Kartoffeln anhäufeln: warum und wann? | Anleitung

Kartoffeln anhäufeln

Kartoffeln wachsen so gut wie in jedem Beet in Dämmen aus angehäufter Erde. Sowohl in Gärten als auch auf großen Feldern, wo Maschinen die Arbeit übernehmen, sieht man diese Anbauweise. Erfahren Sie, warum man das überhaupt macht und wie das Kartoffeln anhäufeln funktioniert, wenn man keine Maschinen zur Hand hat.

Ertragssteigerung

Beim Kartoffelanbau legt man Dämme hauptsächlich zur Steigerung des Ertrags an. Wenn Erde um die jungen Triebe aufgeschüttet wird, werden sie dazu angeregt, neue Wurzeln und an diesen, weitere Knollen zu bilden. Dies gilt für alle Sorten der Solanum tuberosum. Es ist möglich die Erde, die zur Dammbildung benötigt wird mit zusätzlichem Dünger zu versorgen. Die lockere Erde in den Dämmen ist dann nährstoffreich, leicht von den Wurzeln zu durchdringen und sorgt für kräftiges Wachstum.

Unkrautbekämpfung

Das zwischen und in der Reihe gewachsene Unkraut wird während des Anhäufelns der Erde effektiv bekämpft. Durch mehrfaches Anhäufeln geschieht dies, bis die Kartoffeln so groß sind, dass sie andere Pflanzen verdrängen. Wächst Unkraut in den Dämmen kann es leicht aus der lockeren Erde gezogen werden.

Schutz der neuen Knollen

Kartoffeln anhäufeln Die neuen Knollen wachsen vor Sonnenstrahlen geschützt im Inneren der Dämme heran. Freiliegende Kartoffeln vergrünen und werden damit ungenießbar. Deshalb sollten Sie auch später die Dämme immer wieder hochziehen und freiliegende Knollen mit Erde bedecken.

Tipp: Das in der grünen Solanum tuberosum entstehende Solanin ist giftig. Die grünen Stellen können jedoch großzügig ausgeschnitten werden.

Weitere positive Aspekte

Je nachdem, wie die Dämme angelegt werden und zu welchem Zeitpunkt, kann daraus weiterer Nutzen gezogen werden. In ungünstigen Hanglagen erweisen sich Dämme, senkrecht zum Hang als positiv, damit das Wasser dazwischen abfließen kann, ohne dass die Knollen freigespült werden.

Quer zum Hang staut sich das Wasser innerhalb der Reihen. Dies kann bei trockenen Gebieten von Vorteil sein. Auch eine Bewässerung kann bei solchen Dämmen versucht werden, ohne das die Kartoffelpflanzen dabei nass werden.

Bei ebenen Feldern werden die Kartoffelreihen in Ost-Westrichtung angelegt. Die Sonne kann die Dämme dann leichter erwärmen, die Pflanzen wachsen schneller. Effektiv ist das besonders beim zeitigen Anbau von Frühkartoffeln.

Auch die Ernte von Solanum tuberosum wird durch die Dämme erleichtert. Sie werden im Herbst einfach eingeebnet und die Kartoffeln eingesammelt.

Wann Sie keine Dämme bilden müssen:

  • Kartoffelanbau im Hochbeet
  • Anbau in Säcken oder Kübeln für den Balkon
  • Anbau unter Mulch oder Heu

Anleitung zur Dammbildung

Zeitpunkt

Kartoffel

Beim Anhäufeln von Kartoffeln ist der richtige Zeitpunkt wichtig. Wird die Arbeit zu spät in Angriff genommen, ist das Kartoffelkraut so groß, dass es im Weg ist, beim Bilden der Dämme können dann Triebe abbrechen.

Den ersten Damm kann man schon aufschütten, wenn man die Kartoffeln in die Erde bringt. Dafür werden die Legeknollen direkt auf den ebenen Boden in Reihen mit 30 cm Abstand ausgelegt. Die Erde wird rundherum aufgeschüttet und der erste Damm ist fertig.

Werden die Legekartoffeln stattdessen in Furchen gelegt, entfällt die Dammbildung, die Furche wird nur zugeschüttet und glattgeharkt.

Tipp: Bei vorgekeimten Kartoffeln empfiehlt sich das Legen in Furchen, das es für die schon gebildeten Triebe schonender ist.

Das zweite Anhäufeln beginnt, wenn die Triebe etwa 10 cm aus dem Boden gewachsen sind. Ein drittes Mal schüttet man Erde auf, wenn die Pflanzen erneut 10 cm gewachsen sind.

Richtige Anlage der Dämme

Kartoffelpflanze Als Werkzeug zum Kartoffeln anhäufeln kommt entweder eine normale Ziehhacke in Frage oder ein spezieller Kartoffelhäufler, der die Arbeit bei vielen Reihen entsprechend erleichtert. Er ist pflugartig aufgebaut, mit zwei spitz und schräg zulaufenden Blechen. Das Gerät wird nach Anleitung durch die Reihen gezogen und häuft dabei links und rechts die Erde an.

Schwieriger ist die Arbeit mit einer normalen Gartenhacke. Die Erde muss um jede einzelne Kartoffelpflanze herum hochgezogen werden. Aus diesem Grund sollten sie schon beim Legen der Solanum tuberosum darauf achteen, dass der Reihenabstand groß genug ist, damit genügend Erde zur Dammbildung vorhanden ist.

Die Erde wird so hoch um die Pflanzen herum aufgeschüttet, dass nur noch die Triebspitzen herausschauen. Während der Arbeit können Sie vorhandenes Unkraut entfernen.

Spätere Pflegemaßnahmen

  • durch Regen breit geschwämmte Dämme wieder hochziehen
  • freiliegende Kartoffeln mit Erde bedecken
  • eventuell entstehendes Unkraut im Damm beseitigen