Rosenkohl anbauen | Standort, Pflege & Ernte

Rosenkohl

Als Vitaminspender und kulinarische Bereicherung gehört Rosenkohl in vielen Regionen Deutschlands zu den Herbst- und Wintergemüsen einfach dazu. Wie Sie Brassica Oleracea richtig anbauen, erklären wir hier einfach und verständlich. Erfahren Sie alles Wissenswerte vom Standort über die Pflege bis zur Ernte.

Standortanforderungen

Der Erfolg beim Anbauen von Rosenkohl beginnt mit einem geeigneten Standort. Obwohl Brassica Oleracea, wie zahlreiche weitere Kohlsorten auch, als Starkzehrer gilt, ist er in dieser Hinsicht wenig wählerisch:

  • nährstoffreiche Böden mit hohem Humusgehalt
  • tiefgründiges Beet auf Grund der kohltypischen Pfahlwurzel
  • sonnige bis halbschattige Standorte

Ein Unteraspekt beim richtigen Standort sind die in unmittelbarer Nachbarschaft geplanten Bepflanzungen. Bekanntermaßen können bestimmte Pflanzenkombinationen gegenseitig vorteilhafte Einflüsse ausüben, während andere Paarungen keinen Effekt erzielen oder sich gegenseitig sogar behindern können. Für den Rosenkohl haben sich folgende Mischkulturen als vor- bzw. nachteilig herausgestellt:

Vorteilhaft Nachteilig
  • Buschbohnen
  • Endiviensalat
  • Erbsen
  • Gurken
  • Rote Beete
  • Sellerie
  • Spinat
  • Kartoffeln
  • Andere Kohlsorten
  • Knoblauch
  • Porree
  • Rhabarber
  • Schnittlauch
  • Zwiebeln

HINWEIS: Die Auswahl möglicher Mischkulturpflanzen in Verbindung mit Rosenkohlpflanzen unterliegt natürlich zahlreichen unterschiedlichen Kriterien. Eine Mischkultur bringt nichts, wenn die optimale Pflanze durch den Gärtner hinsichtlich ihrer Verwendung nicht erwünscht ist. Daher sollten die positiven Auswirkungen einer Mischkultur nicht überbewertet werden und stattdessen bei der Auswahl der gewünschten Nutzpflanzen als Minimum nachteilige Auswirkungen ungünstiger Nachbarn vermieden werden.

Die Aufzucht

Rosenkohl klein

Anbauen kann man Rosenkohl auf zwei unterschiedlichen Wegen. Sie können ihn direkt ins Freiland aussäen – abhängig vom Wetter – ab April und etwa bis Ende Mai. Alternativ kann eine Vorzucht im Gewächshaus erfolgen. Dann sollte die Saat in Pflanztöpfen im März erfolgen. Das Auspflanzen ins Freie geschieht dann ebenfalls zwischen April und Mai. Wichtig beim Anbauen sind:

Vorzucht im Töpfchen

  • Normale Garten- oder Anzuchterde verwenden
  • Einzeln einsäen oder nach Keimung vereinzeln (pikieren)
  • anschließend ins Freie aussetzen, wenn kein Frost mehr zu befürchten ist
  • Rosenkohl bis zu den ersten Keimblättern im Freien einsetzen

Direktaussaat ins Freiland

  • Boden mit Humus, Mist oder organischem Langzeitdünger vorbereiten
  • Erdreich dabei gut auflockern für gute Verwurzelung
  • Furchenabstände ca. 60 Zentimeter wählen
  • Keimlinge nach Keimung in der Furche vereinzeln auf Abstand 60 bis 70 Zentimeter
  • Saat ggf. bei kühlen Temperaturen mit Folie abdecken

Allgemein

  • Samen dauerhaft feucht halten für gute Keimfähigkeit
  • Staunässe wg. Fäulnisbildung vermeiden

Die Pflege

Sind die zarten Pflänzchen erst einmal herangewachsen, benötigt Rosenkohl einige Pflege, um auch tatsächlich den gewünschten Ertrag hervor zu bringen:

Düngen

Da Rosenkohl zu den Starkzehrern zählt, lässt er sich nur dann vernünftig anbauen, wenn der dem Boden entnommene Nährstoff wieder aufgefüllt wird. Hierzu ist eine regelmäßige Düngung erforderlich. Verschiedene Alternativen ermöglichen die Verwendung individuell vorhandener Ressourcen:

  • Pferdemist alle drei bis vier Wochen um die Pflanzen verteilen und in Oberboden einarbeiten
  • Kompost alle zwei Wochen aufwerfen und einharken
  • Organischen Volldünger nach Herstellerangaben einsetzen
  • Ergänzend Brennesseljauche und andere Hausmittel regelmäßig, z.B. wöchentlich einsetzen

HINWEIS: Oft werden Verfärbungen der Blätter mit Krankheiten in Verbindung gebracht. Insbesondere nach längerem Regen kann eine Gelb- oder Rotfärbung der Blätter aber auch auf einen Nährstoffmangel hindeuten!

Arbeit an der Pflanze

Aus unterschiedlichsten Gründen heraus können immer wieder Blätter am Rosenkohl gelb und welk werden. Sie sollten sie rasch entfernen, um Ansatzpunkte für Krankheiten und Fäulnis zu beseitigen.

Darüber hinaus lohnt es, einen bis zwei Monate vor der Ernte als wesentliche Maßnahme der Pflege den Haupttrieb in der Höhe zu kappen. Dadurch kann die Pflanze die zur Verfügung stehende Energie in die Röschen umleiten, anstatt sie in zusätzliches, jetzt nicht mehr dienliches Größenwachstum zu leiten.

Die Ernte

Rosenkohl reif

Sind die Röschen erst einmal zu einer nutzbaren Größe herangewachsen, steht für den Kohl die Ernte an. Typische Erntemonate sind November und Dezember. Die Pflanze übersteht selbst kräftigeren Frost bis -10 Grad problemlos. Allerdings sollte nur in frostfreien Perioden geerntet werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Schnittstellen geschädigt werden und die Pflanze keinen weiteren Ertrag mehr hervorbringt.

Das Ernten erfolgt am Strunk von unten nach oben. So wird erneutes Wachstum angeregt und man kann auf eine zweite Ernte zum Ende des Winters hin hoffen. So steigt die Periode mit leckeren Kohlröschen und letztlich kann beim Anbauen die Menge und somit auch belegte Fläche durch die Mehrfachernte im gewissen Rahmen reduziert werden.

Schädlinge

Wie bei nahezu jeder Gartenpflanze haben sich auch auf den Rosenkohl gewisse Schädlinge und Krankheitserreger spezialisiert. Beim Rosenkohl sind das insbesondere:
Schädlinge:

  • Blattwespen
  • Kohlfliegen
  • Erdflöhe

Gegen die unerwünschten Parasiten können Sie mit etwas Aufwand Abhilfe schaffen. Fliegende Insekten lassen sich gut mit Gemüsenetzen abhalten. Die im Boden beheimateten Flöhe mögen dagegen keine Feuchtigkeit und bleiben bei regelmäßigem Gießen aus.

Krankheiten

Am weitesten verbreitet ist bei Rosenkohl die Kohlhernie, die den Kohl Faulen und Verderben lässt. Abhilfe schafft man durch intensives Kalken des Bodens. Große Pflanzabstände tragen außerdem dazu bei, dass die Krankheit auf einer befallenen Pflanze verbleibt und nur schwer auf Nachbarpflanzen übertragen wird.

TIPP: Auch hier zeigt sich eine Stärke beim Anbauen in Mischkultur. Da die nächste Pflanze der gleichen Art erst in großem Abstand folgt, ist eine Ausbreitung unerwünschter Tiere und Erreger erschwert und kann sogar durch eine geeignete Pflanzenkombination zusätzlich verhindert werden.