinen Pflanzensaft saugenden Blattzikaden befallen hauptsächlich Kräuter wie Salbei, Zitronenmelisse, Basilikum und Thymian.

Merkmale für den Befall mit Blattzikaden

  • Anfangs weiße Punkte auf dem Blatt
  • Später vertrocknen Blätter und sterben ab
  • Bei gutem Wetter Zikaden erkennbar

Zikade Salbei

Bekämpfen der Blattzikaden

  • Aufstellen von Gelbtafeln
  • Anschließend Besprühen mit einer Lösung aus 5 Milliliter Niemöl, 1,5 Milliliter Rimulgam und 1 Liter Wasser
  • Oder Besprühen mit stark verdünnter Essigessenz

Tipp: Gegen Blattzikaden können Sie mit dem Einpudern der Salbeipflanzen im Frühjahr und Herbst mit Gesteinsmehl vorbeugen. Außerdem gehören Vögel zu den natürlichen Feinden der kleinen Plagegeister. Achten Sie deshalb darauf, dass sich Vögel in Ihrem Garten wohlfühlen.

Pflegefehler

Salbei bekommt gelegentlich weiße Flecken, wenn die Pflege nicht stimmt. Achten Sie auf einen durchlässigen Boden und ausreichend Feuchtigkeit. Des Weiteren sollten Sie die Salvia direkt an den Wurzeln gießen und das Unkraut zwischen den Pflanzen gründlich entfernen.

Ein regelmäßiger Rückschnitt und das Entfernen verblühter Blüten führen zu starken, gesunden Pflanzen, sodass Sie Schädlingsbefall und Krankheiten wirksam vorbeugen können.