Läuse an Johannisbeeren | 7 natürliche Mittel gegen Blattläuse

Johannisbeeren entsaften

Ob als Naschfrucht, für Saft oder Gelee, die Johannisbeere findet sich in so manchem Nutzgarten. Wie so manche andere Frucht teilt auch sie das Schicksal, immer wieder durch Blattläuse befallen zu werden. Was Sie dagegen tun können und welche Hausmittel gegen Läuse an Johannisbeeren wirksam sind, erfahren Sie hier.

Hausmittel, die wirklich helfen

Selbstverständlich bietet der Markt heute zahlreiche chemische Präparate, die die Johannisbeeren wirksam gegen Läuse unterstützt. Allerdings muss es nicht immer Chemie sein. Denn die folgenden Hausmittel helfen wirksam gegen die lästigen Besucher. Außerdem bestehen noch einige andere Ansätze, die sich als genauso wirkungsvoll erweisen.

Brennnesselsud

Aus Brennnesseln und Wasser lässt sich durch einfaches Stehenlassen über eine Dauer von bis zu einem Tag ein Sud erstellen, mit dem sich Blattläuse effektiv von der Johannisbeere entfernen lassen. Neben der Bekämpfung der Schädlinge bietet sich so gleichzeitig eine Verwendung für die im Garten meist ebenfalls nicht erwünschten Brennnesseln.

  • Herstellung: rund 100 Gramm Brennnesseln (Stiele und Blätter) je Liter kaltem Wasser für einen Tag stehen lassen und anschließend abseien
  • Anwendung: Pflanzen tropfnass einsprühen, oder mit feiner Brause begießen
  • Wirkung: Intensive Geruchsstoffe der Brennnessel vertreiben Läuse und verhindern Neubefall bei regelmäßiger Anwendung wirkungsvoll

Knoblauchsud

Auch Knoblauch kann in Form einer Brühe zur Bekämpfung der Blattläuse eingesetzt werden. Für Menschen völlig ungefährlich, macht die beliebte Zehe den Tieren schnell den Gar aus.

  • Herstellung: ungefähr 50 Gramm Knoblauch in einen Liter kochendes Wasser geben und für eine halbe Stunde ziehen lassen, anschließend abseihen
  • Anwendung: Pflanzen idealerweise mit Sprühflasche oder Spritzgerät allseitig einsprühen
  • Wirkung: Ätherische Öle des Knoblauchs vertreiben den Läusebefall und Schützen vor neuer Zuwanderung

Zwiebelbrühe

In der südländischen Küche kommt die Zwiebel häufig als desinfizierendes Nahrungsmittel zum Einsatz. Ebenso kann sie helfen, die Johannisbeere zu „desinfizieren“ und von ihrem Läusebefall zu befreien.

  • Herstellung: 1 Zwiebel mit einem Liter Wasser aufkochen und abkühlen lassen
  • Anwendung: Pflanze vollständig und von allen Seiten einsprühen
  • Wirkung: Ätherische Öle aus der Zwiebel führen zu Abwanderung der Läuse und greifen bei mehrmaliger Anwendung Atmungsorgane der Läuse mit nachfolgendem Absterben an

Rainfarnsud

Rainfarn

Rainfarn ist in großen Gärten, aber vor allem auf Wiesen und an Waldrändern zu finden. Seine Inhaltsstoffe wurden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde, sowie für verschiedene „technische“ Anwendungen herangezogen und wirken auch heute noch effektiv gegen die ungeliebten Blattläuse

  • Herstellung: etwa 30 Gramm Rainfarn auf einen Liter kaltes Wasser geben und für einen Tag abgedeckt stehen lassen
  • Anwendung: Pflanzen allseitig intensiv besprühen
  • Wirkung: toxische Wirkung des im Rainfarn enthaltenen Stoffes Thujon tötet Läuse sicher ab

ACHTUNG: Rainfarn gilt auch für Menschen als giftig. Nach der Anwendung von Rainfarnbrühe sollten die Beeren also für den Verzehr gründlich gewaschen werden!

Die bisher beschriebenen Methoden arbeiten mit großen Wassermengen in Form eines auf der ganzen Pflanze ausgebrachten Suds. Dieser sollte nur an bedeckten Tagen zum Einsatz kommen, da die vollflächige Benetzung der Blätter bei starker Sonneneinstrahlung schnell zum Verbrennen der Blätter führen kann.

Schwarztee

Beim Genuss einer Tasse Schwarztee denkt vermutlich kaum jemand daran, dass dieses leckere Getränk zugleich wirksam gegen Läusebefall hilft. Die enthaltenen Gerbsäuren sind jedoch wirkungsvoll gegen die Parasiten und schonend zur Pflanze zugleich.

  • Herstellung: Tee aus zwei Teebeuteln und einem Liter Wasser aufkochen und abkühlen lassen
  • Anwendung: Läuse direkt und intensiv besprühen
  • Wirkung: Gerbsäuren des Tees wirken stark austrocknend und töten Läuse mit hoher Wirkung ab

Rapsöl

Was in zahlreichen chemischen Präparaten wirkt, funktioniert als natürliche Alternative selbstverständlich auch in Reinform. Rapsöl zählt zu den wirkungsvollsten Mitteln gegen diese und andere Parasiten überhaupt.

  • Herstellung: Mischung aus 70% Wasser und 30% Rapsöl herstellen und zur Durchmischung gut schütteln
  • Anwendung: Tiere direkt tropfnass mit der Emulsion besprühen
  • Wirkung: Rapsöl bildet Ölfilm um Eier und ausgewachsene Tiere und führt zum Absterben

HINWEIS: Da es sich bei dem erstellten Wasser-Öl-Gemisch um eine Emulsion handelt, ist diese nicht unbegrenzt lagerfähig. Bei längeren Standzeiten erfolgt eine Entmischung von Öl und Wasser, sodass das Hausmittel erneut durchgeschüttelt werden muss.

Kali-Seife

Eine Lauge aus Kaliseife tötet Blattläuse effektiv und schnell durch ihren hohen ph-Wert ab. Obwohl diese Seifenart auch ich der allseits bekannten Schmierseife enthalten ist, vermeidet man durch den Einsatz der Seife in Reinform den Eintrag unerwünschter Zusatzstoffe in die Pflanze und das Erdreich.

  • Herstellung: 150 bis 300 Gramm Kaliseife in 10 Litern warmem Wasser auflösen
  • Anwendung: nach Abkühlen der Lauge befallene Pflanzenbereiche intensiv besprühen
  • Wirkung: alkalische Eigenschaften der Lauge verändern Wasserhaushalt der Tiere und töten so effektiv und rasch ab
Blattläuse
Blattläuse an Rose

TIPP: Während die beschriebenen Pflanzenbrühen eine gewisse Zeit zur Wirkungsentfaltung benötigen, töten die beschriebenen Varianten mit Öl oder Seife die Schädlinge rasch ab. Somit stellen sie bei intensivem Befall von Läusen die idealen Notfalllösungen dar, um Ihre Johannisbeeren vor Schäden zu bewahren.

Immer wieder liest man auch von Milch als wirkungsvollem Mittel gegen Läusebefall. Zwar entfaltet Milch durch das enthaltene Fett eine dem Rapsöl vergleichbare Wirkung. Allerdings gerinnt dieses auf Dauer und führt somit zu einer intensiven Geruchsbelästigung. Außerdem liegt der Fettgehalt dieser natürlichen Emulsion deutlich unter dem der Rapsölmischung, so dass die Wirksamkeit ebenfalls deutlich geringer ist.

Weitere Abhilfen bei Läusebefall

Neben den beschriebenen Hausmitteln gibt es noch einige andere Vorgehensweisen gegen Läuse an Johannisbeeren, die sich unter Umständen, vor allem bei noch recht geringem Befall, als wirkungsvoll erweisen können. Diese sind:

  • Absammeln bzw. Zerdrücken der Tiere: Vor allem bei geringem Befall und kleinen, gut kontrollierbaren Pflanzen umsetzbar
  • Abspritzen mit Wasserstrahl: gute Sofortmaßnahme zur Verringerung des Befalls, alleinig aber wenig wirksam, da kaum alle Pflanzenteile erreichbar
  • Ohrenkneifer und Marienkäfer: Ansiedelung von Fressfeinden durch Schaffung von Lebensräumen, z.B. strohgefüllte Blumentöpfe
  • Mischkulturen: in Nachbarschaft von Lavendel und anderen stark duftenden Pflanzen geringerer Läusebefall, somit wirkungsvolle Vorbeugung