Braune Flecken an Blättern der Minze: was tun? | 4 Lösungsansätze

Minze braune Flecken

Kräuter gehören praktisch in jeden Selbstversorgergarten, da ist die Minze keine Ausnahme. Die Auswahl ist so vielfältig, dass (fast) jeder eine Sorte nach seinem Geschmack finden kann. Doch egal, ob es sich um die bekannte Pfefferminze oder die fruchtige Ananasminze handelt: Wenn die Blätter braune Flecken bekommen, sollten Sie umgehend handeln.

Ursachen für braune Flecken

Hinter den braunen Flecken auf Ihrer Minze (bot. Mentha) stecken vor allem drei Krankheiten:

  • Minzrost
  • Mehltau
  • Blattfleckenkrankheit

Minzrost

Minzrost tritt vor allem bei feuchtem Wetter auf und kann im professionellen Anbau großen Schaden anrichten. In der Regel treten die ersten Symptome im Frühjahr auf, etwa zwischen Ende April und Mitte Mai. An Stängeln, Blättern und Blattstielen erscheinen kleine schwarzbraune erhabene Punkte, die so genannten Pyknidien, die sich zu violett gefärbten Schwellungen entwickeln. Darin bildet der Rostpilz seine Sporen aus. Diese Sporen können gut im Boden an den Wurzeln überwintern.

Mehltau

Der gefürchtete Mehltau tritt auch bei Minzen auf. Zu Beginn zeigt sich ein weißer Belag auf den Blättern, später verfärben sich die Blätter braun, vertrocknen und fallen ab. Für den Lösungsansatz ist es relativ unwichtig, ob es sich um den Echten oder den Unechten Mehltau handelt.

Blattfleckenkrankheit

Laien können die Blattfleckenkrankheit kaum vom Minzrost unterscheiden. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn die Bekämpfung ist praktisch die gleiche. Relativ häufig tritt die Blattfleckenkrankheit bei geschwächten Minzpflanzen auf oder wenn die Fruchtfolge nicht beachtet wird.

Wassermangel und Sonnenbrand

Auch Wassermangel kann bei Minzen braune Flecken an den Blättern verursachen. Sie gehören nämlich zu den Pflanzen, die einen feuchten Boden lieben, vor allem die Wasserminze. In einem trockenen und warmen Sommer sollten Sie Ihre Minzpflanzen daher regelmäßig gießen.

Als Standort scheint den Minzen der Halbschatten besonders zu liegen. Bei zu viel Sonnenbestrahlung bekommen sie leicht einen Sonnenbrand. Der äußert sich ebenfalls durch braune Flecken auf den Blättern. Je feuchter jedoch der Boden ist, desto mehr Sonne vertragen die Minzpflanzen. Allerdings sollte die pralle Mittagssonne gemieden werden.

Ist die Minze noch essbar?

Pfefferminze

Ob die Blätter einer Minzpflanze noch essbar sind, hängt von der Ursache der braunen Flecken ab. War Wassermangel oder ein Sonnenbrand der Grund für die Verfärbung, dann dürfen Sie die nicht befallenen Pflanzenteile unbesorgt ernten. Ist die Pflanze jedoch krank, dann ist vom Verzehr vorerst abzuraten. Der Neuaustrieb nach einem Rückschnitt sollte sorgfältig auf Krankheitsanzeichen kontrolliert werden. Ist er gesund, dann ist gegen einen Verzehr nichts einzuwenden.

Minzpflanzen retten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Ernte zu retten. Sie können durchaus auch verschiedene Mittel (nacheinander) dafür einsetzen. Bevor die Krankheit sich jedoch ausbreitet und all Ihre Pflanzen betroffen sind, ist es sinnvoll, die befallenen Pflanzen radikal zu beschneiden (siehe Lösungsansatz 4). Häufig wird auch Brennnesseljauche gegen Mehltau empfohlen. Die Wirkung mag zwar auch bei der Behandlung von Minzpflanzen vorhanden sein, fraglich ist aber, ob nicht der Geschmack unter der stinkenden Brühe leidet.

Lösungsansatz 1

Bei einem geringen Befall sollte es ausreichen, wenn Sie befallene Blätter einfach entfernen. Kontrollieren Sie dafür aber die gesamte Pflanze sorgfältig auf braune Flecken, am besten auch alle Minzen in der Nachbarschaft. Eine weitere Kontrolle nach einigen Tagen ist unbedingt zu empfehlen, so lange, bis Sie keine befallenen Blätter mehr entdecken.

Lösungsansatz 2

Besprühen Sie die infizierten Pflanzen mit einer Milch-Wasser-Mischung. In neun Teile Wasser mischen Sie einen Teil Milch oder Molke. Behandeln Sie am besten die benachbarten Minzpflanzen gleich mit, so verhindern Sie ein Ausbreiten der Krankheit.

Lösungsansatz 3

Besprühen Sie Ihre befallenen Minzpflanzen mit einem Knoblauchtee. Ebenso wie die Milch-Wasserlösung ist diese Behandlung vor allem bei einem leichten bis mittleren Befall zu empfehlen, eventuell kombiniert mit dem Entfernen befallener Blätter.

Herstellung und Anwendung von Knoblauchtee:

  • eine frische Knoblauchzehe mit kochendem Wasser übergießen
  • eine Stunde ziehen lassen
  • Knoblauchzehe aus dem Wasser nehmen
  • Tee abkühlen lassen
  • mit einer Blumenspritze oder einem Drucksprüher auf die befallenen Pflanzen sprühen
  • Blattunterseiten nicht vergessen!

Lösungsansatz 4

Stark von einem Pilz befallene Pflanzen sollten unbedingt radikal beschnitten und richtig entsorgt werden. Der Kompost ist hier definitiv der falsche Platz, denn dort können die Pilzsporen gut überleben. Wenn Sie den Kompost später aufbringen, verteilen Sie die Sporen möglicherweise in Ihrem gesamten Garten.

Minze zurückschneiden

Bei Minzrost ist der Rückschnitt sogar die beste Lösung. Schneiden Sie die befallenen Pflanzen dicht am Boden ab, lassen Sie aber ein schlafendes Auge stehen. Hieraus wird Ihre Minze relativ schnell erneut austreiben und hoffentlich gesund bleiben.

Erholen sich Minzen gut von einem Radikalschnitt?

Minzen wachsen buchstäblich „wie Unkraut“, sind sie einmal im Garten richtig angekommen, dann sind sie nur schwer wieder zu entfernen. Daher ist ein Radikalschnitt nicht die schlechteste Lösung. Es wird nicht allzu lange dauern, bis die Pflanze wieder austreibt. Das geschieht oft sogar direkt aus den Wurzeln heraus, wenn Sie alle oberirdischen Pflanzenteile abgeschnitten haben. Eine Mentha bildet nämlich so genannte Rhizome, unterirdische Wurzelausläufer. Ohne eine Rhizom- oder Wurzelsperre breiten sich viele Sorten extrem weit aus.

Braune Flecken vorbeugen

In der Regel helfen einige vorbereitende Maßnahmen recht gut, um die gefürchteten braunen Flecken auf den Blättern der Mentha zu verhindern. Dazu gehören:

  • regelmäßiges Unkrautjäten
  • regelmäßiges Auflockern des Bodens
  • vorsichtiges Gießen
  • jährlicher Fruchtwechsel

Regelmäßiges Jäten sorgt dafür, dass die Minzpflanzen Platz und Luft zum freien Entfalten haben. Nach Regengüssen trocknet das Blattwerk deutlich schneller, als wenn das Minzkraut dicht zusammen mit anderen Pflanzen steht. Lockern Sie den Boden um die Pflanze herum regelmäßig auf, dann können Gieß- und Regenwasser besser abfließen und Pilzsporen finden weniger geeignete Lebensbedingungen vor. Aus diesem Grund sollten Sie die verschiedenen Minzen auch immer so gießen, dass die Blätter möglichst trocken bleiben, also dicht am Boden.

Tipp: Jährlicher Fruchtwechsel ist eine der effizientesten Methoden zur Vorbeugung von Krankheiten, denn Minzen laugen den Boden recht stark aus. Daher sollten Sie der Mentha etwa alle zwei Jahre einen neuen Standort gönnen. Idealerweise sind hier mindestens vier Jahre lang keine Lippenblütler gewachsen.

Resistente Minzsorten

Gegen den Minzenrost soll die Russische Minze resistent sein, sie verträgt auch ein wenig Trockenheit. Züchter versuchen immer wieder resistente Sorten zu erzüchten, wie zum Beispiel die Sorte „Multimentha“, daher lohnt es sich, mal in einer guten Gärtnerei nachzufragen.