Gurken werden braun und vertrocknen an der Pflanze: was tun?

Gurke mit Blüte

Das Schönste am Gärtnern ist doch, dem Gemüse beim Wachsen zu zusehen. Zeigt der eigene Anbau Erfolg, steigt die Vorfreude auf die baldige Ernte. Umso ärgerlicher ist es, wenn Gurken und anderes Gemüse plötzlich braun werden und vertrocknen. Meistens sind sie durch kleine, aber fatale Pflegefehler bedingt, die zum Glück schnell behoben sind. Erkennt der Gärtner die Ursachen frühzeitig, stehen die Chancen gut, dass sich Cucumis sativus wieder erholt.

Mögliche Ursachen

  • Anthraknose
  • Blütenendfäule
  • Echter Mehltau
  • Eckige Blattfleckenkrankheit
  • Erschöpfung
  • Falscher Mehltau
  • Fusarium- Blattwelke
  • Gurkenblattläuse
  • Temperaturschwankungen
  • Wassermangel

Anthraknose an Gurken

Aufgrund von Nährstoffmangel leidet die Gurke bei diesem Krankheitsbild unter einem Pilzbefall. Zunächst erscheinen wässrige Flecken am Stielansatz. Auf den Gurken selber macht sich der Pilz an braunen beziehungsweise grauen, später auch hellroten Flecken bemerkbar. Zudem überzieht ein Flaum die verwelkten Triebe. Im Endstadium vertrocknet schließlich die gesamte Pflanze. Selbst neue Fruchtansätze fallen dem Pilz zum Opfer.

Behandlungsmaßnahme: Bei der Anthraknose ist es wichtig, die befallenen Pflanzenteile umgehend zu entfernen. Diese sollte der Gärtner im Hausmüll entsorgen. Auf dem Kompost breitet sich der Pilz weiter aus, kehrt möglicherweise zu Cucumis sativus zurück oder befällt andere Gewächse.

Hinweis: Die erkrankte Pflanze gehört auf jeden Fall in Quarantäne. Insekten oder auch in den Boden sickerndes Regenwasser führen zur Ausbreitung des Pilzes. Nach der Arbeit an der Pflanze muss er Gärtner deshalb sämtliche Werkzeuge gründlich reinigen.

Blütenendfäule

Auch hier vermuten viele Menschen zunächst einen Pilz als Auslöser der Symptome. Diesen ruft jedoch erst ein Kalziummangel hervor. Bei den folgenden Anzeichen sollte der Gärtner aufmerksam werden:

  • kleine wässrige Flecken am Blütenansatz
  • braune bis schwarze Flecken an den Gurken
  • Wachstum der Flecken
  • Flecken verhärten sich

Zunächst treten die genannten Erscheinungen vor allem an jungen Gurken auf. Diese sind leider nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Behandlungsmaßnahme: Ein Kalziummangel entsteht, wenn der pH-Wert des Bodens unter 6 liegt. Eine Bodenanalyse mithilfe eines Teststreifens aus dem Baumarkt bringt nähere Erkenntnisse. Bestätigt dieser einen zu sauren Boden, hilft eine einfache Düngergabe um das Ungleichgewicht zu regulieren.

Bei einem normalen pH-Wert könnte auch ein zu salzhaltiges Substrat vorliegen. Dann sind wahrscheinlich stickstoffhaltiger Dünger oder zu viel Kompost die Auslöser. Weiterhin hemmen Magnesium und Kalium die Kalziumaufnahme der Pflanze. In diesem Fall empfiehlt sich ein vollständiger Substratwechsel. Überdies sollte der Gärtner die Düngermenge reduzieren und auf eine angemessene Feuchtigkeit des Bodens achten.

Blütenendfäule
Blütenendfäule an Tomate

 

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau ist ein Schönwetterpilz und befällt häufig Gemüsepflanzen, unter anderem Gurken. Der Schädling bevorzugt warmes, trockenes Wetter. Er hinterlässt einen klebrigen, weißen, schimmelähnlichen Belag auf den Blättern. Diese verfärben sich daraufhin gelb und vertrocknen. Die Früchte schrumpfen zusammen und fallen letztendlich ab.

Behandlungsmaßnahme: Der Echte Mehltau lässt sich auf umweltschonende Weise mit Seifenlauge bekämpfen. Diese löst der Gärtner zuerst in Wasser, füllt dann die Lösung in eine Sprühflasche und besprüht regelmäßig die betroffene Pflanze.

Eckige Blattfleckenkrankheit

Bei der eckigen Blattfleckenkrankheit handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Wie auch bei der Anthraknose entstehen wässrige Flecken, die jedoch eine auffallend eckige Form aufweisen. Überdies werden die Blätter braun und trocken, während die Gurken verkrümmen. Ebenfalls kann sich eine Schleimschicht auf den Trieben bilden.

Behandlungsmaßnahme: Leider ist eine infizierte Cucumis sativus nicht mehr zu retten. Da sich die Bakterien im Boden sammeln, sollte der Gärtner drei Jahre pausieren, ehe er am gleichen Standort erneut eine Gurkenpflanze zieht.

Die Gurkenpflanze ist erschöpft

Die Pflanze hat ihre gesamte Energie für die Bildung frischer Gurken aufgebracht und plötzlich pflückt der Gärtner alle Früchte ab. Für junge Pflanzen bedeutet dies großen Stress. Sie verfügen noch nicht über genügend Versorgungskanäle, die eine ausreichende Nährstoffaufnahme gewährleisten. Daraus folgt, dass die nachfolgenden Früchte verkümmern.

Achtung: Hilft der Gärtner nicht mit einer Nährstoffzufuhr nach, vertrocknen nicht nur die Früchte, sondern bald die gesamte Pflanze.

Behandlungsmaßnahme: Damit Cucumis sativus ihre Kräfte einteilen kann, sollte die Ernte – bei mehrjährigen Sorten – im ersten Standjahr möglichst gering ausfallen. Später belohnt das Gewächs dann die Geduld mit einem umso reicheren Ertrag. Überdies ist darauf zu achten, dass nicht mehr als eine Frucht an einer Blattachsel wächst.

Falscher Mehltau

Im Gegensatz zu seinem Artgenossen tritt der Falsche Mehltau bei kühlem und feuchtem Wetter auf. An Gurkengewächsen ist er zudem weit verbreitet. Der Gärtner erkennt den Schädling an folgenden Symptomen:

  • grauer Belag auf der Blattunterseite
  • braune bis gelbe Flecken auf der Blattoberseite
  • vor allem junge Pflanzen sind betroffen

Im schlimmsten Fall lässt der Falsche Mehltau die gesamte Pflanze absterben

Behandlungsmaßnahme: Gegen den Falschen Mehltau hat sich Schachtelhalmbrühe bewährt. Die Herstellung erfolgt folgendermaßen:

  • etwa 1,55 kg frischen Ackerschachtelhalm sammeln
  • dieser wächst an Wegesrändern und Feldern
  • zerkleinern und mit 10 Liter Wasser mischen
  • einen Tag weichen lassen
  • danach aufkochen und eine Weile köcheln lassen
  • absieben und abkühlen lassen
  • auf die Pflanze sprühen

Hinweis: Der Falsche Mehltau schadet zwar der Gurke, nicht aber dem menschlichen Organismus. Früchte einer befallenen Cucumis sativus sind noch essbar. Jedoch besteht das Risiko einer allergischen Reaktion.

Fusarium-Blattwelke

Zunächst befällt die Fusarium- Blattwelke nur die Blüten. Erst später vertrocknen die Blätter der Gurke und werden braun. Zudem treten Wachstumsstörungen auf. Überdies kann sich ein rosafarbener Pilzbelag bilden.

Behandlungsmaßnahme: Gegen diese Krankheit ist leider noch keine Maßnahme bekannt.

Gurken-Blattläuse

Blattläuse
Blattläuse an Rose

Entdeckt der Gärtner fleischfarbene Tierchen an Knospen und Spitzen von Cucumis sativus, besteht schneller Handlungsbedarf. Bei zu späten Gegenmaßnahmen stirbt die Gurke ab. Die Früchte färben sich braun oder gelb und fallen ab.

Behandlungsmaßnahme: Damit die Blattläuse nicht übersiedeln, muss der Gärtner die Pflanze isolieren. Zur Bekämpfung stehen ihm zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

  • eine Lösung aus Neemöl und Wasser im Verhältnis 1:10
  • oder natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Florfliegen

Temperaturschwankungen

Mit plötzlich sinkenden Temperaturen können Gurken nur schwer umgehen.

Behandlungsmaßnahme: Im Gewächshaus herrschen das ganze Jahr über konstante Temperaturen.

Der Gurke fehlt Wasser

Ein Wassermangel lässt vordergründig junge Gurken braun werden. Er entsteht bei zu wenig Flüssigkeitszufuhr in andauernden Trockenperioden.

Behandlungsmaßnahme: Der Gärtner sollte darauf achten, seine Gurke regelmäßig zu wässern. Staunässe darf jedoch nicht entstehen. Optimal ist es, wenn der Boden grundsätzlich leicht feucht ist.