Es gibt viele heimische Speisepilze, die sich für völlig unterschiedliche Zubereitungsarten eignen. Wichtig ist, sie sicher erkennen zu können. Dabei hilft dieser Artikel.
Birkenpilz bis Echtes Stockschwämmchen
Birkenpilz (Leccinum scabrum)
- Hut: 4-12 cm, Brauntöne, feucht schmierig, matt, jung halbkugelig, später flach
- Stiel: typische schwarze Zeichnung auf weißem Grund (Rinde einer Birke ähnelnd)
- Fleisch: weiß, nicht verfärbend, Röhren weißlich, später grau, gut ablösbar, weich
- Geruch: neutral, etwas pilzig
- Geschmack: säuerlich, mild
- Vorkommen: Juni – Oktober, Wälder, Waldränder, Wiesen, Gärten
- Baumpartner: immer unter Birken
- Verwechslung: nur mit anderen Birkenpilzen und Rauhfußröhrlingen (alle essbar)
- Verarbeitung: Pilze nicht roh verzehren, für Trocknung und Einfrieren geeignet
Echter Knoblauchschwindling (Marasmius scorodonius)
- Hut: 0,5-4 cm, fleischbräunlich, blass rotbräunlich, ausblassend, gerundet, dünnfleischig
- Stiel: rotbraun, dünn, glänzend
- Fleisch: hellbraun, dünn, zäh; Lamellen weißlich, cremefarben, entfernt stehend, mit Zwischenlamellen, angewachsen
- Geruch und Geschmack: knoblauchartig
- Vorkommen: Juni – November, Nadel- und Mischwald, gesellig, auf abgestorbenen Pflanzenresten, häufig
- Verwechslung: andere Schwindlinge (ungenießbar, scharf)
- Verarbeitung: gute heimische Würzpilze, besonders getrocknet und als Pilzpulver
Echter Reizker (Lactarius deliciosus)
- Hut: 4-10 cm, fleisch- bis orangerötlich, orangegelblich, weißlich bereift, getropft-fleckiges Muster, bei Verletzung etwas grünend, mittig etwas vertieft
- Stiel: Hutfarbe, gleiche Musterung, innen wattig, alt hohl
- Fleisch: fest, rötlich, brüchig, bei Verletzung milchend (karottenrot); Lamellen spröde, orangeocker
- Geruch: süßlich, obstartig
- Geschmack: mild, bitterlicher Nachgeschmack
- Vorkommen: August – Oktober, auf Sand- und Kalkböden, unter Nadelbäumen
- Baumpartner: Kiefern
- Verwechslung: andere Reizker mit roter Milch (alle essbar)
- Verarbeitung: guter Bratpilz
- Synonym: Edelreizker
Echtes Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
- Hut: 2-6 cm, olivgelblich, ocker- oder rötlichbraun, hellbraun, dunkelbraun, gelblich, Mitte ausblassend, kahl
- Stiel: dünn, lang, blassgelblich, gräulich, an der Basis dunkler und fein beschuppt; häutiger Ring, schuppig-flockig, vergänglich
- Fleisch: dünn, gelblich, Basis dunkler; Lamellen fleisch- bis rotbräunlich, angewachsen, schmal, gedrängt, mit Zwischenlamellen
- Basis: büschelig verwachsen
- Geruch und Geschmack: pilzig, angenehm würzig
- Vorkommen: Mai – November, meist an totem Laubholz, selten Nadelholz
- Verwechslung: Nadelholzhäubling (giftig, Stiel silbrig überfasert, nicht geschuppt, Geruch muffig), essbare und Schwefelköpfe (teilweise giftig, dann bitter)
- Verarbeitung: Sammeln der Hüte lohnt sich, Stiele sind zäh, gut als Suppenpilz geeignet
Hinweis: Inzwischen wachsen Nadelholzhäublinge und Stockschwämmchen zusammen an Holzstümpfen, deshalb jeden einzelnen Pilz genau ansehen.
Feldschwindling bis Großer Riesenschirmling
Feldschwindling (Marasmius oreades)
- Hut: 1-4 cm, ledergelblich bis ockerbräunlich, weißlich ausblassend, mittig gebuckelt, geriefter Rand
- Stiel: weißlich bis hutfarben, biegsam, zäh, nicht hohl
- Fleisch: weißlich bis cremefarben, faserig, zäh; Lamellen cremeweißlich, dicklich, entfernt stehend, angewachsen, mit kleineren Zwischenlamellen
- Geruch: pilzig, Bittermandel, Sägespäne, Gewürznelke
- Geschmack: pilzig, würzig, mild
- Vorkommen: Mai – November, Wiesen, Weiden, Waldlichtungen, Wegränder, Hexenringe, häufig
- Verwechslung: Risspilze (giftig, aufreißende Hüte), Brennender Rübling (ungenießbar, scharf), Violetter Schwindling (ungenießbarer Geschmack)
- Verarbeitung: gute Speisepilze für Suppen, nicht roh verzehren
- Synonym: Nelkenschwindling
Fuchsiger Scheidenstreifling (Amanita fulva)
- Hut: 4-8 cm, fleisch- bis rotbraun, dünnfleischig, kahl, Rand deutlich gerieft
- Stiel: heller, schlank, glatt, hohl, ohne Ring
- Fleisch: zerbrechlich, dünn; Lamellen frei, hell aber nicht reinweiß
- Basis: immer mit Scheide, aber ohne Knolle
- Geruch: unbedeutend
- Geschmack: mild
- Vorkommen: Juni – Oktober, unter Laub- und Nadelbäumen, häufig
- Baumpartner: Birken, Kiefern
- Verwechslung: andere Scheidenstreiflinge sind alle Speisepilze, Knollenblätterpilze (giftig, Geruch nach Kartoffelkeimen oder unangenehm süßlich, Stiel mit Ring)
- Verarbeitung: roh giftig, gut durchgaren
Gemeiner Hallimasch (Armillaria mellea)
- Hut: 3-10 cm, fleischfarben, mit dunkleren, abwischbaren Schüppchen
- Stiel: heller, längsfaserig; Ring dicklich, schuppig
- Fleisch: fleischfarben; Lamellen angewachsen, weißlich, rostbraun
- Basis: büschelig verwachsen
- Geruch: pilzartig
- Geschmack: rohe Kostprobe (wieder ausspucken!) bei längerem Kauen seifig, kratzig
- Vorkommen: September – November, Holzbewohner, lebendes oder totes Laub- und Nadelholz, büschelig, häufig
- Baumpartner: Parasit auf vielen Baumarten, Weißfäuleerreger
- Verwechslung: Sparriger Schüppling (giftig, Geruch und Geschmack rettichartig)
- Verarbeitung: vor der weiteren Verarbeitung mindestens 20 min. abkochen, Kochwasser wegschütten, Stiele sind zäh
Gemeiner Samtfußrübling (Flammulina velutipes)
- Hut: 1-5 cm, hellgelb, orangegelb, klebrig, dünnfleischig
- Stiel: zäh, wie Hut gefärbt, im unteren Bereich dunkler und samtig überzogen
- Fleisch: elastisch; Lamellen weiß bis gelblich, angewachsen
- Basis: büschelig verwachsen
- Geruch und Geschmack: pilzig
- Vorkommen: November – März, Laubholzstümpfe, auch außerhalb des Waldes und an lebendem Holz, frostunempfindlich
- Baumpartner: Weide und Pappel
- Verwechslung: andere Samtfußrüblinge (essbare Pilze, heller), beim Sammeln im Winter nahezu unverwechselbar
- Verarbeitung: gute Speisepilze im Winter, Stiele eignen sich als Pilzpulver
Grauer Wulstling (Amanita excelsa)
- Hut: 5-15 cm, dunkel- bis graubraun, meist mit grauweißlichen Flocken
- Stiel: weiß, mit oder ohne Hüllresten, Ring anliegend, längsgerieft
- Fleisch: weiß, in der Stielknolle etwas bräunlich; Lamellen frei, weiß
- Basis: knollig verdickt
- Geruch und Geschmack: rettich- oder rübenartig
- Vorkommen: Juni – Oktober, Nadel- und Laubwald, häufig
- Baumpartner: Fichten und Buchen
- Verwechslung: Pantherpilz (giftig, Knolle stulpenförmig abgesetzt), Porphyrbrauner Wulstling (giftig, Geruch nach Kartoffelkeimen)
- Verarbeitung: gekocht oder gebraten, Speisewert eher gering
Großer Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
- Hut: 10-30 cm, blassbräunlich, mit dunkleren, anliegenden Schuppen
- Stiel: lang, genattert, hohl; Ring doppelt und verschiebbar (d.h. nicht am Stiel angewachsen)
- Fleisch: hell; Lamellen weißlich, frei
- Basis: knollig verdickt
- Geruch und Geschmack: nussartig
- Vorkommen: Juli – November, Waldränder, Lichtungen, Gärten, Wiesen, häufig, gesellig
- Verwechslung: kleine Schirmlinge (häufig giftig, kein verschiebbarer Ring), andere heimische Riesenschirmlinge (die meisten essbar, rötendes Fleisch, glatter Stiel)
- Verarbeitung: roh giftig, es lohnt sich nur die Hüte zu sammeln, die Stiele sind holzig
- Synonym: Parasol
Kupferroter Gelbfuß bis Mönchskopf
Kupferroter Gelbfuß (Chroogomphus rutilus, Syn.: Gomphidius rutilus)
- Hut: 3-8 cm, orange-, kupfer- bis rotbräunlich, braun, spitz gebuckelt, feucht schmierig, trocken seidig glänzend
- Stiel: kupferorange, gelbbräunlich, lang, schlank
- Fleisch: gelborange, fest, bei Verletzung rötlich, Stielbasis chromgelb; Lamellen kupfergrau, reif purpurbraun, dicklich, entfernt stehend, auffallend weit herablaufend, ablösbar
- Basis: zugespitzt
- Geruch und Geschmack: mild
- Vorkommen: Juli – November, Kiefernwald, häufig
- Baumpartner: Kiefern
- Verwechslung: Filziger Gelbfuß (essbar, unter Fichten), Spitzgebuckelter Raukopf (giftig, Lamellen laufen nicht so weit herab, genatterter Stiel)
Hinweis: Parasitiert auf Wurzeltrüffeln, die ebenfalls heimische Speisepilze sind.
Lärchenröhrling (Suillus grevillei)
- Hut: 4-10 cm, leuchten goldgelb, schmierige Huthaut abziehbar, bei Feuchtigkeit sehr schleimig
- Stiel: gelb- bis rotbräunlich, schmale, schleimige Ringzone, darüber heller
- Fleisch: gelblich; Röhren jung goldgelb, später gelbbräunlich
- Geruch: pilzig angenehm
- Geschmack: etwas fade
- Vorkommen: Juni – November, Nadel- und Mischwald, unter einzelnen Bäumen bzw. Baumgruppen
- Baumpartner: immer in der Nähe von Lärchen
- Verwechslung: andere kleine gelbe Röhrlinge (alle nicht giftig)
- Verarbeitung: Huthaut abziehen, Gerichte werden sonst schleimig, lässt sich gut trocknen, nicht roh verzehren
- Synonym: Goldröhrling
Maipilz (Calocybe gambosa)
- Hut: 3-10 cm, trocken, weiß, selten gelblich oder bräunlich
- Stiel: weiß, ohne Ring
- Fleisch: weiß, dickfleischig; Lamellen weiß bis cremefarben, dünn
- Geruch und Geschmack: aufdringlich nach Mehl
- Vorkommen: einer der frühesten Speisepilze, ab April – Juni, Laub- und Mischwald, Auwälder, an Bachläufen, in Parkanlagen und Gärten
- Verwechslung: Ziegelroter Risspilz (giftig, Geruch obstartig, ohne Mehlgeruch)
- Verarbeitung: Mehlgeschmack verliert sich bei längerem Kochen
Maronenröhrling (Imleria badia, Syn.: Boletus badius, Xerocomus badius)
- Hut: 5-10 cm, dunkle Brauntöne, matt bis glänzend, bei Feuchtigkeit etwas schmierig
- Stiel: heller als der Hut, gelblichbraun, längs bräunlich gefasert, keine Netzzeichnung
- Fleisch: weißlich bis hellgelb, blauend; Röhren weißlich bis gelb, blauend, ablösbar, alt schwammig
- Basis: verdickt
- Geruch: pilzig, schwach säuerlich
- Geschmack: nussig, pilzig
- Vorkommen: August – November, Laub- und Nadelwald, saure Böden, häufig
- Baumpartner: Kiefern, Fichten
- Verwechslung: andere blauende Röhrlinge (fast alle essbar, außer Gallenröhrling, Satansröhrling und Schönfußröhrling)
- Verarbeitung: nicht roh verzehren, lange Garzeit, nach Trocknung guter Würzpilz
Mönchskopf (Clitocybe geotropa)
- Hut: 10-25 cm, beige, Mitte mit Buckel, Rand lange eingerollt
- Stiel: hutfarben, eventuell etwas dunkler, rissig-längsfaserig, kein Ring
- Fleisch: dickfleischig, elastisch; Lamellen angewachsen, herablaufend, cremefarben bis blass Ocker
- Basis: verdickt
- Geruch: aromatisch, würzig, bittermandelartig
- Geschmack: mild
- Vorkommen: September – November, Laub- und Nadelwald, Kalkböden, in Hexenringen
- Verwechslung: Riesenkrempentrichterling, kleine Trichterlinge (einige giftig, dünnfleischiger)
- Verarbeitung: essbare Bestandteile sind die Hüte junger Exemplare, Stiele sind zäh
Perlpilz bis Rotfuß-Röhrling
Perlpilz (Amanita rubescens)
- Hut: 5-15 cm, fleischbräunlich, grau oder bräunlich mit weißlich oder hutfarbenen Flocken
- Stiel: kahl oder fein genattert, weiß oder mit Hutfarbe; Ring anliegend, oberseits gerieft, weiß
- Fleisch: weiß, unter der Huthaut und in der Stielbasis rötend; Lamellen frei, jung weiß, später fleischfarben
- Basis: Knolle ohne Hüllreste, glatt oder mit Warzenkränzen
- Geruch: unbedeutend
- Geschmack: süßlich
- Vorkommen: Juni – Oktober, Laub- und Nadelwald, häufig
- Verwechslung: Pantherpilz, Grauer Wulstling
- Verarbeitung: roh giftig, gut durcherhitzen
Hinweis: Ein wesentliches Merkmal, welches beim Sammeln des Perlpilzes beachtet werden muss, ist das bei Verletzung (Schnitt, Fraßstelle, Madengang) rötende Fleisch.
Pfefferröhrling (Chalciporus piperatus)
- Hut: 1-5 cm, rotbraun, feucht klebrig, filzig
- Stiel: dünn, bräunlichgelb, wie Hut gefärbt, innen vollständig gelb
- Fleisch: intensiv gelb; Röhren großporig, braun, rotbraun
- Geruch: neutral
- Geschmack: scharf
- Vorkommen: August – November, Nadel- und Mischwald, häufig
- Baumpartner: Fichten, Kiefern, auch Birken
- Verwechslung: mit anderen kleinen Röhrlingen (alle essbar)
- Verarbeitung: nicht roh verzehren, lange Kochzeit mildert die Schärfe, Würzpilz
Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)
- Hut: 2-6 cm, blassockergelblich, fleischocker, Rand heller, manchmal mit kleinen Hüllresten
- Stiel: blassgelblich, Basis dunkler, schwach faserig, hohl
- Fleisch: weißlich bis gelblich, faserig; Lamellen rauchgrau, ohne gelbgrün, angewachsen
- Basis: büschelig verwachsen
- Geruch: nicht unangenehm
- Geschmack: mild, würzig, nussig
- Vorkommen: September – Oktober, Nadelholzstümpfe, häufig
- Baumpartner: Fichte, Kiefer
- Verwechslung: Grünblättriger Schwefelkopf (giftig, bitter)
- Verarbeitung: gute Speisepilze, wenn nur die Hüte verwendet werden
Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus)
- Hut: 4-12 cm, unterschiedliche Brauntöne, glatt, feucht etwas klebrig
- Stiel: weißlich, dunklere Netzzeichnung oder Faserung, ringlos
- Fleisch: weiß bis cremeweiß; Lamellen frei, blass, alt rötlich
- Geruch und Geschmack: rettichartig
- Vorkommen: Mai – November, auf abgestorbenem Laubholz, selten auf Nadelholz, Folgezersetzer
- Verwechslung: mit anderen Dachpilzen (manche unbekömmlich)
- Verarbeitung: roh giftig, guter Mischpilz
Reifpilz (Cortinarius caperatus, Syn.: Rozites caperatus, R. caperata)
- Hut: 5-10 cm, strohgelblich, Ocker, gelbbräunlich, violett-hellbraun, Oberfläche jung weißlich bereift, uneben
- Stiel: faserig-rissig; eng anliegender, oberseits geriefter Ring
- Fleisch: weißlich, fest, alt weich werdend; Lamellen blassbeige, rostgelblich, breit angewachsen
- Basis: knollig verdickt
- Geruch: angenehm, pilzig
- Geschmack: mild
- Vorkommen: August – Oktober, Nadelwald, saurer Boden, zwischen Heidekraut
- Baumpartner: Kiefer, Fichten
- Verwechslung: Knollenblätterpilze (giftig, immer weiße Lamellen), Champignons (überwiegend essbare Pilze, Lamellen dunkel)
- Verarbeitung: guter Speisepilz, oft madig
Riesenkrempentrichterling (Leucopaxillus giganteus, Syn.: Aspropaxillus giganteus)
- Hut: 10-30 cm, trocken, matt, weißlich bis blass ockerfarbig, trichterförmig vertieft, Rand gewellt oder gekerbt
- Stiel: kurz, dick, weißlich, ringlos
- Fleisch: hell, fest; Lamellen angewachsen, herablaufend, dicht, weiß bis cremefarben
- Basis: zugespitzt
- Geruch: mehlig, pilzig
- Geschmack: mild, nussig
- Vorkommen: August – Oktober, auf Wiesen und Weiden, in Hexenringen
- Verwechslung: im Jugendstadium mit Mönchsköpfen (essbar, Hutwölbung in der Mitte), Nebelkappen (giftig, Geruch nach Raps)
- Verarbeitung: kann Unverträglichkeiten hervorrufen, dann meiden
Rotfuß-Röhrling (Xerocomellus chrysenteron, Boletus chrysenteron, Xerocomus chrysenteron)
- Hut: 3-7 cm, unterschiedliche Brauntöne, an Fraßstellen rosarot, Huthaut feinsamtig, felderig aufbrechend
- Stiel: dünn, rötlich, Spitze direkt unterhalb der Röhren gelb
- Fleisch: blassgelblich, blauend, im Alter weich; Röhren gelblich, auf Druck blauend
- Geruch und Geschmack: etwas säuerlich
- Vorkommen: Juli – November, Laub- und Nadelwald, Parks, Gärten
- Verwechslung: andere Röhrlinge mit dünnem Stiel (alle essbar)
- Verarbeitung: junge Exemplare bevorzugen, häufig von Schimmelpilzen befallen, dann nicht sammeln, nicht roh verzehren
Schopftintling bis Violetter Rötelritterling
Schopf-Tintling (Coprinus comatus)
- Hut: 5-12 cm hoch, jung reinweiß, walzenförmig, mit weißen Schuppen, bald vom unteren Rand her schwarz zerfließend
- Stiel: weiß, mit schmalem Ring, lose sitzend
- Fleisch: weiß, später rötlich, im Alter schwarz zerfließend; Lamellen ähnlich, eng stehend, angeheftet
- Basis: etwas knollig
- Geruch: würzig, pilzartig
- Geschmack: pilzig, mild
- Vorkommen: Mai – November, gedüngte Wiesen, Weiden, Äcker, Wegränder, häufig
- Verwechslung: mit anderen Tintlingen (ungenießbar, meist grau und kleiner)
- Verarbeitung: nur im reinweißen Stadium essbare Pilze, wie Spargel zubereiten
Speisetäubling (Russula vesca)
- Hut: 5-10 cm, fleischrosa, rötlich, bräunlich, ausblassend, Huthaut lässt sich abziehen
- Stiel: weiß
- Fleisch: weiß, spröde; Lamellen weiß, alt etwas gelblich, spröde
- Basis: verdickt
- Geruch: angenehm
- Geschmack: mild, nussig
- Vorkommen: Juni – Oktober, Laub- und Mischwald, häufig
- Baumpartner: Eichen, Rotbuchen, Kiefern, Fichten
- Verwechslung: andere Täublinge (milde sind Speisepilze, bittere ungenießbar, keine Giftpilze in der Gattung bekannt)
- Verarbeitung: gute heimische Speisepilze für alle Zubereitungsarten, lassen sich auch gut Einlegen
Steinpilz (Boletus edulis)
- Hut: 5-25 cm, hell- bis dunkelbraun, Rand häufig weiß, feucht leicht klebrig, matt und trocken
- Stiel: dick, weißlich, mit etwas Hutfarbe und heller, feiner Netzzeichnung
- Fleisch: weiß, nicht verfärbend; Röhren jung weißlich, später gelblich oder grünlich
- Geruch und Geschmack: angenehm pilzig
- Vorkommen: Juli – Oktober, Mischwald, unter einzelnen Bäumen bzw. Baumgruppen, häufig
- Baumpartner: Fichten, Tannen, Kiefern, Birken, Buchen, Linden
- Verwechslung: beim Sammeln auf Gallenröhrlinge achten (ungenießbar bis giftig, bitter, rosa Röhren), andere Steinpilze (alles essbare Pilze)
- Verarbeitung: alle Zubereitungs- und Konservierungsmöglichkeiten, auch roh essbare Pilze
- Synonyme: Herrenpilz, Fichtensteinpilz
Violetter Lacktrichterling (Laccaria amethystea)
- Hut: 1-6 cm, lila, trocken ausblassend, kahl, manchmal fein schorfig
- Stiel: lila, dünn, hohl werdend, ringlos
- Fleisch: dünnfleischig, lila; Lamellen dicklich, angewachsen, etwas entfernt stehend
- Geruch: leicht parfümiert
- Geschmack: mild
- Vorkommen: Juli – November, Laub- und Nadelwald, häufig
- Verwechslung: andere Lacktrichterlinge (alles essbare Pilze), Rettich-Helmling (giftig, Rettichgeruch)
- Verarbeitung: gut zum Einlegen in Essig geeignet
Violetter Rötelritterling (Lepista nuda, Syn.: Clitocybe nuda)
- Hut: 4-12 cm, trocken, lila, violettbräunlich, glatt fleischig, kahl, bei Trockenheit ausblassend
- Stiel: kurz, dick, blasslila, weißlich überfasert, ringlos
- Fleisch: lila, im Kern weißlich; Lamellen ausgebuchtet angewachsen, dicht, lila
- Geruch: würzig, fruchtig
- Geschmack: mild, nussig, pilzig
- Vorkommen: September – November, Laub- und Nadelwald, Gärten, Parkanlagen, häufig, in Hexenringen oder Reihen
- Verwechslung: andere Rötelritterlinge (alle gute, heimische Speisepilze), Lila-Dickfuß (giftig, Geruch unangenehm nach Ziegenbock, Fleisch safranfarben)
- Verarbeitung: kochen oder braten (roh blutzersetzend), trocknen und einfrieren möglich
Waldfreundrübling bis Ziegenlippe
Waldfreundrübling (Collybia dryophila)
- Hut: 1,5-5 cm, hell Ocker, rötlichgelb, orange, bräunlich, kahl, wasserfleckig, Rand heller
- Stiel: ähnlich wie Hut gefärbt, kahl, hohl
- Fleisch: weißlich bis hellgelb, wässerig; Lamellen weiß, gelblich, angewachsen
- Basis: mit Myzel Fäden umsponnen
- Geruch: angenehm, wie frisch gesägtes Holz
- Geschmack: angenehm, mild
- Vorkommen: Mai – November, Laub- und Nadelwald, Waldwiesen, Parks, Gärten, sehr häufig
- Verwechslung: mit anderen kleinen Rüblingen (alles essbare Pilze)
- Verarbeitung: nur Hüte sammeln, Stiele sind zäh, als Suppen- oder Mischpilz verwendbar
Wiesenchampignon (Agaricus campestris)
- Hut: 3-8 cm, weiß, manchmal leicht gilbend, seidig oder etwas schuppig
- Stiel: schlank, hell; Ring nur schwach ausgebildet
- Fleisch: hell, angeschnitten rosa anlaufend; Lamellen jung rosa, später dunkelbraun, angewachsen
- Basis: ohne Scheide, zugespitzt
- Geruch: pilzartig
- Geschmack: mild, nussartig
- Vorkommen: Mai – Oktober, Wiesen, Weiden, Gärten, häufig
- Verwechslung: Karbolegerling (giftig, Tintengeruch, Stielbasis gilbend), Knollenblätterpilze (reinweiße Lamellen), andere heimische Champignons (meistens essbar)
- Verarbeitung: alle Zubereitungsarten, auch roh essbare Pilze, gut zum Konservieren geeignet
Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)
- Hut: 3-10 cm, olivgrünlich, graubraun, bräunlich, feinsamtig, trocken
- Stiel: weißlich bis gelblich, lang und schlank
- Fleisch: hellgelb, selten blauend; Röhren leuchtend gelb, weitporig, nicht blauend
- Basis: zugespitzt
- Geruch und Geschmack: mild
- Vorkommen: Juli – Oktober, Nadel- und Mischwald, häufig
- Verwechslung: andere Röhrlinge mit schlankem Stiel (alle essbar)
- Verarbeitung: Pilze nicht roh verzehren