Brahma-Huhn: Steckbrief, Legeleistung und Haltung

Brahma-Huhn

„Freundliche Riesen“ werden die zutraulichen und ruhigen Brahma-Hühner auch genannt. Die zu den Riesenhühnern zählende Rasse wird bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts gezielt gezüchtet, ihre Ursprünge reichen jedoch viele Jahrhunderte in die Vergangenheit. Verschiedene asiatische Hühnerrassen wie Cochin und Malaien gehören zu den Vorfahren der Brahmas, die heute zu den Zwiehühnern gezählt werden.

Steckbrief

Herkunft: unbekannt, wahrscheinlich aus China oder Indien importiert und in den USA erzüchtet
Farbenschläge: neun verschiedene von weiß-schwarz, blau und schwarz bis zu bebänderten und Columbia-Farben
Gewicht: Hahn bis fünf Kilogramm, Hennen bis 4,5 Kilogramm
Kammform: Erbsenkamm
Legeleistung: zwischen 140 und 180 Eier bei guter Fütterung
Eigewicht: mittelgroß, mindestens 53 Gramm
Eierschalenfarbe: hellbraun bis gelbbraun
Winterleger: ja
Bruttrieb: ausgeprägt, ideal für Naturbrut
Besonderheiten: befiederte Füße

Rassebeschreibung

Das Brahma-Huhn zählt zu den Zwiehuhn-Rassen, die sowohl zum Zweck der Fleisch-, als auch zur Eiergewinnung gezüchtet werden. Die stattlichen und robusten Tiere erreichen in etwa dieselbe Größe wie die Jersey Giants, die wiederum als größte Hühnerrasse der Welt gelten, und gehört somit in die Gruppe der Riesenhühner.

Typische Rassemerkmale:

  • Gesamteindruck: massig, kräftig, breit
  • Größe: bis zu 75 Zentimeter beim Hahn
  • Kopf: massig mit adlerähnlicher Form, waagerecht
  • Füße: kräftig, mit Befiederung bis zum mittleren Zeh
  • Gefieder: weich, flaumig

Brahma-Huhn

Große Rasse mit viel Laufbedarf

Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts fliegt das Brahma-Huhn nicht bzw. nur sehr selten, kann aber schnell laufen und vor allem gut springen. Eine Umzäunung muss auf jeden Fall höher als 150 Zentimeter sein, da die Hühner selbst diese einfach überspringen. Generell eignen sich Brahmas nicht für eine reine Stallhaltung, sie brauchen viel Auslauf und dort reichlich Platz zum Scharren, Sandsuhlen und Laufen. Sie sollten ein großzügiges Freigehege mit mindestens zehn bis 15 Quadratmetern Fläche pro Huhn einplanen. Dieses ist abwechslungsreich zu gestalten, etwa eine Sandkuhle zum Suhlen, ein paar Büsche zum Verstecken sowie eine feste Grasnarbe beinhalten.

Charakter

Trotz seines überaus beeindruckenden Aussehens besitzt das Brahma-Huhn einen ruhigen und zutraulichen Charakter. Tiere dieser Rasse werden sehr schnell zahm und sind im täglichen Umgang unkompliziert. Dafür allerdings sind Brahmas recht stressanfällig und brauchen viel Ruhe: Stall und Auslauf sollten also eher abgeschieden liegen und wenig Publikumsverkehr bieten. Auch für die Haltung in einer typischen Reihenhaussiedlung oder in der Nähe einer viel befahrenen Straße eignen sich die Großhühner nicht. Plötzliche Geräusche führen schnell dazu, dass die Hühner sich erschrecken und einfach tot umfallen.

Neugieriges Brahma-Huhn

Demgegenüber gilt die Rasse als überaus neugierig: Ergreifen andere Hühner vor etwaigen Gefahrenquellen wie etwa einem unbekanntem Hund, einem Auto etc. die Flucht, bleiben Brahmas einfach stehen und beäugen den Feind zunächst einmal. Dieses Verhalten kann allerdings problematisch werden, denn für Fuchs, Marder und Habicht sind die Tiere leichte Beute. Sorgen Sie entsprechend für einen sicheren Auslauf und einen gesicherten Stall, damit hungrige Raubtiere keine Chance zum Eindringen haben.

Legeleistung

Wie so viele alte Hühnerrassen gehört auch das Brahma-Huhn mit durchschnittlich 140 Eiern im ersten Legejahr zu den eher mittelmäßigen Legern. Zudem sind die hellbraun gefärbten Eier im Vergleich zu Körpergewicht und -größe mit einem gemäß Rassestandard Mindestgewicht von 53 Gramm recht klein, auch, wenn es sich objektiv betrachtet um eine vollkommen durchschnittliche Eigröße handelt.

Hühnerei

  • Legeleistung bleibt im zweiten Jahr relativ gleich
  • Eier werden nun größer
  • bei entsprechender Fütterung (wenig Kohlenhydrate, verstärkt Eiweiß) legen die Tier auch im dritten und vierten Jahr noch recht zuverlässig
  • Legepause nach der Mauser ist dann vergleichsweise lang
  • kann bis in den März hinein reichen

Bruttrieb

Anders sieht es hingegen aus, wenn Sie die Tiere züchten und dabei auf Naturbruten setzen wollen. Brahma-Hennen haben – im Gegensatz zu vielen anderen Hühnerrassen – einen ausgeprägten Bruttrieb und sind hervorragende Glucken, denen Sie problemlos auch Eier anderer Rassen unterlegen können. Allerdings kann es passieren, dass die Henne aufgrund ihres hohen Eigengewichts versehentlich ein, zwei Eier zerdrückt. Wollen Sie die Henne vom Brüten abhalten, separieren Sie sie am besten für eine Woche und sperren Sie in einen fremden Stall ohne Nistmöglichkeit. Unter diesen Bedingungen wird sie das Glucken schnell einstellen.

Wirtschaftlichkeit

Zwar gilt das Brahma-Huhn als Zwiehuhnrasse, eignet sich jedoch vor allem für die Gewinnung von hochwertigem Fleisch. Die Küken wachsen sehr langsam und brauchen mindestens ein halbes bis ganzes Jahr, um ein annehmbares Schlachtgewicht zu erreichen. Hennen sind in der Regel mit rund sechs Monaten geschlechtsreif, Hähne sogar erst mit anderthalb. Zudem brauchen Brahmas auch in sehr großen Ausläufen stets eine zusätzliche, betont eiweißlastige Zufütterung. Sie können sich nicht selbst versorgen und haben einen hohen Futterbedarf.

Haltung

Brahma-Hühner sind pflegeleicht. Dennoch sind es keine „Anfängerhühner“, sondern brauchen Halter mit Erfahrung in Sachen Hühnerhaltung. Die Tiere können ganzjährig draußen gehalten werden, sind ausgesprochen unempfindlich gegen Kälte und ohnehin den ganzen Tag mit der Futtersuche beschäftigt. Daher muss der Stall nicht besonders groß sein, sondern dient lediglich aus Unterschlupf für die Nacht bzw. bei schlechtem Wetter. Im Gegensatz zu anderen Hühnerrassen schlafen Brahmas zudem auf dem Boden, so dass Sie keine Stangen einbauen müssen. Eine regelmäßig erneuerte Einstreu aus Stroh oder einem anderen Material ist hingegen sinnvoll. Auch gut erreichbare Nistplätze sollten im Stall installiert werden, wofür Sie möglichst zu ebener Erde dick eingestreute Boxen anbringen können.

Hinweis: Brahmas sind anfällig für die Marek-Krankheit und sollten im Kükenalter geimpft werden.

Fütterung

Zwerghühner Futter

Füttern Sie Ihre Brahmas mit einem ausgewogenen, eiweißbetonten Hühnerfutter, am besten eignet sich spezielles Züchterfutter. Dieses sollte weniger Kohlenhydrate (etwa in Form von Weizen und Mais) enthalten, dafür aber mehr an Proteinen und Phosphor reiche Zutaten wie etwa Lein- und Rapskuchen. Daneben versorgen Sie Ihre Brahmas mit einem Mineralstoffgemisch sowie zusätzlich mit Grit, denn die großen Hühner brauchen für den Aufbau und die Stabilität ihrer Knochen viel Calcium. Bekommen die Tiere zu wenig Auslauf, verfetten sie schnell – dasselbe gilt, wenn die Fütterung stark kohlenhydratlastig ist. Nehmen Ihre Brahmas dagegen nicht zu, sondern bleiben trotz zusätzlicher Fütterung mager, so sollten Sie die Tiere auf Parasiten wie Milben und/oder Würmer untersuchen. Insbesondere letztere verhindern oft eine gesunde Gewichtszunahme.

Besonderheit

Zwerg-Brahmas sind ihren großen Brüdern und Schwestern äußerlich sowie im Verhalten ähnlich, bringen jedoch maximal 1,7 Kilogramm (Hahn) bzw. 1,3 Kilogramm Gewicht auf die Waage.