Fasane zu halten ist für Selbstversorger eine sehr interessante Möglichkeit, etwas Abwechslung auf den Tisch zu bringen. Ihr Fleisch ist äußerst schmackhaft und gilt auch noch als sehr gesund. Sie sind darüber hinaus auch noch sehr schön anzusehen. Die Tiere benötigen allerdings viel Zuwendung und je nach Art auch relativ viel Platz.
Steckbrief
Zoologischer Name | Phasianus colchicus |
Familie | Fasanenartige bzw. Feldhühner |
Größe | ca. 90 cm |
Gewicht | 1,5 kg bei Männchen, 1,2 kg bei Weibchen |
Paarungszeit | April bis Mai |
Brutzeit | Mai bis Juni |
Brutort | Boden, Bodenbrüter |
Eier pro Gelege | 10 bis 16 |
Brutdauer | 25 Tage |
Lebenserwartung | ca. sieben Jahre |
Haltung | Volieren-Haltung |
Der Fasan
Der Fasan gehört zum sogenannten Wildgeflügel, das in freier Natur gejagt wird. Sein Fleisch gilt als Delikatesse. Kurz nach der Schlachtung ist es zunächst noch sehr hell. Sowohl im Aussehen als auch im Geschmack erinnert es dann stark an gewöhnliches Hühnerfleisch.
Den bei Gourmets so geschätzten typischen Wildgeschmack erhält es erst, nachdem es einige Tage abgehangen ist. Es schmeckt dann außerordentlich mild und ist sehr weich. Die Abhangzeit ist abhängig von der Umgebungstemperatur. In der Regel beträgt sie zwischen drei und sieben Tagen. Mitunter werden auch die Eier der Tiere verarbeitet. Für Selbstversorger spielen sie in der Regel aber keine Rolle.
In früheren Jahrhunderten hat man auch das Federkleid und vor allem die langen Schwanzfedern der Fasane genutzt. Letztere dienten als modisches Accessoire, das insbesondere gerne an Hüten getragen wurde.
Hinweis: Der Bestand an Fasanen in der Natur ist verhältnismäßig gut. Allerdings müssen die Tiere dafür in speziellen Farmen häufig nachgezüchtet und dann ausgewildert werden.
Stall
Wer Fasane in seinem Garten halten möchte, benötigt neben einem Stall vor allem eine Voliere, die den Tieren einen gewissen Auslauf ermöglicht. Oftmals sind Stall und Voliere dabei miteinander kombiniert. Die Tiere einfach nur frei im Garten laufen zu lassen, ist hingegen nicht sinnvoll.
Bei einer Voliere handelt es sich um eine gebäudeähnliche Konstruktion für Vögel, bei der mindestens eine Seite transparent ist. Man kann sie sich als einen großen Käfig vorstellen. Die offenen Seiten sind dabei mit einem speziellen Volierendraht gesichert, der verhindert, dass die Tiere entweichen oder Fressfeinde eindringen können. Eine Voliere kann man fertig im Fachhandel kaufen oder selbst bauen. Bei Fasanen spielt die Größe der Voliere eine besondere Rolle. Sie muss zunächst einmal mindestens zwei Meter hoch sein. Die Maße der Grundfläche wiederum sind abhängig von der Größe der Tiere. Folgende Werten können als Richtschnur dienen:
- kleine Arten: mindestens 15 Quadratmeter (Edwardsfasane, Goldfasane, Pfaufasane)
- mittelgroße Arten: mindestens 20 Quadratmeter (Diamantfasane, Eliotfasane, Swinhoefasane)
- große Arten: mindestens 24 Quadratmeter (Glanzfasane, Königsfasane, Ohrfasane)
Jede Voliere sollten einen Bereich haben, der einigermaßen gut vor Wind und Regen geschützt ist. Es empfiehlt sich daher auch eine Konstruktion, die mindestens an einer Seite nicht transparent, sondern blick- und winddicht geschlossen ist. Einige Fasanenarten benötigen zudem ein Schutzhaus, das nach Möglichkeit beheizt werden sollte. Diese Arten sind unter anderem:
- Edwardsfasane
- Feuerrückenfasane
- Pfaufasane
Da alle Fasanenarten sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, sollte der Boden der Voliere so beschaffen sein, dass sich dort bei Regen keine Pfützen bilden können.
Tipp: Fasane sollten in der Voliere mindestens zu zweit gehalten werden. Das entspricht ihrer natürlichen Lebensweise am ehesten und sorgt dafür, dass die Tiere keine Verhaltensauffälligkeiten ausbilden.
Pflege
Der Zustand und das Verhalten der Fasane in der Voliere sollte am besten mehrmals am Tag kontrolliert werden, um Auffälligkeiten oder Erkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus muss der Boden der Voliere je nach Grad der Verschmutzung alle zwei bis drei Tage gründlich gereinigt werden. Um dies zu erleichtern empfiehlt sich mindestens an den Seiten der Konstruktion eine Einstreu mit Sand.
Darüber hinaus kommt der Wasserversorgung eine große Bedeutung zu. Frisches Trinkwasser sollte für die Tiere stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, den Wassernapf etwas erhöht auf eine Steinplatte zu stellen, um die Gefahr einer Verschmutzung zu reduzieren. In der Nähe des Wassernapfes sollte sich auch der Futternapf befinden. Fasane ernähren sich hauptsächlich von Würmern, Beeren, Sämereien, Schnecken und Pflanzentrieben. Für die Volierenhaltung besorgt man sich am besten eine Fertigfuttermischung für fasanenartige Vögel, die sackweise im landwirtschaftlichen Fachhandel erhältlich ist.
Ein zusätzlicher Auslauf für die Tiere ist übrigens nicht erforderlich und lässt sich in der Regel auch nur sehr schwer realisieren. Im Kern besteht die Pflege also aus der Reinigung des Stalls und der Futter- bzw. Wasserversorgung.
Besonderheiten
Das Halten von Fasanen ist mit einigen Besonderheiten verbunden, die man kennen sollte, will man den Tieren in vollem Umfang gerecht werden. Dazu gehören:
- immer nur einen Hahn in einer Voliere halten
- mindestens ein Paar halten
- mehrere Hennen und ein Hahn sind möglich
- Voliere gut gegen Fressfeinde wie Füchse und Marder absichern
Die wichtigste Besonderheit ist aber zweifellos, dass manche Fasane sehr laut rufen können. Meist handelt es sich dabei um größere Arten, die das meiste Fleisch bringen. Diese Rufe können durchgehend und sehr penetrant sein. Sie sind in der Regel deutlich lauter, intensiver und länger anhaltend als das Krähen eines Hühnerhahns. Es empfiehlt sich daher dringend, mit den Nachbarn vorher zu klären, ob sie die Rufe im Garten tolerieren oder sie als unerträgliche Ruhestörung empfinden.
Empfehlenswert ist darüber hinaus, beim Züchter, bei dem man die Tiere kauft, nachzufragen, wie das Rufverhalten seiner Fasane ist. Grundsätzlich sollte man diese Thematik nicht unterschätzen. Nicht selten sind die Rufe der Tiere nämlich ein Quell schwerer Konflikte. Ganz abgesehen davon, dass sie einen als Halter auch selbst erheblich nerven können.