Knoblauch anbauen | Auspflanzen, Ernte & Vermehrung

Knoblauch

Wer seine Gerichte scharf und würzig liebt, wird nicht  frischen Knoblauch verzichten wollen. Wie gut, dass sich die Knoblauch-Knollen ganz einfach im eigenen Garten anbauen lassen. Viele Sorten versprechen eine ertragreiche Ernte und lassen sich spielend leicht über Samen vermehren. Auf diese Weise haben Selbstversorger immer einen frischen Vorrat im Haus beziehungsweise im Gartenbeet.

Welche Knoblauchart?

Bei der Sortenwahl kann der Gärtner zwischen

  • Gemeinem Knoblauch
  • Schnittknoblauch
  • Chinesischen Knoblauch
  • oder dem etwas selteneren Elefantenknoblauch

wählen. Alle vier Arten von Knoblauch sind für das Anbauen im Hausgarten geeignet. Vor allem der Schnittknoblauch sowie der Chinesische Knoblauch schmecken überraschend mild und erzeugen keinen Mundgeruch.

Standortansprüche

Für die Aufzucht ist ein sonniger, warmer und trockener Standort erforderlich. Dennoch sollte die Temperatur unter 18°C liegen.
Geeignete Pflanznachbarn sind Erdbeeren, Gurken, Möhren, Tomaten, Lilien oder Tulpen.

Tipp: Insekten können das intensive Aroma der Zehen nicht ausstehen. Allium sativum gilt daher als effektiver Schädlingsschutz.

Der Boden sollte für Knoblauchknollen locker, nährstoffreich, durchlässig und humos sein. Idealer Weise mischt der Gärtner Humus mit etwas Sand und Kompost zu einem Substrat zusammen. Eine gute Durchlässigkeit ist enorm wichtig, da keine Staunässe entstehen darf. Aus diesem Grund beschränkt sich auch die Wassergabe auf ein Minimum. Unkraut beeinflusst das Wachstum der Lauchpflanze negativ.

Düngergabe

Bei ausreichend nährstoffreicher Erde ist keine Düngergabe erforderlich. Zu viele zusätzliche Nährstoffe können der Pflanze sogar schaden. Auf keinen Fall darf der Gärtner Zierdünger verwenden. Wenn überhaupt sollte er natürlichen Gemüsedünger oder selbst hergestellten Kompost ins Substrat einarbeiten.

Knoblauch

Hinweis: Allium sativum ist ein Flachwurzler. Sandige Böden neigen dazu, auszutrocknen und sind daher nicht für den Anbau geeignet.

Aussaat beziehungsweise Pflanzung

Für den Aussaattermin unterscheiden Züchter Sommer- und Winterknoblauch. Sommerknoblauch wandert im Frühjahr ins Gartenbeet. Am besten beginnt der Gärtner bereits im Februar mit der Anzucht. Diese ist auch auf einem feuchten Küchenpapier möglich, um mehr Zeit zu gewinnen, wenn draußen noch Bodenfrost herrscht.

Winterknoblauch setzt der Gärtner hingegen im Oktober in die Erde. Sicherheitshalber sollte er die jungen Knollen mit einer Mulchschicht vor Frost schützen. Eine Wassergabe ist zu dieser Jahreszeit nicht erforderlich. Zum einen benötigt die Pflanze generell wenig Wasser, zum anderen reicht der Morgentau und der Regen im Herbst, um das Gewächs mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Die Pflanzung einer Knolle ist die gängigste Form des eigenen Anbaus. Diese steckt der Gärtner in einer Saattiefe von durchschnittlich 5 cm mit der Spitze nach oben in den Boden. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Gewächsen beträgt mindestens 10 cm.

Hinweis: Generell gehört Knoblauch zu den winterharten Nutzpflanzen. Trotzdem ist es sinnvoll, im Winter eine Stroh-, Mulch- oder Reisigschicht aufzutragen.

Allium sativum im Blumenkasten anbauen

Bis auf den Elefantenknoblauch ist der Anbau der übrigen Sorten sehr platzsparend. Die Aufzucht ist auch auf dem Balkon im Blumenkasten möglich. Wichtig ist, dass der Kübel geschützt steht, sodass sich durch Niederschlag keine Staunässe bildet. Eine Drainage aus Kies ist in jedem Fall empfehlenswert. Damit das Substrat im Winter nicht durchfriert, sollte der Gärtner den Topf mit Luftpolsterfolie umwickeln.

Vermehrung

Die Vermehrungschancen hängen maßgeblich von der Wahl der Knolle ab. Zehen aus dem Supermarkt keimen häufig nicht, da sie warmes Klima aus der Heimat gewohnt sind. Die europäische Witterung wird diesen Ansprüchen nicht gerecht. Besser ist es also, bereits eine Knolle aus heimischem Anbau zu wählen, die unter hiesigen Bedingungen gewachsen ist. Andernfalls gelingt das Anbauen höchstens im Kübel.

Um Allium sativum zu vermehren, stehen drei Varianten zur Auswahl:

1. Vermehrung über die Zehen

Der beste Zeitpunkt für diese Methode ist entweder von März bis April oder von September bis Oktober.

Knoblauch vermehren

  • große Zehen auswählen
  • trockene Außenschale entfernen
  • ca. 6 cm tief in die Erde setzen
  • die Spitzen zeigen nach oben

2. Vermehrung über Brutzwiebeln

Wer bereits eine Knoblauchpflanze besitzt, kann von Juli bis August Brutzwiebeln, sogenannten Bulbillen, aus den Scheindolden der Blütenstände ernten. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei schossenden Arten.

  • Bulbillen entnehmen
  • 1 bis 2 cm tief in die Erde setzen

Hinweis: Bei dieser Variante kann der Gärtner seinen Knoblauch meist erst im zweiten Jahr nach dem Anbauen ernten.

3. Vermehrung über Samen

Knoblauchgewächse bilden harte, violette Samen, die sich im oberen Teil der Blüte befinden. Wer sich nicht die Mühe machen möchten, das winzige Saatgut zu suchen, erhält auch im Handel keimfähige Samen. Wahlweise im Februar oder im Oktober erfolgt die Aussaat dann auf folgende Weise:

  • sonnigen, geschützten Standort wählen
  • Samen 1 bis 2 cm tief in die Erde setzen
  • ausreichend wässern

Ernte und Lagerung

Während der Sommerknoblauch im August verzehrfertig ausgereift ist, kann der Gärtner Winterknoblauch bereits im Juli ernten. Reife Zehen erkennt er an der Braunfärbung des Laubs. Zu lange sollte er aber nicht warten, sondern einen Zeitpunkt abpassen, zudem noch etwas Grün an den Blättern ist. Später löst sich das Laub sehr einfach, sodass er möglicherweise einige Knollen übersieht. Zudem fallen diese dann schnell auseinander und sind weniger lagerfähig.

Tipp: Nicht nur die Zehen geben Speisen ein unvergleichbares Aroma. Auch das Laub ist kulinarisch vielseitig. Allerdings beeinträchtigt dessen vorzeitige Ernte die Entwicklung der unterirdischen Knolle. Wem das Laub am besten schmeckt, der sollte Schnittknoblauch anbauen.

Knoblauchernte

Für die Lagerung gilt zu beachten:

  • Knollen an einer Schnur auffädeln
  • an einem kühlen Ort trocknen lassen
  • niemals luftdicht verschließen (Schimmelgefahr!)
  • niemals im Kühlschrank lagern (Knollen entwickeln bitteres Aroma)
  • ein paar Zehen für die Vermehrung aufbewahren

Schädlinge und Krankheiten

Knoblauch ist beim Anbauen nicht nur sehr anspruchslos, sondern auch äußerst resistent. Mit seinem starken Geruch schützt er sogar andere Pflanzen in einer Mischkultur vor Schädlingsbefall und hungrigen Fressfeinden. Hin und wieder suchen harmlose Schädlinge der Zwiebelgewächse die Lauchpflanze heim. Dazu zählen die Lauchmotte sowie der Weißlaus. Lockert der Gärtner regelmäßig die Erde und hält die Luftfeuchtigkeit gering, verschwindet das Ungeziefer von alleine. Einzig Nässe kann dem Gewächs wirklich schaden. Ein verregneter Herbst kann zu Fäulnis führen.