Paprika säen und pikieren: Anleitung | Zeitpunkt nach Mondkalender

Paprika Mischkultur

Paprika, bot. Capsicum, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus Südamerika. Heute werden sie weltweit in den tropischen und gemäßigten Klimazonen angebaut. Das Klima in Deutschland ist nur bedingt für den Anbau im Freiland geeignet, aber in milden Regionen, vor allem in den Weinbaugebieten, oder in Kübelkultur auf dem sonnigen Balkon können Paprika in Deutschland auch im eigenen Garten oder am Balkon geerntet werden. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie die Paprika säen und pikieren.

Zeitpunkt

Egal, ob Freiland- oder Kübelkultur, die Paprika braucht im Vergleich zu anderen Pflanzen verhältnismäßig lang zum Keimen. Da deshalb auch die Anzuchtzeit länger dauert, sollten Sie mit dem Paprika säen frühzeitig beginnen. Der ideale Zeitpunkt zum Säen ist Ende Februar bzw. Anfang März.

Nach dem Mondkalender 2023 erfolgt die Aussaat an den sog. Fruchttagen. Im Februar und März sind dies im Mondkalender folgende Tage:

  • 06. – 08.02. | 17. – 18.02. | 25. – 26.02.
  • 05. – 08.03. | 16. – 17.03. | 24. – 25.03.

Im April und Mai sind es folgende Tage, nach Mondkalender 2023:

  • 02. – 04.04. | 12. – 13.04. | 21.04. | 29. – 30.04.
  • 01.05. | 10. – 11.05. | 18.05. | 25. – 29.05.

Aussaat

Für das Paprika säen verwenden Sie eine Pflanzschale oder organische Pflanztöpfe. Letztere haben den Vorteil, dass Sie die Keimlinge nicht pikieren müssen, da in jeden Topf nur ein Samen kommt und Sie können die Pflänzchen mitsamt den organischen Pflanztöpfen umsetzen.

Paprika Samen

Pflanzschale

Beim Paprika säen in eine Pflanzschale ist es wichtig, dass die einzelnen Samen gleichmäßig in die Schale gesät werden. Folgende Richtwerte gelten als ideal:

  • Abstand zwischen den Samen: ungefähr zwei Zentimeter
  • Tiefe: ungefähr einen Zentimeter
  • lichtkeimende Sorten: knapp unter der Erde

Tipp: Um das Wurzelwachstum zu verbessern, sollten Sie die Samen in Anzuchterde säen.

Sind die Samen entsprechend in der Pflanzschale verteilt und mit der Anzuchterde bedeckt, dann werden sie angegossen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, denn auch ein kleiner Wasserschwall lässt die Samen verrutschen oder an die Oberfläche kommen.

Tipp: Einfacher geht das Angießen, wenn Sie die Erde mit Wasser aus einer Sprühflasche besprühen.

Standort, Klima und Pflege

Damit die Samen zu keimen beginnen, brauchen sie Licht und Wärme. Wegen des Lichts ist ein Standort an der Fensterbank eines Südfensters ideal. Die Raumtemperatur sollte 25 Grad Celsius betragen. Ist der optimale Standort gefunden, dann planen Sie für die Keimdauer ein bis zwei Wochen ein.

Um den Samen ein optimales Klima zum Keimen zu bieten, empfiehlt es sich, die Pflanzschale unter eine Haube aus durchsichtigem Plastik zu stellen. Wählen Sie die Haube oder Folie so, dass Sie sie täglich abnehmen können, denn die Sämlinge müssen täglich gelüftet werden, damit sich kein Schimmel bildet. Etwa zwei bis drei Wochen nach der Keimdauer können Sie die Haube entfernen.

Paprika

Tipp: Bei täglichen Lüften können Sie auch überprüfen, ob die Anzuchterde genügend feucht ist, und die Sämlinge bzw. das Substrat gießen oder besprühen.

Paprika pikieren

Nach drei bis vier Wochen sollten die Sämlinge zwei bis vier Blätter gebildet haben. Ist dieses Stadium erreicht, können sie in größere Töpfe umgesetzt werden. Dieser Vorgang wird in der Gärtnersprache „Pikieren“ (= Vereinzeln) genannt.

Tipp: Zum Paprika pikieren verwenden Sie am besten einen Pikierstab aus dem Fachhandel, denn dieser erleichtert das Umsetzen der jungen Pflanzen ungemein.

Um die zarten Paprikapflänzchen aus der Pflanzschale zu heben, setzen sie das spitze Ende des Pikierstabes ein. Mit dieser können Sie die jungen Pflanzen danach auch gut voneinander trennen. Anschließend überprüfen Sie, welche der Paprikapflanzen stark und gesund aussehen, denn nur diese sollten Sie für das weitere Umsetzen verwenden. Ist die Wahl getroffen, dann gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  • Töpfe mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern vorbereiten
  • mit dem runden Ende des Pikierstabs ein Pflanzloch machen
  • in jeden Topf nur eine Pflanze geben
  • Tiefe: nur die oberirdischen Teile sollen nach dem Einsetzen sichtbar sein
  • Erde leicht andrücken
  • angießen

Nach dem Paprika pikieren und Umsetzen brauchen die kleinen Paprikapflanzen folgende Bedingungen, die das Wachstum der jungen Paprika fördern:

  • heller Standort
  • Temperatur: 20 bis 22 Grad Celsius
  • hohe Luftfeuchtigkeit

Nach dem Pikieren vertragen die Pflanzen einige Tage lang keine direkt Sonneneinstrahlung. In die Sonnen dürfen sie erst wieder, wenn sie gut angewurzelt sind. Bekommen sie jedoch nach dem Pikieren zu wenig Licht, dann wachsen ihnen „lange Hälse“. In diesem Fall sollten sie die jungen Pflanzen kühler, aber nicht unter 18 Grad Celsius, stellen.

Paprika säen

Tipp: Ein idealer Standort in der Wohnung kann dazu führen, dass die Pflanzen nach dem Pikieren sehr schnell wachsen. In diesem Fall müssen Sie ein zweites Mal pikieren.

Düngen

Nach dem Pikieren beginnt auch die Düngezeit für die Paprika. Damit die Pflanzen aus eigener Kraft anwurzeln, sollten Sie sie etwa zwei Wochen nach dem Pikieren zum ersten Mal mit einem organischen Flüssigdünger düngen.

Freiluftsaison

Sind die kleinen Paprika zu kräftigen Jungpflanzen herangewachsen, können sie die Kinderstube verlassen, nachdem sie in Töpfe mit einem Durchmesser von gut 20 Zentimetern umgepflanzt worden sind. Stellen Sie sie dazu im Mai tagsüber ins Freie. So können sich die Pflanzen an die neuen Umweltbedingungen gewöhnen. Auch vertragen die Pflanzen eine direkte Sonneneinstrahlung erst, je nach Witterung, nach ein paar Tagen. Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können Sie die Pflanzen am geplanten Standort platzieren.