Apfel ‚Gravensteiner‘ | Befruchter, Ernte, Lagerung

Gravensteiner

‚Gravensteiner‘ ist eine der ältesten Apfelsorten und wird seit 1669 kultiviert. Sie stammt aus dem gleichnamigen Ort im dänischen Südjütland und wird hauptsächlich als Liebhabersorte gepflanzt. Weltweit bekannt soll sie eine der beiden Sorten neben ‚McIntosh‘ sein, die Steve Jobs die Inspiration für den Namen des Unternehmens Apple Inc. gab.

Steckbrief

Synonyme Grasten aeble, Grafensteiner, Ernteapfel, Blumencalvill, Sabine of the Flemmings, Sommerkönig, Grafenapfel
Herkunft Dänemark
Typ Sommerapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, feucht, normal, nährstoffreich, mildes Klima, windgeschützt
Wuchsbreite 200 bis 300 cm
Wuchshöhe 200 bis 500 cm
Wuchs kräftig, flachwachsende Äste, ausladende Krone, manchmal buschig
Blütezeit Mai
Anfälligkeit für Krankheiten Apfelschorf, Mehltau, Stippe, Obstbaumkrebs (schwach)
Frucht groß, gelb, rot geflammt, angenehm duftend, festes Fruchtfleisch
Geschmack süß, feine Säure, edelwürzig, fruchtig, intensiv aromatisch
Ertrag mittel, bei jungen Bäumen niedrig, unregelmäßig
Erntezeit Ende August oder Anfang September bis Mitte Oktober; kurze Vegetationsphase
Genussreife Ende August bis Mitte Oktober
Lagerfähigkeit schlecht
Verwendungszwecke Direktverzehr, Tafelapfel, Backwaren, Apfelmus, Cidre, Saft, Most, Obstbrand, Apfelwein
Informationen für Allergiker verträglich

Besonderheiten

Gravensteiner

Ein großes Problem der Sorte ‚Gravensteiner‘ sind Phytoplasmen oder ähnliche Viren. Diese werden von einem Baum zum anderen übertragen und daher muss bei der Auswahl eines Exemplares speziell auf die Virenresistenz geachtet werden. Viele Züchter bieten resistente Exemplare an, denen die Phytoplasmen nichts anhaben können. Selbstversorger sollten aus diesem Grund bei Baumschulen nachfragen, ob es sich um ein Exemplar handelt, das auf die Viren getestet wurde. Dadurch lassen sich mögliche Probleme bei der Kultivierung vermeiden.

Um einen dauerhaft reichen Ertrag zu gewähren, müssen Sie den ‚Gravensteiner‘ regelmäßig ausdünnen. Die Sorte neigt zu starker Alternanz, was die Erträge negativ beeinflusst. Es können noch weitere Maßnahmen angewandt werden, um einen zu intensiven Behang zu verhindern. Die Qualität der Früchte leidet unter zu vielen Knospen und aus diesem Grund muss der starke Wuchs kontrolliert werden. Als effektiv haben sich neben dem Ausdünnen die folgenden Methoden herausgestellt:

  • waagerecht binden
  • steile Triebe entfernen
  • Hochveredelung

Ebenfalls müssen Sie häufiger während der Erntezeit pflücken. ‚Gravensteiner‘ Äpfel reifen innerhalb des vorgegebenen Zeitraums unterschiedlich aus. Um einen Verlust zu vermeiden, müssen Sie öfter Ihre Bäume auf reife Äpfel überprüfen und diese ernten. Die Sorte gilt zwar als eine der pflegeintensivsten, belohnt aber mit dem einzigartigen Geschmack.

Wichtig bei der Kultivierung der Sorte ist die Nutzung von Befruchtern, da ‚Gravensteiner‘ sich nicht selbst befruchten kann. Es finden sich zahlreiche Sorten, die als Pollenspender geeignet sind und sich hervorragend in den eigenen Garten integrieren lassen:

  • Cox Orange
  • Geheimrat Dr. Oldenburg
  • Glockenapfel
  • Goldparmäne
  • Idared
  • Ingrid Marie
  • James Grieve
  • Jonathan
  • Klarapfel