Ab wann und wie lange legen Hühner Eier?

Hühner picken Körner

Mit Sicherheit kennen Sie das Sprichwort: „Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn: Ich legte jeden Tag ein Ei“. Doch legen Hühner tatsächlich jeden Tag ein Ei? Wir gehen der Frage auf den Grund und verraten Ihnen zugleich, welche Faktoren die Eiermenge beeinflussen!

Legt jedes Huhn Eier?

Grundsätzlich kann jedes Huhn Eier legen – manche mehr, manche weniger. Wildhühner legen grundsätzlich weniger Eier, wohingegen Legehennen darauf gezüchtet wurden, extrem viele Eier zu legen. Nachfolgend sehen wir uns genauer an, wie viele Eier welches Huhn legt und ab wann mit den ersten und letzten Eiern zu rechnen ist!

Ab wann legen Hühner Eier?

Wann Hühner mit dem Eierlegen beginnen, lässt sich nicht verallgemeinern. Allen voran spielt hierbei die Hühnerrasse eine entscheidende Rolle: Frühreife Hühnerrassen (z.B.: Bresse und Araukaner) beginnen oft schon in der 20. Lebenswoche mit dem Eierlegen. Bei der Hühnerrasse „Brahma“ ist das erste Ei hingegen erst ab sechs bis neun Monaten zu erwarten. Doch nicht nur die Hühnerrasse wirkt sich auf das Eierlegen aus, denn auch die Jahreszeit als auch das Futter können Einfluss auf den Legebeginn nehmen:

  • Brut im späten Jahresverlauf: Legebeginn erst im Spätherbst
  • Besonders kalt: manche Hühner legen erst im darauffolgenden Frühjahr
  • Futter: optimale Ernährung der Küken in den 1-2 Wochen fördert frühen Legebeginn

Hinweis: Wer ausgewachsene Hennen erwirbt, sollte nicht am selben Tag mit dem ersten Ei rechnen. Theoretisch könnten die Hennen zwar sofort legen, allerdings ist der Umzugsstress für viele Tiere eine starke psychische Belastung, sodass es mehrere Tage dauern kann, bis sie ihre ersten Eier legen.

Bis wann legen Hühner Eier?

Auch hinsichtlich der Frage „Wie lange legen Hühner Eier“ muss zwischen klassischen Rassen und Hybriden unterschieden werden. Hybriden wurden speziell darauf gezüchtet, in kurzer Zeit möglichst viele Eier zu legen. Da das Eierlegen enorm an den Kräften der Tiere zehrt, sind die meisten von ihnen im Alter von 2,5 Jahren derartig ausgelaugt, dass ihre Eiproduktion stark nachlässt. Anders verhält es sich mit klassischen Rassen, die nicht auf das Eierlegen gezüchtet wurden: Diese haben nicht nur eine höhere Lebenserwartung, sondern legen auch länger Eier – nämlich bis zu ihrem 3. oder 4. Lebensjahr.

Hahn und Hühner

Wie viele Eier legen Hühner?

Hinsichtlich der Eiermenge ist vor allem die Hühnerrasse entscheidend: Wildhühner legen mit rund 60 Eiern jährlich eher wenige Eier, zumal sie auch eine Brutpause einlegen. Hybriden in Legebetrieben sind hingegen speziell darauf gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen, weshalb eine Hybrid-Henne eine sagenhafte Menge von etwa 300 (!) Stück pro Jahr legen kann. Ein „Mittelding“ zwischen Wildhühnern und Hybrid-Hennen sind Rassehühner, deren jährliche Eiermenge zum Teil stark variieren kann:

  • Chabo: ca. 80 Eier
  • Cochin: ca. 80 Eier
  • Maran: ca. 170 Eier
  • New Hampshire: ca. 220 Eier
  • Sundheimer: ca. 220 Eier

Was beeinflusst die Legeleistung?

Die jeweilige Hühnerrasse spielt in Bezug auf die Eiermenge zwar eine sehr wichtige Rolle, allerdings können Selbstversorger die Legeleistung ihrer Hühner zusätzlich beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ!

Artgerechte Haltung

Ein glückliches und gesundes Huhn legt häufiger Eier als ein unglückliches, weshalb sich eine artgerechte Haltung enorm auf die Legeleistung auswirkt. Wer sich möglichst oft an frischen und schmackhaften Eiern erfreuen möchte, sollte die gefiederten Tiere artgerecht halten und für ihr Wohlbefinden sorgen:

  • Saubere Umgebung (Stall und Freilauf!)
  • Schmutziger Stall ist psychische Belastung für Hühner
  • Ausreichend Freilauf (Grünfläche, Staubbäder, etc.)
  • Ruhige und dunkle Legenester
  • Hochwertige Nahrung

Hochwertes Futter

Hühner sind Allesfresser und haben einen sehr variationsreichen Speiseplan. Sie lieben es, in Grünflächen nach Körnern und Samen, aber auch Insekten und anderen kleinen Tierchen zu picken. Damit sie auch wirklich alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralien in ausreichender Menge erhalten, lohnt es sich, die Tiere zusätzlich mit hochwertigem Futter zu versorgen.

  • Immer frisches Wasser
  • Körner
  • Obst und Gemüse
  • Eiweiß (!)
  • Hoher Kalkgehalt

Schon gewusst? Der Kalkgehalt des Futters wirkt sich auf die Stärke der Eierschale aus, weshalb ein hoher Kalkgehalt des Futters empfehlenswert ist.

Hühner und Hahn

Witterungsbedingungen

Auch die Temperaturen wirken sich auf die Legeleistung aus, denn sowohl Hitze als auch Kälte macht den Tieren zu schaffen. Viele Hühner können vor allem in der kalten Jahreszeit keine Eier legen, da sie ihre gesamte Energie für den Ausgleich ihrer Körpertemperatur benötigen. Aus diesem Grund sollte die Umgebung der Tiere immer an die jeweilige Witterungsbedingungen angepasst werden, sodass sie Schutz vor Kälte, Hitze und Regen haben.

  • Zu heiß: Temperaturen über 30 Grad
  • Für ausreichend Belüftung im Stall sorgen
  • Schattenspender (z.B.: Bäume, Büsche) im Freilauf
  • Zu kalt: Temperaturen unter 10 Grad
  • Wärmelampe oder Heizung im Stall
  • Stall isolieren!

Lichtbedingungen

Nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lichtverhältnisse haben Einfluss auf die Legeleistung: Je mehr Licht die Hühner erhalten, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie mehr Eier legen. Aus diesem Grund ist es ratsam, den gefiederten Tieren rund 14 Stunden täglich zur Verfügung zu stellen. Im Sommer ist dies grundsätzlich kein Problem – anders verhält es sich im Winter, wenn die Sonne spät auf und zeitig untergeht. Um die Legeleistung zu fördern, lohnt es sich daher, im Winter zusätzliche Lichtquellen einzusetzen:

  • Rund 14 Stunden täglich Licht
  • Abends das Licht unbedingt ausschalten!
  • Sorgt für Entspannung und erholsamen Schlaf
  • Am besten einen Dimmer einsetzen
  • Licht langsam ausschalten

Schon gewusst? Auch wenn es länger trüb, neblig und bewölkt ist, legen viele Hühner weniger Eier.

Mauser

Die „Mauser“ ist ein völlig natürliches Phänomen, bei dem Hühner ihr Gefieder erneuern: Alte und ausgediente Federn werfen sie ab, sodass neues, feines und dichtes Gefieder nachwachsen kann. Der Gefiederwechsel ist sehr anstrengend für die Tiere, weshalb ihnen kaum Energie für die Eiproduktion übrigbleibt. Um Hühner während der Mauser bestmöglich zu unterstützen, können Selbstversorger folgendes tun:

  • Kalkgehalt des Futters erhöhen
  • z.B.: mit Muschelgrit oder Eierschalen