Frische Lebensmittel aus eigener Erzeugung sind gesund, nachhaltig und ethisch unbedenklich. Nirgends gilt das so sehr, wie beim Hühnerei. Als Selbstversorger liegt es daher auf der Hand, auch die Eier des täglichen Bedarfs von Hühnern aus eigener Haltung zu erlangen. Doch was fressen Hühner überhaupt? Wenn es schon das Ei vom glücklichen Huhn sein soll, dann sollen die Tiere auch ideales Hühnerfutter bekommen, das sie tatsächlich mögen. Hier verraten wir Ihnen, mit welchem Futter Sie bei Ihren Hühnern voll ins Schwarze treffen.
Selbst gemischtes Futter versus Fertigfutter
Hinweis: Zwar muss nicht jedes Futter aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammengestellt werden, allerdings sieht die ideale Ernährung von Hühnern – wie auch bei uns Menschen – für eine ausgewogene Versorgung mit allem Nötigen vielseitig aus. Daher wird im Folgenden in erster Linie von Futtermischungen gesprochen. Selbstverständlich können die einzelnen Komponenten aber auch jederzeit variiert oder auch einzeln angeboten werden. Die thematisierte Futtermischung stellt lediglich ein gutes Mittel dar, mit wenig Aufwand zu einem ernährungstechnisch rundum glücklichen Huhn zu gelangen.
Natürlich erscheint es für den frisch gebackenen Hühnereigentümer zunächst verlockend, auf vorgemischtes Futter aus dem Handel zurückzugreifen. Zu viele andere Dinge gibt es rund um das liebe Vieh doch zu beachten. Andererseits bietet die Fertigmischung auch für erfahrene Hühnerhalter einiges an Komfort. Allerdings sprechen dennoch einige Dinge dafür, ideales Hühnerfutter lieber selbst zu mischen:
- Zusammensetzung – trotz Inhaltsangabe bei vorgefertigten Produkten meist undurchsichtig
- Herkunft – Abfüll- und Mischort sind häufig bekannt, die Herkunft der einzelnen Zutaten dagegen eher selten
- Zusätze – Während beispielsweise die Getreideart klar deklariert ist, sind Pestizide und andere Belastungen aus dessen Anbau unbekannt
- Flexibilität – vorgefertigte Mischungen häufig „durchschnittlich“ und nicht auf jahreszeit- oder altersabhängig spezielle Bedürfnisse ausgelegt
Tipp: Zwar besteht auch die Möglichkeit, bereits fertig gemischtes Hühnerfutter selbst zu ergänzen und zu variieren, jedoch sind dann möglicherweise vorhandene Vorteile bei Zeit und Kosten ohnehin dahin. Daher lohnt meist der individuelle Ansatz, der mit etwas Übung und Erfahrung ebenso leicht wie schnell von der Hand geht.
Ideales Hühnerfutter – Was frisst ein Huhn?
Es gibt also zahlreiche Gründe, die für das Selbermischen von Hühnerfutter sprechen. Woraus die ideale Mischung besteht, lässt sich dabei nicht universell festlegen. Stattdessen spielen das Alter der Hühner, die Art der Haltung und natürlich auch die persönlichen Vorlieben jedes einzelnen Huhns eine Rolle. Eine gute Ausgangsbasis für Überlegungen zu den richtigen Bestandteilen sind die Dinge, die ein Huhn in freier Wildbahn auch frisst:
- Gras – es versorgt den Organismus mit Ballaststoffen und zahlreichen Salzen und Mineralien
- Getreide – ob „echtes“, also kultiviertes Getreide, oder „nur“ Grassamen etc., sie dienen als Quelle für Kohlenhydrate und somit letztlich Energie in Form von Zucker
- Insekten – Würmer, Larven, Spinnen etc. bilden die Grundlage der Eiweißversorgung für den Muskelaufbau und nicht zuletzt die zu legenden Eier
- Schnecken – weniger häufig zu finden, aber mindestens ebenso beliebt und wertvoll als Quelle tierischen Eiweißes
- Eierschalen – tatsächlich picken Hühner häufig die Schalen ihrer eigenen Küken auf, sobald diese geschlüpft sind, um das enthaltene Calcium in den Körper zurück zu führen.
Ideales Hühnerfutter für die heimischen Hühner kann daher beispielsweise zu gleichen Teilen aus diesen Bestandteilen bestehen:
- Getreide – besonders gerne Weizen, Mais und Gerste, weniger gerne dagegen Roggen und Hafer
- Gras – wegen des hohen Wassergehalts idealerweise frisch geschnitten
- Insekten – zum Beispiel getrocknete Mehlwürmer aus dem Handel
- Alternativ: Schnecken, beispielsweise aus dem eigenen Garten; insbesondere nach Regen an Salat und Gemüse vielfach zu finden
Werden als Eiweißquelle Schnecken verwendet, können diese problemlos lebend in das Gehege geworfen werden. Die Hühner sind wunderbar selbst in der Lage, sie auf ein verzehrfähiges Maß zu reduzieren und bei Bedarf auch aus ihrem Häuschen zu holen. Zur Beimengung in eine Futtermischung eignen sie sich wegen der intensiven Schleimabsonderung jedoch weniger.
Tipp: Besteht die Möglichkeit, die Hühner zeitweise auf Wiesen oder ähnlichen Bereichen abseits des täglichen Auslaufs zu halten, suchen sie sich ihre tierischen Eiweißquellen gerne selbst. Nur bei ständig von Hühner genutzten Flächen sind auf Dauer schlicht keine Insekten und Schnecken mehr im Boden zu finden.
Das Verfüttern von Essensresten
Allgemein gilt das Huhn als wenig anspruchsvoll und vielseitig hinsichtlich des von ihm akzeptierten Futters. Gerade aus früheren Zeiten oder aus der der Landwirtschaft sind sie als beliebte Abnehmer für Essensreste und Küchenabfälle aller Art bekannt. So deckt ein Huhn seinen Kohlenhydratbedarf beispielsweise auch gerne einmal durch gekochte Kartoffeln etc. an Stelle von Getreide. Als adäquates Substitut für Gras können dagegen ideal Gemüsereste, gerne auch in roher Form, verabreicht werden. Ob Schalen aus der Küche oder sogar nicht mehr genießbare Gemüse direkt aus dem Garten – das Huhn weiß die Abwechslung zu schätzen. Ob Zucchini, Gurke oder auch Apfel – so lange die Früchte nicht verschimmelt sind, bestehen gegen das Darbieten bei den Hühnern keinerlei Bedenken.
Jedoch sollten Reste aus der Küche nicht wahllos zugefüttert werden, da diese Dinge für die Hühner mitunter zum Problem werden können:
- Gewürzte und gesalzene Gerichte
- Convenience-Food: vorgefertigte Gerichte mit unbekannten und oft wenig naturbelassenen Zusätzen
- im Zubereitungsprozess stark veränderte Lebensmittel, z.B. Teigprodukte etc. wegen der schlechten Verträglichkeit
- Produkte mit Triebmitteln wie Backpulver, Hefe etc. auf Grund ihrer treibenden Wirkung, die Magenprobleme beim Huhn hervorrufen können