Kann man Artischocken roh essen?

Artischocke - Cynara cardunculus var. scolymus

Artischocken roh zu essen kann ein großer Genuss sein, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Da das Gemüse keine giftigen Teile enthält, gibt es auch keinen Anlass für Bedenken. Empfehlenswert ist jedoch, Fasern und Stängel der Artischocke zu meiden, da diese leider nicht schmecken und sogar absolut ungenießbar sind.

Märchen Giftigkeit

Es ist nicht ganz klar, woher die Überzeugung vieler Zeitgenossen rührt, dass Artischocken in rohem Zustand giftig, auf jeden Fall aber bedenklich sind. Es könnte mit der ungewöhnlichen Form der Pflanze zu tun haben oder auch damit, dass Menschen mit den Fasern, die sie enthält, tatsächlich Probleme haben können. Wissenschaftlich ist jedoch eindeutig erwiesen, dass kein einziger Teil einer Artischocke Gift enthält. Sie kann daher bedenkenlos roh gegessen werden und muss nicht vorab gekocht oder gebraten werden. Wahr ist jedoch auch, dass Bestandteile wie das Heuer einer Artischocke oder die Stängel, an deren Ende die Blüten sitzen, derart zäh und faserig sind, dass sie als ungenießbar gelten. Ganz ähnlich verhält es sich mit den äußeren Blättern der Blüten. Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass diese Bestandteile giftig wären, sie trüben beim Essen lediglich den Genuss. Und das würde sich auch nicht ändern, wenn man sie kochen würde.

Artischocke - Cynara cardunculus var. scolymus

Roh und gesund

Artischocken können also bedenkenlos in rohem Zustand verzehrt werden. Ungekocht gelten sie vielen Menschen sogar als Delikatesse und als sehr gesund. Ein Grund dafür mögen die wichtigen Inhaltsstoffe dieser Pflanze sein. So enthält sie beispielsweise

  • Cyanin
  • Anthocyanin
  • das Bioflavonid Quercetin

Alle diese Stoffe sind bekannt dafür, dass sie eine antioxidative und auch eine antikarzinogene Wirkung haben. Der relativ hohe Anteil an Inulin, der in der Pflanze steckt, macht sie zudem zum idealen Gemüse für Diabetiker. Ihr hoher Anteil an Kalium wiederum hilft dabei, Wassereinlagerungen im Körper abzubauen. Außerdem punkten Artischocken noch mit

  • Kalzium
  • Vitamin C
  • Vitamin B1
  • Beta-Carotin
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Eisen
  • Mangan

Viele dieser wichtigen Nährstoffe und Vitamine würden sich beim Kochen verflüchtigen und kommen roh am besten zur Wirkung.

Hinweis: Artischocken werden seit Jahrzehnten als Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Sie unterstützen auch die Funktion von Galle und Leber. Die Pflanzen sollten jedoch nicht gegessen werden, wenn man an Gallensteinen oder einem akuten Gallenverschluss leidet.

Erhitzen schadet oft

Die Hitze beim Kochen bringt es mit sich, dass Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die in der Pflanze stecken, sich entweder verflüchtigen oder im Kochwasser landen. Wer von den gesunden Inhaltsstoffen der Pflanze wirklich profitieren will, tut also gut daran, sie nicht gekocht, sondern roh zu essen.

Tipp: Stillende Mütter sollten jedoch auf Artischocke verzichten, da ihr eine milchhemmende Wirkung nachgesagt wird.

Artischocke - Cynara cardunculus var. scolymus

So schmeckt es am besten

Eine Artischocke ist in ungegartem Zustand nicht nur ungemein bekömmlich und absolut ungefährlich, sie schmeckt auch noch besonders lecker. Sie eignet sich vor allem als leichter Snack oder als Vorspeise. Dabei empfiehlt sich das Genießen mit einem

  • Dip
  • Essig und Öl
  • oder dünn aufgeschnitten in einem Salat

Eine Artischocke in rohem Zustand kann den Speiseplan auf gesunde Weise erweitern und sorgt auf jeden Fall für Abwechslung in der Küche. Ganz zu schweigen davon, dass sie auch zu neuen kulinarischen Eindrücken führen kann, die man anschließend nicht mehr missen möchte.

Tipp: Auch Artischockengemüse aus dem Einmachglas oder aus der Konservendose müssen nicht gegart werden, sondern können im rohen Zustand bedenkenlos genossen werden.