Kaffeesatz als Dünger für Tomaten | So setzen Sie Kaffee richtig ein

Kaffeesatz Dünger Tomaten

Tomaten zählen zu den Starkzehrern. Das bedeutet, sie entziehen dem Boden schnell viele Nährstoffe. Dünger sorgt dafür, dass sie keine Mangelerscheinungen erleiden und ein gesundes, kräftiges Wachstum gewährleistet ist. Anstelle von einem teuren Tomatendünger, kann Kaffeesatz eine ideale Alternative darstellen. Voraussetzung ist, dass dieser richtig eingesetzt wird.

Warum Kaffeesatz als Dünger für Tomaten?

Wenn beim Kaffeekochen gemahlenes Kaffeepulver übrig bleibt, können Tomaten von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren.

  • Stickstoff: regt das Sprossen- sowie Blattwachstum an
  • Phosphat: fördert die Fruchtbildung und steigert die Energieversorgung
  • Schwefel: begünstigt den Geschmack, trägt zur Pflanzenstrukturstärkung bei, indem es Kaliumentwicklung unterstützt
  • Antioxidanten: sorgen für verbessertes Abwehrsystem
  • Vorteile für den Boden

Kaffeesatz Dünger Tomaten

Wird Kaffeesatz regelmäßig als Tomatendünger verabreicht, steigt die Speicherkapazität von Feuchtigkeit im Boden. In der Konsequenz müssen die wasserhungrigen Tomaten weniger gegossen werden. Zudem gedeiht die Solanum lycopersicum in einem leicht saueren Boden am besten. Aufgebrühtes Kaffeepulver senkt den pH-Wert, wenn der Boden einen zu hohen Gehalt aufweist. Des Weiteren lockt der Geruch von Koffein nützliche Insekten im Boden an, wie beispielsweise Regenwürmer. Diese lockern den Boden auf. Das ist wichtig, weil sich die Wurzeln besser ausbreiten und festsetzen können. Außerdem liefern sie der Tomatenpflanze wertvolle Stoffe durch ihre Ausscheidungen.

Geeigneter Kaffee

Geeignet ist jeder Kaffeesatz, der aus gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt ist. Es ist irrelevant, ob es sich dabei um normalen Filterkaffee, Kaffeepads oder Espresso aus der Espressomaschine handelt. Grundsätzlich ist der Koffeingehalt der verschiedenen Kaffeearten zu berücksichtigen. Espresso besitzt zum Beispiel pro 100 Gramm fast dreimal so viel Koffein, wie herkömmlicher Filterkaffee. Koffein kann als Nervengift wirken, das nützliche Insekten im Gemüsebeet tötet. Hier ist grundsätzlich die Dosis dem Koffeingehalt von Filterkaffee anzupassen.

Kaffeesatz sammeln und lagern

Als Dünger ist ausschließlich aufgebrühtes Kaffeepulver zu verwenden, das anschließend auf einem Teller, einer Zeitung oder Ähnlichem flach verteilt und getrocknet wird. Das Trocknen ist wichtig, da feuchte Kaffeesätze zur schnellen Schimmelbildung neigen. Bevor sie in Gefäße zur Lagerung gefüllt werden, ist es deshalb wichtig, dass keine Restfeuchte mehr vorhanden ist.

Häufigkeit und Zeitpunkt

Wie oft Tomaten Dünger erhalten sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Tomatensorte: Pflanzen mit großen Früchten besitzen höheren Nährstoffverbrauch als beispielsweise Cocktail-Tomaten
  • Bodenbeschaffenheit: bei lehmigem Boden weniger düngen
  • Lichtverhältnisse: je dunkler der Standort, desto geringer der Nährstoffbedarf
  • Freiland- oder Kübel-/Balkonkasten-Kultivierung: im Freiland zusätzliche Düngung beim Einpflanzen

Kaffee Tomaten

Genaue Anleitung:

  • Jungpflanzen nach dem Kauf und Einsetzen in Kübel oder Balkonkästen erstmals nach zwei bis vier Wochen düngen
  • im Freiland beim Einpflanzen Erde mit Kaffeesatz vermengen
  • im Abstand von jeweils vier Wochen bis zur letzten Ernte nachdüngen
  • bester Zeitpunkt: früh am Morgen oder abends (direkte Sonneneinstrahlung erhöht das Risiko von Wurzel- und Blattverbrennungen)
  • Dosis: circa 50 Gramm pro Pflanze

Tipp: Unabhängig von den hier erwähnten Faktoren, sollte eine Aussaat stets ohne Düngerzugabe erfolgen. Zum Keimen und Sprießen benötigt das Nachtschattengewächs nährstoffarme Erde. Würde Kaffeesatz hinzugefügt, sind die Keimung und das Wachstum gefährdet.

Verschiedene Düngemethoden – Trocken düngen

Als effektiv wirkender Tomatendünger kann Kaffeesatz im getrockneten Zustand direkt auf die Erdoberfläche gegeben werden. Ideal ist es, vorher den Boden mit einer Hake zu lockern, damit der Kaffeepulvergrund windgeschützt liegt und bei Regen oder Gießen nicht wegschwimmt. Nachteil der Trockendüngung ist, dass die Nährstoffe nur langsam und in ihrer Menge beschränkt ins Erdreich sowie an die Wurzeln gelangen. Eine Bewässerung nach dem Verteilen ist in jedem Fall vorteilhaft. Allerdings dient oberflächlich liegender Kaffeepulverrest für viele Pflanzenschädlinge abschreckend. Durch den intensiven Koffeingeruch bleiben zum Beispiel Schnecken und Larven auf Abstand.

Tipp: Wird der oberflächlich liegende Kaffeepulversatz mit einer dünnen Mulchschicht abgedeckt, ist eine Bewässerung nicht zwingend erforderlich. Durch den Mulch liegt der Tomatendünger aus der Küche geschützt, aber der intensive Koffeingeruch wird gedämmt.

Einarbeitung in die Erde

Schneller können die Nährstoffe des Kaffeesatzes die Wurzeln erreichen, wenn dieser in die Erde eingearbeitet wird. Je näher er an die Wurzeln gelangt, desto besser. Optimal gestaltet sich die Einarbeitung nach folgender Anleitung:

  • Erde um die Pflanze mit einer Hake stark auflockern
  • einige Zentimeter Erde um die Pflanze herum ausheben
  • ausgehobene Erde mit Kaffeesatz gleichmäßig vermengen
  • Erde wieder auffüllen
  • mäßig gießen

Als flüssiger Tomatendünger

Kaffeesatz gießen

Ein einfachsten und effektivsten ist das Düngen der Tomaten mit Kaffeesatz im Gießwasser. Das Wasser sorgt dafür, dass der Dünger schnell in das Erdreich gelangt und die Wurzelenden erreicht.
Wer normales kalkhaltiges Leitungswasser zum Gießen benutzt, profitiert durch den Kaffeegrund zusätzlich von der Reduzierung des Kalkgehaltes.

Zum Herstellen des flüssigen Tomatendüngers ist die benötigte Wassermenge abzuschätzen und dieser circa 50 Gramm Kaffeesatz pro Pflanze hinzuzufügen. Es ist darauf zu achten, dass die Blätter nicht mit dem Kaffeesatzwasser in Berührung kommen. Beim Gießen ist sich auf den Bereich um den Stamm herum zu beschränken.

Kompost-Zusatz

Wer seine Tomaten mit Kompost düngt oder düngen möchte, kann die Kompost-Düngeeigenschaften verbessern, indem diesem Kaffeesatz hinzugefügt wird. Dazu wird er auf dem Kompost ausgelegt, was zusätzlich zur Beschleunigung der Verrottung führt. Vor dem Düngen ist der Kaffeegrund gut unter den Kompost zu heben und kann dann zusammen mit diesem auf dem Wurzelbereich der Tomaten verteilt werden. Die Düngehäufigkeit, wie sie unter „Häufigkeit und Zeitpunkt“ beschrieben ist, verändert sich durch diese Methode nicht.

Übersäuerung und Überdüngung

Sollten zu hohe Dosen an Tomatendünger mittels Kaffeesatzes verabreicht worden sein, leiden die Pflanzen ebenso darunter, wie unter einer Mangelversorgung. Gleiches gilt, wenn durch zu viele Kaffeesätze der Boden zu sauer für die Tomaten wird. Zeigen sich erste Reaktionen der Pflanze, ist unverzüglich das Düngen einzustellen und vorläufig damit auszusetzen, bis sich die Tomaten wieder erholt haben. Wird nach der Erholung mit dem Düngen fortgefahren, ist die Dosis zu reduzieren. Deutliche Anzeichen einer Übersäuerung und/oder Überdüngung können sein:

  • Entwicklungsstörungen
  • Zwergwüchsigkeit der Pflanze
  • Stängel und Stiele violette oder dunkelgrüne Verfärbungen (Phosphormangel)
  • Ältere Blätter neigen zu violetten Verfärbung auf Unterseiten (zuerst an den Spitzen, später weiter fortlaufend)
  • Ledrige Blätter
  • Blattadern formen sich zum braunfarbigen Netz
  • Nekrotische Blattränder
  • Blattspitzen trocknen ab
  • Geringe Fruchtbildung
  • Pflanze verliert an Stabilität