Marans Huhn | Charakter, Legeleistung & Eierfarbe

Marans

Marans werden wegen der charakteristischen dunklen Farbe der Eier auch als „Braunleger“ bezeichnet. Die ursprünglich aus Frankreich stammende Hühnerrasse gilt als robust, anpassungsfähig und ist damit ideal für den Selbstversorgerhof, zumal die Tiere sehr gute und agile Futtersucher sind. Welche Eigenschaften ebenfalls typisch für das Marans Huhn sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Steckbrief

Gewicht Hahn 3,5 bis 4 Kilogramm
Gewicht Henne 2,5 bis 3 Kilogramm
Legeleistung 180 Eier im Jahr
Eigewicht 65 Gramm
Eierfarbe dunkelbraun bis hellbraun, oft mit Flecken
Winterleger nein
Bruttrieb ausgeprägt, sehr gut für Naturbrut geeignet
Kammform einfach
Farbenschläge 13 verschiedene, jedoch nicht alle in Deutschland offiziell anerkannt
Ringgröße Henne 20 / Hahn 22

Herkunft

Marans sind in vielerlei Hinsicht ganz besondere Hühner. Ursprünglich stammt die Rasse aus dem Westen Frankreichs, wo sie in der Region um die kleine Stadt Marans vermutlich schon seit Jahrhunderten herausgezüchtet wird. Erstmalig offiziell in Erscheinung getreten sind die Tiere um die Mitte des 19. Jahrhunderts, da die Zucht nationaler Hühnerrassen ab diesem Zeitpunkt mehr und mehr in den Fokus geriet.

Die einstigen Landhühner, die in den Jahrhunderten zuvor immer wieder mit von Seefahrern mitgebrachten Kampfhuhnrassen vermischt wurden, erfuhren nun eine gezielte Einkreuzung von asiatischen Hühnerrassen wie etwa den chinesischen Langschanhühnern. Dadurch sollte eine neue Zwienutzungsrasse geschaffen werden, die sowohl viele Eier legte als auch schmackhaftes Fleisch lieferte.

Marans

Das Zuchtziel konnte erreicht werden, wie man noch heute an den kräftigen, aber agilen und legefreudigen Tieren erkennt. Kein Wunder also, dass sie sich in Frankreich alsbald großer Beliebtheit erfreuten und bereits in den 1930er Jahren ein Rassestandard geschaffen wurde. In Deutschland ist die Rasse jedoch erst seit 1979 offiziell anerkannt.

Tipp: Wenn Sie Wert auf eine sehr gute Legeleistung legen, wählen Sie nicht unbedingt die auf Ausstellungen als besonders „schön“ prämierten Hennen aus. Erfahrungsgemäß legen diese eher wenig Eier, wohingegen für Rasseschauen weniger geeignete Tiere oft besonders gute Leger sind.

Rassebeschreibung

Kräftig, aber keinesfalls plump und trotzdem beweglich soll das robuste Maranshuhn sein. Sein voller und breiter Körper wartet mit einem tiefen, recht langen und gut abgerundetem Rumpf auf, der leicht nach hinten abfällt. Die Schultern sind ebenfalls breit und gut abgerundet, ebenso wie die volle Brust, während der Rücken eine lange und flache Linie aufweist. Das Gefieder liegt bei gesunden Tieren straff am Körper an. Überhaupt machen Marans einen runden, kräftigen und robusten äußeren Eindruck, was auch ihrem natürlichen Charakter vollkommen entspricht.

Farben

Maranshühner sind in vielen Farben erhältlich. Die bunte Mischung dieser Rasse resultiert vermutlich von der häufigen Einkreuzung verschiedener bunter Kampfhuhnrassen durch die Jahrhunderte, aber auch die im 19. Jahrhundert für die Zucht verwendeten asiatischen Rassen lieferten etwas Farbe. Ursprünglich wurden die Tiere vor allem in schwarz-kupfer gezüchtet, doch mittlerweile sind eine ganze Reihe verschiedener Farbenschläge hinzugekommen:

  • silberhalsig gesperbert
  • goldhalsig gesperbert
  • schwarz
  • schwarz-silber
  • gold-weizenfarbig
  • weiß
  • blau-kupfer
  • blau-silber
  • falb mit schwarzem Schwanz
  • columbia
  • gold-rebhuhnfarbig
  • silber-rebhuhnfarbig
  • splash

Maranshahn

Hiervon sind jedoch nicht alle Rassen durch den Dachverband Bund deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. anerkannt, andere wiederum ergeben sich durch eine so genannte Spalterbigkeit. Das betrifft die erst 2011 anerkannten Farbenschläge blau-silber und blau-kupfer. Kreuzen Sie zwei Tiere mit diesen Farben, so wird lediglich die Hälfte der Küken die elterliche Färbung erben, während ein Viertel ein schwarzes und ein weiteres Viertel ein splash-farbiges Gefieder entwickelt. Bei letzterem handelt es sich um eine weiße Grundfarbe, die Anteile von blau oder schwarz enthält.

Kamm sowie Kehl- und Ohrlappen sollten kräftig rot gefärbt sein, während die Läufe gemäß Standard eine möglichst helle Färbung aufweisen müssen.

Hinweis: Typischerweise sind die Läufe von Maranshühnern leicht befiedert. Eine fehlende Befiederung tritt zwar häufiger auf, gilt auf Ausstellungen jedoch als Fehler. Diese Tiere werden gelegentlich von Züchtern als „fehlerhaft“ verkauft.

Eier

Die Beliebtheit der Marans erklärt sich jedoch nicht nur durch die große Farbpalette und ihre vielseitige Verwendung, sondern vor allem durch die typische tiefbraune Färbung der Eier. Dieses wichtige Rassemerkmal wird häufig auf den Geflügelschauen angegliederten Eierschauen bewertet und weist eine große Palette auf.

Neben der bekannten dunkel schokoladenbraunen Eierfarbe legen Maranshennen auch rostrote bis kastanienbraune Eier, die sowohl unifarben bis gesprenkelt oder gefleckt sein können. Typischerweise ist die Eierfarbe zu Beginn einer Legeperiode besonders dunkel, um dann im Laufe der Saison aufzuhellen. Das ist vollkommen normal und kein Grund zu Besorgnis.

Ebenfalls charakteristisch ist übrigens die auffallend dicke Schale der Eier, die kaum Keime ins Innere durchlässt und ein Verdunsten der inneren Bestandteile verhindert. Aus diesem Grund sind Eier von Maranshühnern

  • besonders lange haltbar
  • gut lagerfähig
  • und lassen sich selbst nach Monaten noch als Bruteier verwendbar

Letzteres ist allerdings nur dann möglich, wenn die Eier korrekt auf der Eispitze stehend aufbewahrt und regelmäßig gedreht wurden. Gemäß einer Mitteilung des französischen Landwirtschaftsministeriums sind Marans-Eier in der Regel salmonellenfrei, da diese Erreger die dicke Eischale nicht passieren können.

Hühnerei

Tipp: Damit die Hühner konstant schöne dunkle Eier legen, sollten Sie sie mit färbenden Futtermitteln wie etwa klein geschnittener roter Paprika und Shrimps füttern.

Nutzung / Wirtschaftlichkeit

Als Zwiehuhn gezüchtet, liefern Marans mit etwa 160 bis 180 Eiern pro Jahr und einem Schlachtkörper von bis zu drei bzw. vier Kilogramm sowohl recht viele Eier als auch einen kräftigen Sonntagsbraten. Die Tiere sind außerdem, sofern sie ausreichend abwechslungsreichen Auslauf bekommen, ausgesprochen emsige Futtersucher. Wenn Sie zudem Wert auf eine unkomplizierte Naturbrut legen, so ist die Rasse ebenfalls zu empfehlen: Maranshennen gelten als gute Brüterinnen und kümmern sich hervorragend um ihre Küken.

Charakter

Marans gelten grundsätzlich als eher ruhig, freundlich und neugierig, sind allerdings recht scheu und werden nur selten handzahm. Dennoch erkennen sie bei regelmäßiger Pflege ihren Halter und können auf diesen zugelaufen kommen. Aufgrund der immer wieder eingekreuzten Kampfhuhnrassen werden manche Maranhähne aggressiv, wobei ein solches Verhalten jedoch eher selten ist und durch gezielte Zucht ausgemerzt werden kann.

Haltung

Zwar lassen sich Maranshühner gleichermaßen in Gehegen und auch freilaufend halten, allerdings fühlen sich die Tiere bei viel abwechslungsreichem Auslauf (Rasen- und Sandfläche, Wiese, Obstgehölze und Büsche zum Verstecken) besonders wohl. Sie können praktisch ganzjährig draußen gehalten werden, wobei ein kleiner Stall zum Unterschlüpfen für die Nacht sowie bei schlechtem Wetter natürlich nicht fehlen darf.

Achten Sie auch auf eine höhere Einfriedung des Auslaufs, da die Rasse trotz ihres recht hohen Gewichts gut fliegen kann. Passen Sie des Weiteren bei der Zufütterung auf, denn Marans neigen schnell zum Verfetten. Kontrollieren Sie daher regelmäßig das Gewicht der Tiere und passen Sie die Fütterung gegebenenfalls an.

Besonderheiten

Neben der Großrasse werden noch Zwerg-Marans gezüchtet, die ihren großen Verwandten in Eigenschaften wie Legeleistung, Charakter und Eierfarbe in nichts nachstehen.

Marans

Weitere Informationen

Passen Sie beim Kauf von Maranshühnern unbedingt auf, denn nicht immer handelt es sich um echte Rassehühner. So mancher Händler verkauft unter dieser Bezeichnung schwarz-kupferfarbene Tiere (meist ohne Befiederung an den Füßen), bei denen es sich jedoch häufig um Hybriden handelt. Diese fallen oft erst als „Fälschung“ auf, sobald die Junghennen die ersten Eier legen: Hier ist die Eierfarbe auffallend hell und nicht charakteristisch dunkel wie bei den echten Vertretern dieser Rasse. Wenden Sie sich besser an den Marans Club Deutschland e. V., auf dessen Webseite Sie zudem eine Liste mit Maranszüchtern in Deutschland finden.