Frische Minze aus dem eigenen Garten ist nicht nur an heißen Sommertagen sehr erfrischend. Sie verleiht zahlreichen Gerichten eine besondere Würze. Man kann sie sowohl frisch als auch in getrocknetem Zustand verwenden und verarbeiten. Der richtige Erntezeitpunkt und die Vorgehensweise beim Ernten haben wesentlichen Einfluss auf das Aroma der Minze.
Erntezeit von Minze
Generell kann man Minze vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ernten, in sehr milden Wintern, teilweise sogar bis zum Winterbeginn. Auf jeden Fall kann man Minze ernten, solange ihre Blätter noch grün sind. Es gibt zwei Haupterntezeiten, das erste Mal vor der Blüte und ein weiteres Mal im Herbst. Kleine Mengen frischer Pfefferminze können Sie jederzeit ernten.
Im Knospenstadium bzw. kurz vor der Blüte ist der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern am höchsten und somit auch das Aroma der Minze am intensivsten. Je nach Region ist das etwa von Mitte bis Ende Juli der Fall. Minze, die während dieser Zeit geerntet wird, eignet sich besonders gut zum Verarbeiten. Soll im Herbst, zwischen Mitte und Ende September, geerntete Minze für eine längere Haltbarkeit getrocknet werden, lohnt sich das in der Regel nur, wenn zuvor der Sommer warm und trocken war. Je kühler der Sommer war, desto mehr leidet das Aroma.
Anleitung zum Minze ernten
Ernten kann man alle Teile der Minze, was übrigens für alle Minzesorten zutrifft. Sogar Knospen und Blüten kann man essen oder zu kreativen Dekorationen verarbeiten. Während die jungen und zarten Blätter einen sehr feinen Geschmack haben, sind ältere wesentlich intensiver im Geschmack. Ähnlich verhält es sich auch bei den Knospen, die leicht süßlich schmecken und den eher würzigen Blüten. Möchte man verschiedene Minzearten ernten, sollten diese möglichst nicht miteinander gemischt, sondern immer sortenrein geerntet werden.
- Einzelne Blätter je nach Bedarf vorsichtig abpflücken
- Blätter möglichst nicht abreißen
- Verletzte Stellen sind Eintrittspforte für verschiedenste Krankheitserreger
- Am besten immer komplette Stängel ernten
- Etwa 5 – 8 cm über dem Boden oder über dem letzten Blattpaar abschneiden
- Etwa ein Drittel der Stängel sollte stehen bleiben
- Pflanzen bleiben so kräftig genug, um wieder auszutreiben
- Zum Minze ernten einen sonnenreichen Tag wählen
- Möglichst kein Regen, an den Tagen vor der Ernte
- Beste Tageszeit ist in den frühen Morgenstunden
- Sobald der morgendliche Tau getrocknet ist
Wird später am Tag geerntet, schwächen Wärme und Sonneneinstrahlung die Pflanzen. Der eigentlich intensive Geschmack nimmt im Laufe des Tages mehr und mehr ab. Bodennahe Blätter sollte man stehen lassen, sie sind in der Regel stark verschmutzt. Während der Ernte legt man das Erntegut am besten in einem Weidenkorb ab. Auf Plastiktüten sollte man verzichten, die Minze könnte schwitzen, was wiederum eine Schimmelbildung begünstigt. Weniger gut geeignet sind auch Stoffbeutel, weil hier die Pfefferminze gedrückt und die Blätter verletzt werden.
Tipp: Beim Ernten von Pfefferminze sollte man darauf achten, dass mit der Minze kein anderes, vielleicht sogar giftiges Kraut, versehentlich abgeschnitten und möglicherweise getrocknet wird.
Pfefferminze trocknen
Wer nur kleinere Mengen Pfefferminze benötigt, kann die in der Regel jederzeit frisch ernten. Meist sind diese Pflanzen aber sehr wüchsig, sodass relativ viel Erntegut anfällt. Um es rund ums Jahr nutzen zu können, kann man es durch Trocknung haltbar und lagerfähig machen. Dafür bieten sich unterschiedliche Methoden an. Bevor es aber ans Trocknen geht, muss die Minze gegebenenfalls gereinigt werden. Das kann man tun, indem man groben Schmutz mit einer Bürste entfernt. Waschen sollte man sie auf keinen Fall. Die Reinigung kann man sich möglicherweise ersparen, wenn man nur relativ sauberes Kraut erntet bzw. es nicht bodentief abschneidet.
An der Luft
Die gängigste Methode ist die Trocknung an der Luft. Je nach Bedarf und Verwendungszweck kann man entweder nur die Blätter oder die kompletten Stängel trocknen und dann entsprechend verarbeiten.
- Die Blätter vorsichtig von den Stängeln abstreifen
- Anschließend auf Baumwoll- oder Leinentüchern oder Küchenkrepp ausbreiten
- Auch ein herkömmlicher Rost oder Zeitungspapier als Unterlage geeignet
- Trocknung an einem dunkeln und warmen Ort, beispielsweise einem Dachboden
- Blätter der Pfefferminze locker auf Unterlage ausbreiten
- Nicht zu dicht und nicht übereinanderlegen
- Für gleichmäßige Trocknung mindestens alle zwei bis drei Tage wenden
- Blätter in regelmäßigen Abständen auf Schimmel und Fäulnis kontrollieren
- Falls vorhanden, befallene Blätter sofort aussortieren
- Bei kompletten Stängeln, beschädigte oder kranke Blätter entfernen
- Dann immer zwei bis drei Stängel zu kleinen Bündeln zusammenbinden
- Dazu vorzugsweise Schnüre aus Naturfaser verwenden
- Stängel dann kopfüber zum Trocknen aufhängen
Man sollte darauf achten, nicht zu viele Stängel zusammenbinden, weil dann keine ausreichende Belüftung der Blätter mehr gegeben ist. Im Laufe der Trocknung schrumpfen die Stängel etwas. Deshalb ist es wichtig, kein starres Band zum Binden zu verwenden, ansonsten könnten einzelne Stängel herausrutschen und auf dem Boden landen. Nach erfolgter Trocknung können Sie die Blätter von den Stängeln abstreifen, entsprechend verpacken und aufbewahren.
Bedingungen während und nach der Lufttrocknung
Für die Dauer der Trocknung sollten die Blätter keiner direkten Sonneneinstrahlung und keiner zu hohen Luftfeuchte ausgesetzt sein. Die Temperaturen sollten im Idealfall zwischen 20 und 25 Grad liegen. Bis Blätter und Stängel getrocknet sind, dauert es je nach Umgebungsbedingen zwei bis drei Wochen. Komplett trocken sind sie, wenn sie sich zwischen den Fingern zerbröseln lassen. Getrocknete Blätter können sowohl grün bleiben als auch eine bräunliche Färbung annehmen.
Nach dem Trocknen bewahrt man sie in luftdicht verschließbaren Behältern an einem dunklen und trockenen Platz auf. Alternativ zu einem dunklen Aufbewahrungsort kann man auch lichtundurchlässige Behälter verwenden. Papiertüten und Pappkartons sind für die Aufbewahrung getrockneter Minze ungeeignet. Das Papier würde die ätherischen Öle der Pfefferminze absorbieren, wodurch diese deutlich an Aroma verliert.
Tipp: Getrocknete Pfefferminze sollte man innerhalb eines Jahres aufbrauchen. Bei einer längeren Lagerung gehen mehr und mehr Aroma und Geschmack verloren.
Im Backofen
Etwas schneller läuft die Trocknung im Backofen ab. Diese Methode bietet sich vor allem dann an, wenn kein geeigneter Raum zum Trocknen zur Verfügung steht. Hierfür verwendet man am besten nur die Blätter.
- Die Blätter locker auf einem Backblech verteilen
- Nicht zu viele Blätter auf einmal trocknen
- Pfefferminzblätter nicht zu dicht und nicht übereinanderlegen
- Sich gegenseitig überlappende Blätter trocknen sehr ungleichmäßig
- Nach dem Auslegen, Ofen auf 50 Grad vorheizen
- Ist Temperatur erreicht, diese noch etwa fünf Minuten halten
- Dann den Ofen ausschalten
- Das Blech mit den Minzeblättern in den Ofen schieben
- Im Ofen belassen, bis sie getrocknet sind
- Trocknung dauert etwa 20 Minuten
- Trocknungsprozess zwischendurch mehrmals kontrollieren
In der Mikrowelle
Wem das alles noch nicht schnell genug geht, der kann Pfefferminze auch in der Mikrowelle trocknen, die vermutlich effektivste Methode, insbesondere bei kleineren Mengen. Dazu breitet man jeweils eine Schicht Blätter auf einem flachen, mikrowellengeeigneten Teller aus, ohne dass sie sich überlappen. In Intervallen von jeweils zehn Sekunden werden sie jetzt erhitzt, bis sie schließlich trocken sind. Das Fortschreiten der Trocknung kann man zwischen den einzelnen Intervallen kontrollieren. Nach insgesamt etwa einer Minute ist die Minze meist getrocknet und kann in geeignete Behältnisse verpackt und entsprechend gelagert werden.
Im Dörrautomat
Auch der Dörrautomat eignet sich zum Trocknen von Minze. Hier geht man ähnlich vor, wie bei der Mikrowelle. Der Automat wird auf die niedrigste Stufe eingestellt. Tabletts oder Siebböden, die man nicht benötigt, für eine bessere Luftzirkulation herausnehmen. Die Blätter werden wieder nebeneinander ausgelegt. Etwa alle fünf Minuten sollte man den Trocknungsgrad der Minze kontrollieren. Sobald sie getrocknet ist, kann sie aus dem Dörrgerät herausgenommen und bis zu ihrer Verwendung verwahrt werden.
Pfefferminze verarbeiten
Pfefferminze lässt sich nicht nur zu aromatischen Tees verarbeiten, sie ist auch Zutat für die verschiedensten Speisen wie zum Beispiel Eis, Kuchen, Salate, Smoothies, Soßen, Limonaden, Softdrinks oder Cocktails. Darüber hinaus kann man sie in Öl einlegen, zu Gelee oder Pfefferminzöl verarbeiten oder sie einfach nur zum Garnieren verwenden.
- Zum Verarbeiten am besten frisch geerntete Minze nutzen
- Je frischer die Minze, desto höher, der Gehalt an ätherischen Ölen
- Verarbeitung auch mit eingefrorener Minze möglich
- In gefrorenem Zustand, beispielsweise gekochten Speisen zugeben
- Ist Bestandteil vieler orientalischer und mediterraner Gerichte
- Verleiht ihnen eine feine Würze und eine Extraportion Frische
- Getrocknet, im Winter sehr gute Alternative zu gekauftem Pfefferminztee
- Oder für die Herstellung von Duftsäckchen für den Kleiderschrank
- Gut geeignet für Duftpotpourris mit Lavendelblüten und Rosenblättern
- Oder als Zusatz zum Badewasser