Zitronenstrauch, Aloysia citrodora – Pflege der Zitronenverbene

Zitronenstrauch - Aloysia citrodora

Nicht nur für Liebhaber von Gewürz- oder Heilkräutern ist der Zitronenstrauch, auch Zitronenverbene genannt, ein absolutes Muss im heimischen Garten. Keine andere Pflanze verströmt ein solch intensives Aroma nach Zitronen wie der mehrjährige Strauch. Ursprünglich stammt er aus den Andenregionen Südamerikas. Schon im 18. Jahrhundert wurde der aus Südamerika stammende Zitronenstrauch nach Europa gebracht. Bis heute ist der kleinwüchsige Strauch im Mittelmeerraum eine beliebte Duftpflanze in Gärten und Parkanlagen. Bei uns verströmt die Zitronenverbene meist als Kübel- oder Topfpflanze ihren lieblichen Duft und findet vielseitige Verwendung. Wirklich winterhart ist die Zitronenverbene allerdings nicht, deshalb benötigt sie im Winter ein geschütztes Quartier.

Kurzer Steckbrief

  • sommergrüner Strauch
  • gehört zu den Eisenkrautgewächsen
  • andere Namen: Zitronenduftstrauch, Zitronenverbene
  • botanischer Name: Aloysia citrodora
  • Verwendung: Zierstrauch, Gewürz-, Duft- und Heilpflanze
  • zum Verzehr geeignet
  • Wuchshöhen: nach etwa 5-10 Jahren bis 2,5 Meter (als Kübelpflanze kleiner)
  • Blattform: lanzettenförmig, etwa fünf Zentimeter lang
  • Blütezeit: ab Juni ährige, endständige Blütenrispen mit kleinen, kelchförmigen Blüten
  • Blütenfarbe: Weiß oder Fliederfarben
  • Strauch duftet intensiv nach Zitrone
  • frostresistent bis -4 Grad

Vorkommen und Arten

Bei der Namensgebung haben sich die Botaniker bei der Zitronenverbene schwer getan. Die frühere Bezeichnung triphylla bedeutet Dreiblatt und beschreibt die Blattanordnung an den Trieben. Der heutige Name Aloysia citrodora verweist auf den intensiven Zitronengeruch. Insgesamt sind etwa 30 Aloysia-Arten bekannt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus den Andenregionen Südamerikas (Chile, Peru) und gehört zu den Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae), wodurch auch ihr deutscher Name Zitronenverbene hergeleitet ist. Der Strauch wächst mit aufrechten Trieben bis zu mehreren Metern Höhe heran, wobei er in unseren Gärten meist die Grenze von zwei Metern nicht überschreitet. In Kübeln wird er selten größer als einen Meter. Im Frühsommer bilden sich an den Spitzen der jungen Triebe doldenförmig angeordnete, weiße Blüten. Die Blüten weisen einen wollig behaarten Blütenstandsschaft auf, die vier Kelchblätter am Ende der röhrenförmigen Blüte werden selten größer als vier Millimeter. In vielen Botanikbüchern, aber auch im Handel werden die Zitronenduftsträucher unter verschiedenen Namen geführt:

  • Lippia citrodora
  • Lippia triphylla
  • Verbena triphylla
  • Zappania citrodora
  • Aloysia triphylla

Standort

Zitronensträucher sind sehr robuste und pflegeleichte Pflanzen. Gerne stehen sie an sonnigen bis halbschattigen Plätzen im Garten oder auf der Terrasse oder Balkon. Bei guter Wasserversorgung ist auch ein vollsonniger Platz möglich. Weniger als ein halber Tag Sonnenlicht, egal ob am Morgen oder Abend, führt jedoch schnell zum Verkümmern der lichthungrigen Pflanze.

  • Lichtbedarf: sonnig bis heller Halbschatten
  • windgeschützt
  • im Freiland nicht winterhart (bis -4 Grad)

Boden

Da der Zitronenstrauch nicht winterhart ist, wird er am besten im Pflanzkübel kultiviert. In der frostfreien Zeit zwischen Mitte Mai und September kann der Zitronenstrauch aber auch bedenkenlos ins Gartenbeet gepflanzt werden. Er liebt einen gut durchlässigen Boden, der über ausreichend Nährstoffe verfügt. Als Kübelpflanze kann ein für Balkonpflanzen übliches Substrat verwendet werden. Sinnvoll ist dabei die Anlage einer Drainageschicht im Topf, damit Aloysia citrodora keiner Staunässe im Wurzelbereich ausgesetzt wird.

  • pH-Wert: neutral bis leicht alkalisch
  • gut wasserdurchlässig
  • nährstoffreich

Tipp: Im Garten sollten schwere Böden mit etwas Sand und Kompost aufgearbeitet werden, sehr sandige Böden erhalten eine gute Portion Humus oder Kompost beim Einpflanzen.

Gießen und Düngen

Im Kübel benötigt die Zitronenverbene etwas mehr Pflege als ein ins Freiland ausgepflanzter Strauch. Sie muss regelmäßig gewässert werden, darf aber gerne auch einmal etwas austrocknen, bevor sie das nächste Mal gegossen wird. In der Praxis heißt das: Lieber weniger oft den gesamten Wurzelballen im Topf durchnässen, als häufiger wenig gießen. Extreme Trockenheit verträgt sie allerdings genauso wenig wie Staunässe. Je sonniger also die Pflanze steht, umso mehr sollte sie gegossen werden. Neben regelmäßigem Gießen ist es wichtig, die Zitronenverbene auch gelegentlich mit Nährstoffen zu versorgen. Neben organischen Düngern können auch Mineraldünger eingesetzt werden. Praktisch sind Langzeitdünger wie Blaukorn oder Hornspäne, es kann aber auch alle zwei Wochen dem Gießwasser etwas Flüssigdünger beigemengt werden.

Zitronenstrauch - Aloysia citrodora

Vermehrung durch Stecklinge

Meist wird der Strauch durch Stecklinge vermehrt. Dafür werden im Sommer oder Herbst Triebstücke aus den schon verholzten Zweigen geschnitten, die Blätter entfernt und in feuchtes Substrat gesteckt. Die Pflanztöpfe deckt man zum Schutz vor Feuchtigkeitsverlust mit einer Folie ab oder stülpt eine durchsichtige Tüte (wie Gefrierbeutel) über. Bis zur Bewurzelung müssen die Stecklinge nun an einem warmen und hellen Ort aufgestellt werden. Die Bewurzelung ist gut daran zu erkennen, dass die Stecklinge wieder Blätter ausbilden. Beginnt der Steckling mit dem Wachstum, kann die Folie entfernt werden und die Jungpflanze in einen eigenen Topf gepflanzt werden.

  • Zeitpunkt: Spätsommer oder Herbst
  • Temperatur: 18-25 Grad
  • Luftfeuchtigkeit: hoch
  • Länge der Steckhölzer: 8-10 Zentimeter verholzter Trieb
  • Einstecktiefe: 5 Zentimeter

Vermehrung aus Samen

Zitronenverbenen aus Samen zu ziehen, gestaltet sich in der Praxis eher schwierig. Es ist nur sehr wenig Saatgut im Handel erhältlich und die Keimung kann zu einem echten Geduldspiel werden. Wer doch einmal Saatgut aus dem Handel ergattern konnte oder Samen aus eigener Zucht geerntet hat, kann diese auch zur Anzucht verwenden. Der Erfolg ist allerdings häufig Glückssache.

  • Zeitpunkt: Februar/März
  • Pflanzschalen, Blumentöpfe, Zimmergewächshaus
  • Substrat: Anzuchterde, Kakteenerde, Kokohum (Kokosfaser)
  • Pflanztiefe: nicht mit Substrat bedecken (Lichtkeimer)
  • Temperatur: 20-25 Grad

Um die Verdunstung des feuchten Substrates so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, die Pflanzschale mit einer Folie abzudecken oder einen Gefrierbeutel über den Blumentopf zu stülpen. Bei Zimmergewächshäusern ist im Lieferumfang immer ein durchsichtiger Deckel enthalten. Hell und warm aufgestellt sollten die Samen in wenigen Wochen keimen. Direkte Sonneneinstrahlung ist allerdings zu vermeiden, da die Keimlinge sehr empfindlich sind. Sobald sich drei bis fünf Blättchen gebildet haben, können die Jungpflanzen in einzelne Töpfe umziehen. Ab Ende Mai können sie dann an einen geschützten, halbschattigen Platz ins Freie gesetzt werden.

Tipp: Zur Anzucht aus Samen empfehlen sich nährstoffarme Substrate. Normale Blumenerde enthält immer einen hohen Anteil an Humus. Häufig wird ihr auch Dünger zugesetzt. Hohe Nährstoffgehalte im Substrat eignen sich nicht für Keimlinge oder Jungpflanzen.

Ernte

Schon vor über 300 Jahren kam die Zitronenverbene auf den Schiffen der Seefahrer zu uns nach Europa. Bei uns war sie zunächst in Kloster- und Heilkräutergärten zu finden. Bis heute ist sie zur Verfeinerung von Speisen und als Medizin beliebt. Geerntet werden kann während der gesamten Wachstumsperiode. Am besten werden ganze Stiele geschnitten und nicht einzelne Blätter abgezupft. So wächst die Pflanze kompakter und buschiger. Eine Ernte empfiehlt sich immer an trockenen Tagen, wenn der Tau auf den Blättern verdunstet ist. So lässt sich die Zitronenverbene leichter trocknen und ist länger haltbar. Verwendung finden sowohl die frischen, wie auch die getrockneten Blätter. Das Aroma hält sich länger, wenn die trockenen Pflanzenteile licht- und luftgeschützt gelagert werden.

Schneiden

Junge Pflanzen wachsen buschiger, wenn ihre Triebe von Zeit zu Zeit etwas geschnitten werden. Dabei werden lange, unverzweigte Triebe auf etwa die Hälfte eingekürzt. Wenig verzweigte Triebe erhalten einen Rückschnitt bis kurz über die erste Verzweigung. Innerhalb kurzer Zeit bilden sich aus den schlafenden Augen dann mindestens zwei neue Triebe. Abgestorbene Triebe zeitnah entfernen.

Ältere Pflanzen, die einen kompakten Wuchs aufweisen, müssen während der Vegetationsperiode nicht geschnitten werden. Bevor die Zitronenverbene jedoch in ihr Winterquartier Einzug hält, werden alle Triebe um etwa ein Drittel eingekürzt.

Überwintern

Der Zitronenstrauch ist bei uns nur bedingt winterhart. Zwar verträgt er Temperaturen bis -4 Grad (kurzfristig bis -10 Grad), längere Fröste oder tiefere Temperaturen übersteht er aber nicht. Deshalb ist es vorteilhaft, ihn in Töpfen oder Pflanzkübeln zu kultivieren. Ausgepflanzte Zitronenverbenen müssen im Winter ausgegraben und in einen Topf zum Überwintern umgesetzt werden. Die Pflanze sollte im Winter kühl stehen, vorzugsweise bei Temperaturen um fünf Grad. Da die Zitronenverbene im Herbst ihr Laub verliert, kann sie auch an einem dunklen, frostfreien Ort überwintert werden.

  • Zeitpunkt: beim ersten Frost (Oktober/November)
  • Rückschnitt der Triebe auf 1/3 der Länge
  • Wintergarten, Garage, Keller

Über die Ruhephase darf der Strauch aber nicht austrocknen, deshalb auch in den kalten Monaten von Zeit zu Zeit verhalten gießen. Ab Ende Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, darf die Zitronenverbene dann wieder nach draußen. Bei Bedarf gießen und düngen. Sollten abgestorbene Zweige erkennbar sein, werden diese zurückgeschnitten. Ab Ende Mai treibt die duftende Pflanze dann wieder kräftig aus und bildet frisches Grün.

Bei der Überwinterung ist nicht nur zu beachten, dass die Temperaturen nicht zu niedrig ausfallen (Fröste), sie dürfen auch nicht zu hoch sein. Quartiere deutlich über 10 Grad eignen sich meist nicht, da die Pflanze ihre Ruhephase benötigt. Zudem besteht häufig auch ein Ungleichgewicht zwischen der Temperatur und dem Lichtangebot. Hohe Temperaturen kurbeln den Stoffwechsel an, während gleichzeitig der dunklere Standort das Gegenteil bewirkt. Die Folge ist dann ein „Vergeilen“, wobei sich lange, dünne Lichttriebe bilden. Zudem werden die Pflanzen anfällig für Blattläuse oder Milben.

Tipp: Gut abgedeckt, zurückgeschnitten und nicht zu feucht gehalten, kann die Zitronenverbene auch Winter im Freien überstehen. Sie sollte hierfür aber an einem windgeschützten Platz stehen, an dem die Temperaturen nur selten einmal bis -15 Grad absinken (beispielsweise in Weinanbaugebieten).

Krankheiten und Schädlinge

Der Zitronenstrauch ist leider sehr anfällig für Schildläuse. Bei zu trockener Luft und hohen Temperaturen, beispielsweise im Winter in der Wohnung, droht die Gefahr, dass Spinnmilben sie aufsuchen. Hier schafft ein kühlerer Platz und Hausmittel gegen die saugenden Schädlinge Abhilfe.

Zitronenstrauch - Aloysia citrodora

Zitronenverbene kaufen

Überall im Handel (Gartencenter, Supermarkt) werden im Frühjahr Zitronensträucher angeboten. Will man die Pflanze zum Verzehr oder als Heilkraut verwenden, muss man unbedingt auf den korrekten botanischen Namen achten. Häufig wird Eisenkraut als Zitronenverbene angeboten. Dies ist zwar mit der Aloysia citrodora verwand, entfaltet aber andere Geschmacks- und Gewürzstoffe. Ein zusätzlicher Blick sollte der Pflanze selbst gelten: Manchmal sind die Pflanzen von Blattläusen befallen oder überdüngt.

Häufige Fragen zum Zitronenstrauch

Kann ich meine Zitronenverbene im Winter ins Gewächshaus stellen (ohne Heizung)?

Zitronensträucher sind bis -4 Grad winterhart, vertragen aber auch kurzfristige Temperaturen von -10 Grad. Da die Pflanze im Gewächshaus in der Regel vor kalten Winden und extremen Frösten geschützt ist, sollte dies eine gute Alternative darstellen. Vorsicht ist jedoch geboten, dass an sonnigen und kalten Tagen im Winter die Temperatur im Gewächshaus nicht zu hoch wird (leichtes Abdecken des Daches mit Folie oder Matten. Außerdem darf das Gießen nicht vergessen werden.

Wie kann ich meine Zitronenverbene überwintern?

Zitronenverbenen verlieren mit sinkenden Temperaturen (längere Zeit unter 10 Grad) ihre Blätter und können so problemlos in einem dunklen Keller oder einer Garage überwintert werden. Aber auch im Winter benötigt die Pflanze ein wenig Pflege: Ist der Wurzelballen angetrocknet, muss er wieder ein wenig gegossen werden. Bei kühlen Temperaturen ist dies nur ein bis zweimal im Monat notwendig.

Wie stark kann ich eine Zitronenverbene zurückschneiden?

Zitronensträucher sind sehr schnittverträglich. Wird sie einmal zu groß, erkrankt sie oder wird sie einfach nur stark abgeerntet, kann sie bis kurz vor den letzten Vegetationspunkt über der Erde gestutzt werden. Der Vegetationspunkt wird durch ein schlafendes Auge, das wie ein Grübchen im Zweig aussieht, gekennzeichnet.

Tipps für Schnellleser

  • mehrjähriger, sommergrüner Strauch
  • intensiver Zitronengeruch und -geschmack
  • Gewürz- und Heilpflanze
  • Blätter zum Verzehr geeignet
  • ab Juni feine Blütenrispen mit weißen oder rosa Blüten
  • geeignet als Kübelpflanze
  • Wuchshöhe: im Kübel selten über einen Meter
  • regelmäßig gießen und düngen
  • verträgt keine Staunässe oder längere Trockenheit
  • Ernte während der gesamten Vegetationsperiode
  • nicht winterhart (nur bis -4 Grad)
  • Rückschnitt um ein Drittel vor der Winterruhe
  • Überwinterung in geschützter Umgebung
  • sonniger Standort (mindestens sechs Sonnenstunden täglich)
  • humoser, gut wasserdurchlässiger Boden (Sand-Gartenerde-Kompost-Gemisch)
  • Vermehrung durch Samen oder Stecklinge möglich
  • Schädlingsbefall meist im Winter bei zu trockenen und warmen Quartieren