Kiwis ernten | Zeitpunkt und Lagerung

Kiwi

Obwohl die Kiwi eine exotische Obstsorte ist, die ihre Wurzeln am anderen Ende der Welt hat, erfolgt der Anbau im eigenen Garten wie bei heimischen Früchten. Bei der Ernte gibt es allerdings einige Besonderheiten. Denn nicht nur die Sortenwahl, sondern auch der Zeitpunkt entscheidet über den Geschmack. Hier erfährt der Gärtner alles über verschiedene Merkmale, die richtige Erntetechnik und die anschließende Lagerung von Actinidia.

Herkunft

Ursprünglich stammt die Kiwi aus China. Durch eine Expedition gelangten die Samen nach Neuseeland, wo die Einheimischen die Frucht durch großflächigen Anbau weltweit bekannt machten. Mittlerweile ist das exotische Gewächs auch an das europäische Klima gewöhnt und versüßt dem Gärtner in vielen Sorten und Geschmacksrichtungen das Ernten seiner Gartenfrüchte.

Habitus der Pflanze

Die Kiwi ist ein sommergrüner Schlingstrauch, dessen Triebe eine Länge bis zu drei Meter erreichen. Daher benötigt der Gärtner ein Spalier oder eine Rankhilfe für den eigenen Anbau. Lediglich die kleinwüchsigen Kiwibeeren eignen sich sogar für die Kübelhaltung. Kiwis sind nur bedingt frosthart.

Hinweis: Da Kiwis getrennt geschlechtliche Gewächse sind, benötigt der Gärtner eine männliche und eine weibliche Pflanze für eine erfolgreiche Befruchtung, Beide Exemplare dürfen nicht weiter als vier Meter auseinander stehen.

Merkmale der verschiedenen Sorten

Je nach geschmacklicher Vorliebe stehen dem Gärtner mehrere Sorten für den eigenen Anbau zur Auswahl. Die gewählte Art entscheidet über den Erntezeitpunkt und die anschließende Lagerung.

Actinidia deliciosa

Diese Sorte kennen die meisten Menschen aus dem Supermarkt. Es handelt sich um grüne Früchte, die leicht säuerlich schmecken, nach längerer Lagerung jedoch eine angenehme Süße entwickeln. Ihre braune Schale ist stark behaart.

Actinidia chinensis

Kiwi gelb

Diese Sorte ist auch als goldene Kiwi bekannt. Die Bezeichnung verdankt sie ihrem gelben Fruchtfleisch, das von herrlicher Süße zeugt. Viele Menschen bevorzugen ihren Genuss, da die Schale im Gegensatz zu der grünen Frucht keine Haare aufweist.

Actinidia arguta

Diese Sorte trägt ebenfalls Früchte mit ausschließlich glatter Schale.

Kiwibeeren

Kiwibeeren eignen sich bestens für den Balkon oder kleine Gärten. Ihr Wachstum beschränkt sich auf wenige Meter. Der Farbenvielfalt setzt die geringe Wuchshöhe dennoch keine Grenzen. Kiwibeeren erscheinen in knallgrün, rot oder dunkel violett. Wie auch die goldene Kiwi schmecken sie sehr süß. Da sowohl die Schale als auch das Fruchtfleisch weich sind, muss der Gärtner sie nicht lagern.

Kiwis ernten

Mittlerweile bauen Menschen überall auf der Erde die chinesische Frucht an. Je nach Klimabedingungen erfolgt die Ernte zu einer anderen Zeit im Jahr; in Deutschland ernten Gärtner ihre Kiwis im Herbst. Wenn sich das Laub gelb färbt und die Pflanze ihr Laub abwirft, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Allerdings ist die Sorte entscheidend für den genauen Monat.
Goldene Kiwis sind bereits im September genussreif. Grüne Sorten bleiben hingegen bis Ende Oktober/ Anfang November am Strauch.

Ob das Obst Frost verträgt oder nicht, scheidet die Geister. Viele Menschen plädieren darauf, die Früchte unbedingt vor den ersten Nachtfrösten einzuholen. Andere widersprechen, dass erst Minusgrade die Säure mildern und für das gewünschte Aroma sorgen.

Unabhängig der Sorte trägt ein Kiwistrauch erst nach drei bis fünf Standjahren zum ersten Mal Früchte. Eine Ausnahme bildet die Kiwibeere, bei der vor allem die Sorten

  • Issai
  • Jassei
  • Cinderella
  • und Julia

bereits im zweiten Standjahr Früchte ausbilden.

Hinweis: Erntet der Gärtner die Früchte zu früh, entwickeln sie auch beim Nachreifen keine fruchtige Süße. Kleine Kiwibeeren eignen sich für den Verzehr direkt vom Strauch. Die Schale kann der Gärtner problemlos mitessen.

Kiwis lagern

Eigentlich vertragen exotische Obstsorten keine Kälte. Grüne Kiwis sind nach der Ernte dennoch an einem kühlen Standort am besten aufgehoben. Die ideale Temperatur beträgt 10 bis 15°C. Da sie zum Zeitpunkt der Ernte noch hart sind, müssen sie mehrere Wochen nachreifen. Dabei sollte der Gärtner die Früchte auf keinen Fall stapeln, da dies Fäulnisbildung begünstigt. Eine regelmäßige Kontrolle bewahrt vor bösen Überraschungen.

Um die Reife zu beschleunigen, platziert er einen Apfel neben dem Obst. Das enthaltene Ethylen fördert den Prozess. Einige Tage vor dem Verzehr sollte der Gärtner die grünen Früchte ins Warme holen, damit sie auch wirklich weich werden. Goldene Kiwis eignen sich hingegen gleich zum Verzehr.