Johannisbeersaft selber machen: Anleitung | Herstellen & haltbar machen

Johannisbeere im Büschel

Im Sommer herrscht im Selbstversorgergarten oft ein Überfluss an Früchten und Gemüse, nicht alles kann frisch verarbeitet werden. Ei kochen und Einfrieren sind häufig genutzte Methoden zur Haltbarmachung für den Winter. Bei Beerenfrüchten bietet sich eher das Kochen von Marmelade oder Saft an. Wie zum Beispiel: Johannisbeersaft.

Wie kann ich Johannisbeeren entsaften?

Es gibt verschiedene Methoden, Johannisbeeren zu entsaften. Sie unterscheiden sich nicht nur in den Kosten, sondern vor allem auch in der Qualität und Verwendung des hergestellten Saftes. Die Vorteile eines kalt gepressten Saftes kommen nur in der frischen Verwendung voll zur Geltung. Wollen Sie diesen Saft haltbar machen, dann gehen die Vorteile verloren.

Verschiedene Entsaftungsmethoden:

  • Dampfentsaften
  • Heißentsaften ohne Dampfentsafter
  • Kaltentsaften mit Zentrifugal-Entsafter
  • Kaltentsafter mit Beeren- oder Saftpresse

Dampfentsaften

Am leichtesten gelingt das Entsaften mit einem Dampfentsafter, diese Methode ist jedoch auch die teuerste. Über mehrere Jahre relativieren sich die Kosten aber. Ideal ist ein Kombigerät zum Entsaften und Einkochen, vor allem, wenn Sie viele Früchte aus dem eigenen Garten verarbeiten wollen. Vielleicht können Sie auch ein Gerät ausleihen, um das Entsaften erst einmal auszuprobieren. Befüllen Sie den Entsafter nach Anleitung (in den unteren Teil etwas Wasser, in den oberen Teil die Johannisbeeren), stellen Sie den Entsafter an und warten Sie, bis der Johannisbeersaft zu laufen beginnt.

Heißentsaften ohne Dampfentsafter

Die einfachste Art, heiß zu Entsaften ist das Aufkochen der Früchte in etwas Wasser und das anschließende Passieren durch ein Küchentuch oder ein feines Sieb. Pro Kilo Johannisbeeren brauchen sie etwa 200 ml Wasser. Geben Sie für den besseren Geschmack eventuell das Mark einer halben Vanilleschote dazu. Kochen Sie den fertig passierten Saft noch einmal mit etwa 200 Gramm Zucker auf und füllen Sie ihn sofort in verschließbare Flaschen. Am besten bewahren Sie diesen Saft im Kühlschrank auf.

Johanisbeeren in Schüssel

Kaltentsaften

Beim Kaltentsaften, egal ob mit einem Zentrifugal-Entsafter oder einer Presse bleiben alle Vitamine und Spurenelemente erhalten. Im Prinzip stellen Sie einen Frischsaft her, den Sie im Reformhaus teuer bezahlen müssten. Allerdings ist dieser Saft nicht lange haltbar, bei Lagerung im Kühlschrank maximal wenige Tage. Durch eine heiße Weiterverarbeitung, wenn Sie zum Beispiel Gelee oder Sirup daraus kochen, gehen die wertvollen Inhaltsstoffe zumindest teilweise verloren. Daher sollten Sie ihn unbedingt frisch genießen und möglichst direkt nach dem Pressen.

Welche Johannisbeeren eignen sich?

Sie können prinzipiell aus allen Johannisbeeren Saft kochen, egal ob Sie weiße, rote oder schwarze Beeren in Ihrem Garten haben. Besonders kräftig im Geschmack ist jedoch Saft aus schwarzen Johannisbeeren, er ist aber auch recht herb. Probieren Sie einfach aus, welcher Saft Ihnen am besten schmeckt oder kombinieren Sie die verschiedenen Beeren miteinander.

Johannisbeersaft haltbar machen

Haltbar wird Ihr Johannisbeersaft vor allem durch die Zugabe von Zucke und durch die Aufbewahrung ohne Kontakt mit Sauerstoff. Kochen Sie einen Sirup ein, dann können Sie diesen sogar mehrere Jahre lang lagern. Wichtig ist dabei, dass Sie genügend Zucker dazugeben, absolut saubere Flaschen verwenden, und dass Sie den Saft kochend heiß abfüllen.

Kurze Anleitung für Johannisbeersirup:

  • Johannisbeeren heiß entsaften
  • den noch heißen Saft abmessen und in einen großen Topf geben
  • Zucker im Verhältnis 2:1 dazugeben (500 Gramm Zucker auf einen Liter Saft)
  • Sirup aufkochen
  • heiß in saubere Flaschen mit Twist-off Deckeln füllen
  • sofort verschließen und abkühlen lassen

Johannisbeersaft

Johannisbeersaft verwenden

Selbst gemachter Johannisbeersaft lässt sich vielfältig verwenden. Mischen Sie einen Spritzer Saft mit Mineralwasser und Sie haben ein leckeres Erfrischungsgetränk. Gelee können Sie auch im Winter noch aus fertigem Johannisbeersaft kochen. Passen Sie aber auf, dass es nicht zu süß wird, wenn Sie Sirup verwenden wollen. Wie wäre es zum Beispiel mal mit Johannisbeer-Sekt-Gelee oder Balsamico-Gelee mit Johannisbeeren? Alternativ können Sie auch ein Chutney mit dem Saft kochen, Ihren Glühwein oder Sekt damit abschmecken, eine Kaltschale zubereiten oder eine Barbequesoße kochen.