Entenrassen mit Bild – die besten Hausenten für Selbstversorger

Entenrassen

Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) erkennt rund 40 verschiedene Entenrassen in zahlreichen Farbenschlägen an. Dabei gehen die meisten Hausenten auf die wild lebende (und in vielen Stadtparks u. a. zu findende) Stockente zurück – mit einer Ausnahme, der markanten Warzenente. Die aus Südamerika stammende Warzenente, die auch als Moschusente bezeichnet wird, bildet eine ganz eigene Art innerhalb der domestizierten Entenrassen. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass die Mularden genannten Kreuzungen aus Warzen- und anderen Hausentenrassen zwar möglich, aber immer unfruchtbar sind.

Ursprünge

Welche Ursprünge haben die verschiedenen Entenrassen?

Seltsamerweise scheinen alle bekannten Hausentenrassen auf die Stockente zurückzugehen, natürlich mit Ausnahme der bereits genannten Warzenente. Dabei gibt es rund 50 verschiedene wilde Arten der „Eigentlichen Enten“ (Anatinae), wie die typischen Vertreter dieser Wasservogelgattung zoologisch korrekt heißen – Gänse, Schwäne und andere Entenvögel gehören aufgrund der engen Verwandtschaft nämlich auch in diese Gruppe. So manche exotische Entenart dient Liebhabern jedoch zur Zucht als Ziervogel, wie die sehr hübsche Mandarinente oder die deutlich seltenere Brautente zeigen. Doch es gibt eine ganze Reihe von Gründen, weshalb sich die Stockente besonders zur Domestizierung eignen könnte:

  • Diese Entenart kommt nahezu weltweit vor.
  • Stockenten sind äußerst robust und sehr anpassungsfähig.
  • Die Vögel gehören zu den so genannten „Kulturfolgern“ und können problemlos in Gefangenschaft gehalten werden.
  • Zudem sind Stockenten vergleichsweise groß.

Auch heute noch kreuzt so mancher Entenzüchter noch Stockenten in seinen Bestand ein, um für eine genetische Auffrischung zu sorgen. Umgekehrt funktioniert die Vermischung übrigens auch: Sollten Ihnen im Park oder in der freien Wildbahn einmal untypisch gefärbte Exemplare begegnen, handelt es sich in fast allen Fällen um Kreuzungen aus Haus- und Stockenten. Diese Tiere sind in der Regel gescheckt oder haben zusätzlich zur typischen Wildfarbe einen weißen Latz.

Viele Entenrassen sind vom Aussterben bedroht

Einige der hier vorgestellten und seit Jahrhunderten gehaltenen und gezüchteten Entenrassen sind heute vom Aussterben bedroht bzw. zumindest sehr selten geworden. Das mag einerseits daran liegen, dass entengerechte Haltungsbedingungen in den modernen Wohnparks – Stichwort viele Häuser auf engstem Raum – wenn nicht unmöglich, aber doch schwierig sind. Andererseits verschwindet aber auch sehr viel Fachwissen über die richtige Haltung und Pflege der Wasservögel, da Kinder nicht mehr mit einer selbstverständlichen Tierhaltung aufwachsen – stattdessen jedoch regelmäßig die Enten im Park im Brot füttern gehen. Mit dem allmählichen Verschwinden der alten Entenrassen sterben jedoch nicht nur altbekannte Enten aus, sondern auch wertvolle genetische Eigenschaften wie Robustheit, Genügsamkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten oder witterungsbedingte Widrigkeiten. Ganz abgesehen davon, dass mit jeder aussterbenden Entenrasse auch ein Stück altes Kulturgut für immer verloren geht.

Informationen beschaffen

Wo Sie Informationen zu den verschiedenen Entenrassen finden

Daher ist es eine sehr gute Idee, Enten halten und vielleicht sogar züchten zu wollen – Informationen und Unterstützung darüber finden Sie vor allem bei den Mitgliedern des „Sondervereins der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e.V.“ zur Erhaltung und Förderung der Entenrassen bzw., sofern Sie sich für Indische Laufenten interessieren, der „Sonderverein der Laufentenzüchter Deutschlands e.V.“. Beide Vereine gehören dem übergeordnetem „Verband der Hühner- Groß- und Wassergeflügelzüchtervereine zur Erhaltung der Arten- und Rassenvielfalt e.V.“ an, kurz VHGW. Darüber hinaus gibt es auch in den örtlichen Rassegeflügelzüchtervereinen so manchen Entenzüchter, der seine Tiere auf den Schauen ausstellt oder Kontakte zu einem Züchter der gewünschten Rasse herstellen kann. Die regionalen und überregionalen Rassegeflügelausstellungen finden in den Monaten Oktober bis Januar statt, halten Sie einfach nach Veranstaltungsplakaten Ausschau oder erfragen Sie die Termine beim jeweiligen Landesverband der Rassegeflügelzüchter.

Die schönsten Entenrassen

Heutzutage ist kaum noch jemandem bewusst, dass noch vor 100 Jahren Hausenten nicht nur zur Fleischgewinnung dienten. Stattdessen dienten die Tiere – wie Hühner – auch der Eierproduktion, ja Enteneier galten sogar als ausgesprochene Delikatesse. Aus diesem Grund gibt es heute noch einige Entenrassen, die durch ihre hohe jährliche Eierzahl auffallen – allerdings werden diese in der Regel nicht mehr gegessen, da Enteneier oftmals mit Salmonellen verunreinigt sind. Dafür haben Entenhalter eine andere Nutzungsart gefunden, denn die Tiere gelten als exzellente Schädlingsbekämpfer – vor allem die Indischen Laufenten werden gerne genutzt, um den Garten schneckenfrei zu halten. Doch Vorsicht: Enten fressen nicht nur gern Schnecken, sondern auch Salat und anderes Grünzeug. Daher dürfte Ihr Garten nach der Enteninvasion nicht nur schnecken-, sondern auch gemüsefrei sein. Diesen Umstand vergessen so manche unkundige Geflügelfreunde leider sehr schnell. Daher gilt: Erst die Beete schützen, dann die Enten auf die Schnecken loslassen!

Laufenten

indische Laufenten
indische Laufenten

Laufenten sind als Schneckenvertilger bekannt und außerdem durch ihre sehr aufrechte Haltung sowie die ausgesprochene „Marschfestigkeit“ eine auffällige Erscheinung. Dieses Äußere kommt nicht von ungefähr, sondern hat sich über einen Zeitraum von vielen Jahrtausenden entwickelt: Laufenten sind eine sehr alte Entenrasse. Sie stammen aus Asien, vornehmlich aus China, wo es auch heute noch in vielen Gegenden üblich ist, Enten über die Reisfelder zu treiben. Auf diese Weise soll jedes noch so kleine Reiskorn genutzt werden, wobei die Tiere auf der Suche nach Futter oft große Distanzen zurücklegen. Außerdem werden sie in ihren Ursprungsländern stark auf Legeleistung selektiert, denn Enteneier spielen auch heute noch in Asien eine erheblich wichtigere Rolle als in Europa. Laufenten sind sehr lebhaft, aber auch genügsam und kommen gut mit Grünfutter sowie einer Basisfütterung, bestehend aus einem Alleinfuttermittel, aus.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel bis zu 2 Kilogramm, Ente 1,75 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 90 bis 150
  • Eifarbe und -gewicht: zumeist weiß mit grünlicher Tönung, bis zu 65 Gramm

Campbell-Enten

Cambell-Ente

Cambell-EnteAuch die Campbell-Ente wurde ursprünglich vor allem auf eine hervorragende Legeleistung hin gezüchtet. Entstanden ist diese Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Gloucestershire, als die Pastorenfrau Mrs. Campbell zunächst Indische Laufenten mit Rouenenten und schließlich, in den nachfolgenden Generationen, mit Stockenten kreuzte. Es gibt heute eine englische und eine deutsche Zuchtrichtung, die sich teils deutlich voneinander unterscheiden. Die korrekte Bezeichnung dieser leichten Entenrasse lautet in Deutschland: Deutsche Campbell-Ente in braun-wilddunkelfarbig. Ursprünglich wurden Campbellenten nur in diesem gleichmäßig khakifarbenen Ton gezüchtet, mittlerweile gibt es aber auch einen weißen Farbenschlag.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel bis zu 2,5 Kilogramm, Ente 2 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 140
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis grünlich, 65 Gramm

Peking-Enten

Pekingente - Hausente
Pekingente

Die heute in der westlichen Welt vorherrschenden Zuchtformen der amerikanischen sowie der deutschen Pekingente gehen beide auf die Ende des 19. Jahrhunderts aus Südostasien importierten Pekingenten zurück. Während die Amerikanische Pekingente vor allem auf Wirtschaftlichkeit gezüchtet wurde, legten deutsche Züchter von Anfang an großen Wert auf die äußere Erscheinung der Tiere. Allgemein zählen Pekingenten zu den am häufigsten gehaltenen Hausentenrassen.

Amerikanische Peking-Enten

Amerikanische Pekingenten wurden seit ihrer erstmaligen Einführung in den 1870er Jahren mit verschiedenen Landenten europäischen Typs gekreuzt. Aus diesen Zuchtlinien ging ein Ententyp hervor, bei dem die Nutzung als Schlachtente von vornherein im Mittelpunkt stand. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine sehr attraktive Ente mit einem langen Hals, einem schön geschwungenen und schmalen Kopf sowie einer anmutigen, halbhohen Körperhaltung. Übrigens: In der DDR war die Amerikanische Pekingente die Grundlage für ein Hybridzuchtprogramm, welches auch nach der Wende weitergeführt und schließlich an eine französische Firma verkauft wurde.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3,5 Kilogramm, Ente 3 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 120
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis gelblich, 70 Gramm

Deutsche Peking-Enten

Die Deutsche Peking-Ente unterscheidet sich vor allem durch ihre aufrechte Körperhaltung von den amerikanischen Vettern. Es handelt sich um eine massige Entenrasse mit einem ruhigen und zutraulichen Charakter. Bei der entsprechenden Haltung werden Pekingenten sehr schnell zahm und sind daher ideale „Familienenten“. Zudem brauchen die Tiere keinen allzu großen Auslauf, jedoch unbedingt eine Badegelegenheit. Pekingenten – ganz gleich ob amerikanischen oder deutschen Typs – gibt es nur im weißen Farbenschlag.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3,5 Kilogramm, Ente 3 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 120
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis gelblich, 70 Gramm

Warzenenten

Warzenente - Moschusente

Warzenente – MoschusenteDie auch als Moschusente oder Flugente bezeichnete Warzenente stammt aus Mittelamerika und wurde von den Spaniern dort bereits domestiziert vorgefunden. Im Gegensatz zu den anderen Entenrassen leiten sie sich nicht von der Stockente ab, sondern stellen eine ganz eigene Art dar. Ihr auffälligstes, namensgebendes Merkmal sind die Gesichtswarzen, die vor allem bei älteren Erpeln imposante Ausmaße annehmen können. Warzenenten gibt es in zahlreichen interessanten Farbenschlägen, unter anderem auch diverse Schecken und blaue Varianten. Besonderheiten sind vor allem die (gering ausgeprägte) Flugfähigkeit mancher weiblicher Tiere sowie die Gewohnheit, vornehmlich an erhöhten Plätzen zu brüten. Warzenenten haben ausgezeichnete Bruteigenschaften, wiederum ganz im Gegensatz zu vielen anderen Hausenten.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 5 Kilogramm, Ente 3 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 40
  • Eifarbe und -gewicht: weiß, manchmal mit gelblichem Schimmer, 70 Gramm

Pommernenten

Pommernente
Pommernente

Pommernenten mit ihrem dunklen, schwarzen oder blauen Federkleid sowie dem weißen Latz in der Hals- und Kropfgegend sind eine auffällige Erscheinung. Die kräftigen, sehr robusten Tiere gelten aus äußerst anspruchslos und genügsam, sind zudem durch ihr dichtes Federkleid mit dem daunenreichen Untergefieder unempfindlich gegenüber Nässe und Kälte. Die Rasse entstand bereits im 18. Jahrhundert in der brandenburgischen Uckermark, steht jedoch heute leider auf der Roten Liste der aussterbenden Arten. Aufgrund ihrer Größe sowie ihrer Marschfestigkeit benötigen Pommernenten ein entsprechend weitläufiges Areal. Wie die Indischen Laufenten gelten auch sie als eifrige Schneckenvertilger.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3 Kilogramm, Ente 2,5 Kilogramm
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis grünlich, 70 Gramm

Cayuga-Enten

Cayuga Ente
Cayuga

Diese, vermutlich von den Cayuga-Indianern erstmals domestizierte, Entenrasse ist ein echter Hingucker: Das tiefschwarze Federkleid muss laut Rassestandard mit einem intensiv schillerndem Grün überzogen sein. Dieser „Lack“ ist über den ganzen Körper verteilt und besonders intensiv an Kopf, Hals und Rücken. Damit der herrliche grüne Schimmer erhalten bleibt, brauchen diese Enten unbedingt eine ausreichend große Badegelegenheit. Cayuga-Enten sind mittelgroße Enten, die allerdings nur wenig Eier pro Jahr legen und auch keine guten Brüterinnen sind – wer diese Rasse züchtet, wird ohne Kunstbrut kaum erfolgreich sein.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3 Kilogramm, Ente 2,5 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 60
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis grünlich, 65 Gramm

Hochbrutflugenten

Diese Entenrasse ist sowohl in ihrem Aussehen, ihrem Verhalten als auch im Geschmack ihres Fleisches der ursprünglichen Stockente sehr ähnlich. Tatsächlich wurde sie aus der Wildform sowie aus verschiedenen Landentenrassen heraus gezüchtet. Allerdings sind sie etwas größer als Stockenten, verfügen allerdings über ebenso ausgezeichnete Flugeigenschaften. Aus diesem Grund bleiben sie nicht immer im Umfeld des heimischen Hofes und können, sofern es keine regelmäßige Fütterung am Abend gibt, leicht verwildern. Eine pünktliche Fütterung im Stall sorgt jedoch dafür, dass die Tiere abends immer wieder kommen. Wenn Sie verhindern möchten, dass die Enten wegfliegen, überspannen Sie das Gehege einfach mit einem Geflügelnetz. Hochbrutflugenten sind außerdem ausgezeichnete Brüterinnen, die erhöht aufgestellte Nistgelegenheiten bevorzugen.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 1,5 Kilogramm, Ente 1,25 Kilogramm
  • Eifarbe und -gewicht: grünlich, 50 Gramm

Sachsenenten

Sachsenenten gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, sind in dessen Wirren allerdings ausgestorben. Die heutige Sachsenente, eine schwere und gut legende Landente, wurde in den 1950er Jahren aus Rouenenten, Deutschen Pekingenten, blauen Pommernenten und vermutlich Orpingtonenten erneut herausgezüchtet und fanden schnell sowohl in Europa als auch in Nordamerika Verbreitung. Sachsenenten sind in der Haltung absolut unkompliziert und daher sehr gut für Anfänger geeignet – vorausgesetzt, ihnen steht ein geräumiger Auslauf mit Bademöglichkeit zur Verfügung. Jedoch brüten Sachsenenten nicht, weshalb bei der Zucht auf Kunstbrut zurückgegriffen werden muss.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3,5 Kilogramm, Ente 3 Kilogramm
  • Eifarbe und -gewicht: weiß, 80 Gramm

Zwergenten

Die englische Bezeichnung „Call Duck“ dieser aus den Niederlanden stammenden Entenrasse macht deutlich, wofür die kleinen Tiere genutzt wurden und auch noch werden: als Lockvogel bei der Entenjagd. Sie haben eine durchdringende, sehr laute Stimme und benötigen nur wenig Platz – den Sie allerdings mit einem Netz überspannen sollten, denn Zwergenten können sehr gut fliegen. Heute werden sie vor allem als „Ziergeflügel“ gehalten, vor allem Kinder haben viel Freude an der kleinen Rasse. Zwergenten gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Farbenschlägen, wobei auch Varianten mit Federhauben gezüchtet werden.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 900 Gramm, Ente 800 Gramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 30
  • Eifarbe und -gewicht: weiß bis grünlich, 45 Gramm

Rouen-Clair-Enten

Hierbei handelt es sich um eine sehr alte Hausentenrasse, deren Ahnen bereits im Mittelalter aus der Umgebung der Stadt Rouen in der französischen Normandie stammen sollen. Die sehr schwere Ente eignet sich sehr gut für eine Haltung am Bach oder im Auslauf, der jedoch entsprechend groß sein und über eine Schwimmgelegenheit verfügen sollte. Rouen-Clair-Enten sind sehr unkompliziert, hervorragende und fürsorgliche Brüterinnen und haben einen ruhigen Charakter. Es gibt sie ausschließlich in einem etwas aufgehellten wildfarbigen Federkleid. Rouen-Clair-Enten sind keinesfalls mit den etwas kleineren und schwerfälligeren Rouenenten zu verwechseln.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3,5 bis 4 Kilogramm, Ente 3 bis 3,5
  • Kilogramm
  • Eifarbe und -gewicht: weiß oder cremefarben bis grünlich, 80 Gramm

Krummschnabelenten

Bei dieser optisch sehr auffälligen Ente handelt es sich um eine sehr alte niederländische Hausentenrasse, die bereits im Jahre 1676 erstmals literarisch Erwähnung fand und auch auf vielen zeitgenössischen Gemälden niederländischer Meister zu sehen ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Population der Krummschnabelente auf lediglich 15 Tiere zusammengeschmolzen, aus denen dann die heutige Zuchtlinie neu belebt wurde. Rassetypisch ist der krumme Schnabel, wobei die Küken zunächst mit einem geraden Schnabel schlüpfen – und sich dieser erst mit zunehmendem Alter krümmt. Krummschnabelenten sind ausgezeichnete Schneckenvertilger, fressen aber auch gern Grünzeug. Die Tiere können zudem fliegen, weshalb der Auslauf mit einem Netz überspannt werden sollte.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 2 Kilogramm, Ente 1,75 Kilogramm
  • Wie viele Eier pro Jahr: 40
  • Eifarbe und -gewicht: dunkel- bis hellgrün, 60 Gramm

Aylesburyente

Auch bei dieser ursprünglich englischen Hausente handelt es sich um eine sehr alte Rasse, die bereits seit rund 250 Jahren gezüchtet wird. Nach Deutschland kam die Aylesburyente bereits um das Jahr 1860. Rassetypisch sind der lange, breite und tiefe Körperbau sowie der an der Bauchunterseite befindliche „Kiel“. So groß die Tiere auch sind, so brauchen sie doch viel Bewegung, gerade im jungen Alter. Außerdem ist ein ausreichend großes Wasserbecken unbedingt notwendig, vor allem, wenn die Aylesburyenten brüten sollen. Nicht nur, dass die Tiere sich sehr gern im Wasser aufhalten, der im Wasser durchgeführte Tretakt begünstigt die Befruchtungsrate. Halten Sie jedoch maximal zwei Enten pro Erpel – damit ist dieser ausgelastet genug. Die Eier müssen aufgrund des mangelnden Brutinstinktes der Rasse meist per Kunstbrut ausgebrütet werden.

  • Durchschnittliches Gewicht: Erpel 3,5 Kilogramm, Ente 3 Kilogramm (Mindestgewicht, da es sich um Mastenten handelt)
  • Wie viele Eier pro Jahr: 80
  • Eifarbe: weiß

Vom Aussterben bedrohte Hausentenrassen

Einige der vorgestellten Entenrassen befinden sich auf der regelmäßig von der „International Union for Conservation of Nature and Natural Resources“ (IUCN) aktualisierten und veröffentlichten „Roten Liste gefährdeter Arten“. Damit diese nicht endgültig von der Erdoberfläche verschwinden und die Artenvielfalt der alten Haustierrassen erhalten bleibt, benötigen vor allem die folgenden Entenrassen engagierte Züchter:
Als extrem gefährdet gelten etwa Pommernenten und Aylesburyenten, als stark gefährdet Deutsche Pekingenten, Orpingtonenten und Rouenenten. In ihrem Bestand stark eingeschränkt und deshalb unter stetiger Beobachtung befinden sich dagegen Hochbrutflugenten, Warzenenten und Laufenten.

Literatur zum Weiterlesen

In den letzten Jahren sind aufgrund der wachsenden Rückbesinnung auf häusliche Selbstversorgerthemen einige gute Bücher zum Thema erschienen. Besonders zu empfehlen sind die beiden folgenden.

1. Marion Bohn-Förder (u. a.): Alle meine Entchen. Artgerechte Haltung und Pflege. Cadmos-Verlag, 2014. Die engagierte Enten- und Gänsezüchterin gilt in Fachkreisen als „die“ Fachfrau für Wassergeflügel, ihr Buch als sehr informatives Standardwerk zum Thema Entenhaltung und -zucht.
2. Jessica Rohrbach: Laufenten. Alles über die quirligen Schneckenvertilger. Cadmos-Verlag, 2014. Das richtige Buch für Liebhaber und Anfänger der Haltung und Zucht von Laufenten.