Zitronenmelisse blüht: ist die Blüte giftig oder essbar?

Zitronenmelisse blüht

Zitronenmelisse sollte in keinem Garten für Selbstversorger fehlen. Zum einen ist sie sehr leicht anzubauen, denn einmal gepflanzt breitet sie sich von selbst aus, zum anderen ist sie vielfältig in der Küche zu verwenden. Voraussetzung für ein ausgezeichnetes Aroma ist jedoch der richtige Erntezeitpunkt. Wir klären, ob es zu spät für eine Ernte ist, wenn die Zitronenmelisse bereits blüht.

Gibt es verschiedene Arten von Zitronenmelisse?

Von der Melisse gibt es mehrere Unterarten und zahlreiche daraus entwickelte Züchtungen. Die eigentliche Zitronenmelisse (bot. Melissa officinalis) wird auch Zitronenkraut genannt, sie duftet und schmeckt deutlich nach Zitrone. Die Kreta-Melisse (bot. Melissa officinalis ssp. Altissima), auch Mandarinen-Melisse genannt, hat einen außergewöhnlichen Geschmack, der etwa an Mandarinenschalen erinnert. Die verschiedenen Züchtungen variieren teilweise deutlich im Geschmack, aber alle Arten können auf die gleiche Weise verwendet werden.

Wann ist der beste Erntezeitpunkt?

Der beste Zeitpunkt, um die Zitronenmelisse zu ernten liegt kurz vor dem Beginn der Blütezeit.

Zitronenmelisse blüht

  • je nach Pflanzzeit, etwa ab Juni bis zum September ernten
  • durch radikalen Ernteschnitt kurz vor der Blüte maximieren Sie Ihren Ertrag
  • Zitronenmelisse treibt bald nach dem Rückschnitt wieder neu aus
  • auf diese Weise bis zu vier Mal pro Jahr ernten

Tipp: Schneiden Sie kurz vor der Blüte Ihre Melisse etwa zehn Zentimeter über dem Boden ab. Das Schnittgut verwenden Sie frisch in der Küche oder Sie trocknen es.

Wann und wie sollte ich Zitronenmelisse ernten?

Wenn Sie nur mal ein paar Blättchen zum Würzen brauchen, dann holen Sie diese unmittelbar vor der Verwendung aus dem Garten. So bekommen Sie das volle Aroma des frischen Krauts. Wickeln Sie einige Stängel Melisse in ein feuchtes Küchentuch, dann halten sie sich einige Tage im Kühlschrank. Für den sofortigen Gebrauch können Sie die Zitronenmelisse auch noch ernten, wenn sie bereits blüht, das Aroma ist dann aber weniger intensiv als vor der Blüte. Möchten Sie jedoch größere Mengen ernten und/oder das Zitronenkraut für den Winter konservieren, dann sollten Sie gezielter vorgehen.

Beobachten Sie die Melissenpflanze(n) schon einige Zeit bevor Sie ernten wollen. Ein paar Tage bevor sie blüht, ist das Aroma der Zitronenmelisse am kräftigsten, dann sollten Sie ernten. Idealerweise hat es zuvor geregnet. Ist dies nicht der Fall, dann gießen Sie die Melisse eben. Am Erntetag warten Sie, bis der Morgentau getrocknet ist. Schneiden Sie dann (etwa am späten Vormittag) die Stängel einige Zentimeter über dem Boden mit einer scharfen und sauberen Schere ab.

Tipp: Lassen Sie im Herbst Ihre Melisse wachsen ohne sie erneut zu schneiden, das oberirdische Grün dient im Winter als Frostschutz und im Frühjahr als natürlicher Dünger.

Wann ist die Blütezeit?

Blühende Melisse finden Sie etwa von Juni bis August. Die zarten, meistens weißen Blüten sind nicht nur ein Schmuck für Garten oder Vase sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Die zitronig duftende Melisse gilt zudem als Bienenweide. Möchten Sie den kleinen Lebewesen etwas Gutes tun, dann ernten Sie nicht alle Melissenpflanzen in Ihrem Garten ab. Lassen Sie eine Pflanze oder einige Stängel pro Pflanze für die Insekten stehen und freuen Sie sich über reichlich geflügelten Besuch, wenn das Zitronenkraut blüht.

Ist die Blüte von Zitronenmelisse giftig oder essbar?

Melisse

Die Melissenblüten sind nicht giftig sondern durchaus essbar. Sie können für Blütenbutter und zur Dekoration von Desserts verwendet werden. Wenn die Zitronenmelisse blüht lässt jedoch das Aroma des Krauts nach, es kann dann je nach Art sogar leicht bitter schmecken. Auch der Geschmack der Blüte ist nicht jedermanns Sache.

Wie kann ich Zitronenmelisse verwenden?

Melisse eignet sich hervorragend zum Verfeinern und Würzen unterschiedlicher Speisen. Der leicht zitronige Geschmack passt sehr gut in sommerliche Salate oder zu Desserts. Kreieren Sie doch mal ein Melissen-Sorbet, kochen Sie einen leckeren Sirup, schmecken Sie ihre selbstgekochte Marmelade mit Melisse ab oder genießen Sie einfach ein frisches kühles Wasser mit einigen Melisseblättern. Sogar zu Fisch passt dieses vielseitige Kraut.

Wie mache ich Melisse haltbar?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Melisse für einige Monate haltbar zu machen. Je nach Verwendung eignen sich die Methoden mehr oder weniger gut für Ihre Belange. Für die spätere Verwendung als Heilkraut oder Tee ist Trocknen das Mittel der Wahl. Zum Würzen ist getrocknete Melisse weniger gut geeignet, da das Aroma nicht mehr so intensiv ist, wie vom frischen Kraut. Hier ist das Einfrieren die wohl beste Methode, denn das Aroma bleibt weitgehend erhalten.

  • trocknen: an der Luft, im Backofen oder im Dörrgerät
  • einfrieren: einzelne Blätter oder Stängel, im Eiswürfelbehälter
  • einlegen: in Essig oder Öl

Melisse an der Luft trocknen

Zitronenmelisse

Binden Sie die gerade geschnittenen Stängel, jeweils eine Handvoll, zu einem kleinen Strauß und hängen Sie diese kopfüber zum Trocknen an einen dunklen, aber luftigen und trockenen Platz. Dort bleibt die Melisse hängen, bis sie ganz trocken ist. Sie erkennen das am Rascheln der Blätter. Nehmen Sie dann die Sträuße ab und lagern Sie das Kraut dunkel und trocken in einem Schraubglas. So haben Sie den ganzen Winter über Zitronenmelisse für einen beruhigenden Melissentee. Alternativ können Sie die Melisse auch für Kräuterteemischungen verwenden.