Schweinehaltung – das ist beim artgerechten Halten von Schweinen wichtig

Ferkel beim säugen - Schweinehaltung

Schweine sind faszinierende, hoch intelligente Tiere – und natürlich auch ganz hervorragende Fleischlieferanten. Da sie auch noch relativ anspruchslos sind, eignen sie sich perfekt für Selbstversorger. Tatsächlich ist die artgerechte Schweinehaltung relativ einfach. Man braucht dazu vor allem ein ausreichend großes Grundstück, auf dem sich die Tiere austoben und Futter finden können, und einen Stall. Und man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich um Herden- bzw. Gruppentiere handelt. Nur ein Schwein zu halten grenzt daher beinahe an Tierquälerei.

Rechtliche Grundlagen

Um es gleich vorweg zu sagen: Jeder in Deutschland darf grundsätzlich Schweine halten. Es braucht dafür weder eine landwirtschaftliche Ausbildung noch einen spezifischen Sachkundenachweis. Allerdings gilt es eine Reihe gesetzlicher Vorschriften zu beachten. Diese sind:

  • die Viehverkehrsordnung, in der es um die Kennzeichnung und Dokumentation des Tierbestandes geht
  • die Schweinehaltungshygieneverordnung, in der die seuchenrechtlichen Vorschriften zur Schweinehaltung zusammengefasst sind
  • das Tierschutzgesetz bzw. die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, die sich mit der artgerechten Haltung oder auch der Schlachtung beschäftigen
  • das Arzneimittelrecht, das regelt, welche Medikamente zur Behandlung von Krankheiten verwendet werden dürfen

Es empfiehlt sich vor der Anschaffung des ersten Schweins etwas intensiver mit diesen gesetzlichen Grundlagen zu beschäftigen. Bei eventuellen Verstößen geht zwar die Welt nicht unter, allerdings können sie als Ordnungswidrigkeit gewertet werden oder ein Bußgeld nach sich ziehen. Die Auseinandersetzung mit den Gesetzestexten liefert im Übrigen auch wichtige Informationen über den richtigen Umgang mit den Tieren. Im Wesentlichen sind folgende Vorgaben unbedingt zu beachten:

  • eine landwirtschaftliche Betriebsnummer (BALIS-Nummer) mit der Zuordnung „Schweinehalter“ muss beim zuständigen Amt für Landwirtschaft beantragt werden
  • die Betriebsnummer muss dem zuständigen Veterinäramt mitgeteilt werden
  • ein Bestandsregister, in dem alle Zu- und Abgänge sorgfältig einzutragen sind, muss geführt werden
  • beim Transport der Tiere muss für jedes einzelne Tier ein Begleitdokument mitgeführt werden
  • jedes Schwein muss im sogenannten Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HI-Datenbank) angemeldet und der Bestand dort jährlich bis zum 15. Januar eines Jahres aktualisiert werden
  • die Tiere sind so zu halten, dass sie nicht in Kontakt mit Wildtieren kommen können
  • Essensreste sollen nicht verfüttert werden
  • die Tiere müssen artgerecht und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden
  • die Verabreichung von Arzneimittel muss für jedes Tier aufgezeichnet bzw. dokumentiert werden

Zugegeben, das hört sich nach viel Bürokratie und einem großen Aufwand an. In der Realität jedoch ist alles halb so wild. Vieles, wie beispielsweise die regelmäßige Meldung an die HI-Datenbank, kann ganz einfach online erledigt werden. Zudem gibt es spezielle Software, die das Einrichten und das Führen eines Bestandsregisters enorm erleichtert. Alternativ reiht dafür aber auch eine formlose Papiervariante mit den wichtigsten Daten zu jedem einzelnen Schwein. Und bei Medikamentengabe wird in der Regel sowieso zunächst ein Tierarzt konsultiert, der die verabreichten Arzneien dann auch gleich in die entsprechenden Unterlagen eintragen kann. Letztlich dienen alle diese Vorschriften auch dem eigenen Schutz bzw. der eigenen Gesundheit. Man sollte nie vergessen: Schweinehaltung dient in erster Linie dazu, ein gesundes, hochwertiges Lebensmittel zu produzieren.

Schweinerassen

Wollschwein
Wollschwein

Schwein ist nicht gleich Schwein. Zwischenzeitlich gibt es mehr als 700 Schweinerassen, die weltweit zur Fleischerzeugung gehalten werden. Nicht alle eignen sich gleichermaßen gut für Selbstversorger bzw. für die Haltung im eigenen Garten oder auf einer Weide. Vor allem wer Wert darauf legt, möglichst hochwertiges, geschmacksintensives Fleisch zu erzeugen und gleichzeitig möglichst unkomplizierte Tiere sucht, die keinen großen Aufwand erfordern, sollte sich genau anschauen, welche Rassen dafür in Frage kommen. Grundsätzlich sind für Selbstversorger folgende Schweinerassen empfehlenswert:

  • Angler Sattelschwein: eine sehr robuste, widerstandsfähige und unkomplizierte Rasse, die sich weitgehend von dem ernährt, was sie auf der Weide findet
  • Schwäbisch-Hallisches Landschwein: eine ebenfalls geradezu unverwüstliche und sehr anspruchslose Rasse, die sich dank ihrer hohen Fruchtbarkeit perfekt für die Schweinezucht eignet
  • Wollschwein: eine weitere sehr unkomplizierte und genügsame Rasse, die wegen ihres dichten Wollkleides ganzjährig im Freien gehalten werden kann
  • Bentheimer Schwein: Bei dieser Rasse handelt es sich gewissermaßen um den Klassiker für Selbstversorger. Bentheimer Schweine sind nicht nur sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten aller Art, sondern auch sehr friedliebend, anspruchslos und enorm fruchtbar. Vor allem aber liefern sie mit das geschmacklich beste Schweinefleisch.

Egal, für welche Rasse man sich als Selbstversorger auch entscheiden mag oder ob man vielleicht auch zwei verschiedene Rassen gleichzeitig hält – die Schweine unterscheiden sich in ihren grundsätzlichen Wesenszügen und in den Ansprüchen an eine artgerechte Haltung nicht groß. Letztlich bleibt die Wahl der Rasse auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Schweine kaufen

Wo kann man eigentlich Schweine kaufen?

Schweinefleisch gibt es beim Metzger oder im Supermarkt. Aber wo bitteschön bekommt man als angehender Selbstversorger ein lebendiges Schwein her? Tatsächlich lässt sich diese Frage gar nicht so einfach beantworten. Es kommt sehr stark darauf an, wo man wohnt. Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Schwein bzw. ein Ferkel zu erwerben:

  • Viehmärkte
  • Schweinezüchter
  • Interessenvereine, die sich um eine artgerechte Schweinehaltung bemühen
  • andere Selbstversorger

Man kommt nicht umhin, die konkreten Möglichkeiten in der eigenen Region auszuloten. Das Internet und die Gelben Seiten können da hilfreich sein. Auch in lokalen Tageszeitungen werden sehr häufig Ferkel oder Jungschweine in den Kleinanzeigen zum Kauf angeboten. Auf welchem Weg auch immer man schließlich fündig wird – man sollte sich den Verkäufer und seine Tiere vor dem Kauf sehr genau anschauen. Zwar wird es in den allermeisten Fällen nicht möglich sein, so etwas wie einen medizinischen Check zu machen, jedoch geben die Haltungsbedingungen vor Ort und das Verhalten der Tiere schon mal deutliche Hinweise darauf, was man erwarten kann. Von apathischen, aggressiven und womöglich auch noch vollkommen verdreckten Tieren sollte man grundsätzlich die Finger lassen.

Und auch das ist wichtig: Der Transportweg sollte so gering wie nur irgend möglich sein. Transport bedeutet für die Tiere Stress und ist für sie eine wahre Quälerei. Es gilt deshalb auch beim Kauf von Schweinen: regional und möglichst ortsnah ist Trumpf!

Artgerechte Schweinehaltung

Die sogenannten Legebatterien für Hühner sind mittlerweile ganz zurecht in der Europäischen Union (EU) verboten. Den Tieren wurde dabei unsagbares Leid zugefügt. Nicht minder skandalös ist es allerdings hunderte oder gar tausende von Schweinen ihr zumeist recht kurzes Leben lang in einen Stall zu pferchen. Mit einer artgerechten Schweinehaltung und den natürlichen Bedürfnissen der Tiere hat das absolut nichts mehr zu tun. Als Selbstversorger hat man zum Glück die Möglichkeit von Anfang an einen anderen Weg zu gehen. Sicher, auch hier geht es zumeist um die Produktion von Fleisch. Allerdings sollten Selbstversorger sehr darauf achten, den Tieren ein wirklich artgerechtes Leben zu ermöglichen. Das erfordert zwar grundsätzlich mehr Platz, zahlt sich am Ende aber definitiv aus. Es ist nämlich längst wissenschaftlich erwiesen, dass eine wirklich artgerechte Haltung sich nicht nur positiv auf die Gesundheit der Schweine auswirkt, sondern auch die Qualität ihres Fleisches deutlich verbessert.

Ferkel
Ferkel

Wie aber muss eine artgerechte Schweinehaltung, bei der die Tiere ihre angeborenen Bedürfnisse befriedigen können, aussehen? Die Antwort auf diese Frage erschließt sich am besten, wenn man sich die Wesenszüge von Schweinen einmal etwas genauer ansieht. Die Tiere sind

  • sehr soziale Wesen, die die Interaktion mit anderen Schweinen für ihr Wohlbefinden brauchen
  • ausgesprochen intelligent
  • sehr neugierig
  • enorm spielfreudig
  • erstaunlich bewegungsfreudig.

Daraus folgt zwangsläufig schon mal, dass eine Einzelhaltung nicht in Frage kommt. Mindestens zwei, besser drei Schweine sollten es schon sein. Daraus folgt außerdem, dass die Tiere in ihrem Alltag Abwechslung brauchen, um nicht zu verkümmern. Und sie benötigen genügend Platz, um ihren Bewegungsdrang ausleben zu können.

Weide bzw. Garten

Wer sich als Selbstversorger ernsthaft mit dem Gedanken trägt, Schweine zu halten, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er dafür eine möglichst große Freifläche benötigt. Das kann der eigene Garten sein oder eine Weide. Pro Schwein sollte man mit einer Fläche von 500 bis 700 Quadratmetern kalkulieren. Darunter macht die Schweinehaltung wenig Sinn. Bei Muttertieren mit ihren Ferkeln steigt der Platzbedarf schnell auf 1 000 Quadratmeter. Das hört sich zugegebenermaßen nach viel an, ist aber definitiv als Mindestfläche notwendig, um den Schweinen die Möglichkeit zu geben, ihren natürlichen Bewegungsdrang zu befriedigen, und für Abwechslung zu sorgen.

Darüber hinaus wird es immer mal wieder auch nötig sein, bestimmte Areale der Fläche abzusperren. Schweine lieben es nämlich, sich durch den Boden zu wühlen und darin nach Nahrung zu suchen. Sie können damit den ganzen Tag verbringen. Es versteht sich beinahe von selbst, dass das nicht ohne Folgen für die Weide und insbesondere für die Grünfläche bleibt. Von Zeit zu Zeit muss man der deshalb etwas Erholung gönnen und die Tiere davon fernhalten.

Egal, ob nun Weide oder Garten – immer gilt:

  • das gesamte Areal muss sicher umzäunt sein, um zu gewährleisten, dass die eigenen Schweine nicht ausbrechen und beispielsweise Wildschweine nicht eindringen können (Krankheitsübertragung)
  • die gesamte Fläche sollte in unterschiedliche Abschnitte unterteilt sein und insbesondere einen Abschnitt enthalten, in dem sich die Tiere nach Herzenslust im Schlamm suhlen können
  • auf der Weide bzw. im Garten muss stets eine ausreichend große Menge an Wasser zur Verfügung stehen (ein direkter Anschluss an die Wasserversorgung ist gewissermaßen Pflicht, mindestens aber sehr hilfreich)
  • es sollte außerdem spezielle Stationen geben, an denen die Tiere spielen können, also beispielsweise einen in den Boden gerammten Holzpfosten an dem an einem Seil ein Ball hängt
  • wichtig sind auch überdachte Stellen, an die sich die Schweine bei starker Sonneneinstrahlung zurückziehen können, um sich vor der Hitze zu schützen
  • und nicht zu vergessen Scheuervorrichtungen, an denen sich die Tiere genussvoll reiben können

Auf ihrer Weide kann man die Schweine übrigens weitgehend sich selbst überlassen. Zwar ist die regelmäßige Kontrolle wichtig, um beispielsweise Krankheiten frühzeitig erkennen zu können, jedoch kommen die Tiere sehr gut alleine zurecht und müssen nicht speziell betreut werden. Auf einer ausreichend großen Weide werden sie in den Sommermonaten in der Regel auch genügend Futter finden.

Voraussetzungen beim Stall

Wenn man nicht gerade Wollschweine hält, die bestens vor Kälte geschützt sind, dann müssen Schweine mindestens im Winter in einen Stall. Je nach Region empfiehlt sich eine derartige Behausung aber auch für die Nacht, um die Tiere vor möglich Gefahren zu schützen. Spezielle Vorschriften, wie so ein Stall auszusehen hat, gibt es für Selbstversorger nicht. Grundsätzlich eignet sich dafür jedes vorhandene Gebäude, das ausreichend Platz bietet. Er kann aber auch relativ leicht selbst aus Holz und Wellblech gebaut werden. Plant man Schweine zu züchten, braucht es definitiv einen abtrennbaren Bereich für die Muttersau und ihre Ferkel. Der Stall sollte außerdem

  • trocken und warm sein
  • genügend Licht bieten
  • eine Futterstelle und eine Tränke haben
  • mit „Spielzeugen“ ausgestattet sein
  • und eine gewisse Stabilität aufweisen.

Welche Schweinerassen auch immer man halten möchte – Hygiene ist bei der Schweinehaltung enorm wichtig. Das gilt explizit auch für den Stall. Die Einstreu aus Stroh muss deshalb regelmäßig erneuert werden. Entgegen ihrem Ruf sind Schweine zwar äußerst reinliche Tiere, sie machen aber dennoch Dreck.

Optimales Futter

Husumer Buntschwein
Husumer Buntschwein

Schweine sind im Prinzip Allesfresser und nehmen am Tag enorme Mengen an Nahrung zu sich. Ein erwachsenes Tier kann es da locker auf bis zu 18 Kilogramm bringen. Wer die Tiere im Sommer auf einer genügend großen Weide hält, braucht sich nicht groß um die Ernährung zu kümmern. Die Schweine können sich in der Regel sehr gut selbst versorgen. Sie fressen das Gras und wühlen in der Erde nach Wurzeln und Samen. Will oder muss man trotzdem zufüttern, dann empfehlen sich in Wasser gequollenes Getreide und Gemüse aller Art. Auch zu gekochter Kartoffel samt Schale sagen Schweine bestimmt nicht nein. Und selbstverständlich fressen sie auch Heu sehr gerne. Im Winter kann man überlegen, spezielles Kraftfutter aus dem Fachhandel zu verabreichen.

Der Speiseplan eines Schweins ist grundsätzlich sehr umfangreich. Möglich sind:

  • Gras und Heu
  • Hafer, Gerste und Mais
  • Kleie, Leinsamen, Kartoffeln, Karotten sowie alle Arten von Futterrüben
  • in Wasser, Molke oder entrahmter Milch eingeweichtes Brot
  • Kräuter, Wurzeln, Bucheckern und Eicheln
  • Würmer, Schnecken, Maden und Larven
  • Fleisch und Fischmehl
  • gekochtes Fleisch und gekochter Fisch

Mindestens so wichtig wie das Futter ist für ein Schwein Wasser. Die Tiere fressen nämlich nicht nur viel, sondern trinken auch sehr große Mengen. Wasser ist für sie ein wahres Lebenselixier, das stets in ausreichender Menge vorhanden sein muss. Wie viel ein Schwein letztlich pro Tag benötigt lässt sich nicht genau sagen, da dies von Faktoren wie dem Körpergewicht und der Temperatur abhängig ist.

Wasser spielt übrigens noch in einem anderen Zusammenhang eine große Rolle: Da ein Schwein keine Schweißdrüsen hat, reguliert es seine Körpertemperatur, in dem es sich im Schlamm wälzt. Alternativ verschmäht es natürlich auch eine Dusche mit dem Wasserschlauch oder ein Bad in einem seichten Teich nicht.

Typische Krankheiten

Wie bereits mehrfach erwähnt, gilt für praktisch alle Schweinerassen, dass sie sehr robust und widerstandsfähig sind. Bei artgerechter Schweinehaltung und Ernährung werden die Tiere nur sehr selten krank. Von zentraler Bedeutung ist dabei, sie nicht zu eng zusammengepfercht zu halten.

Typische Erkrankungen wären bakterielle oder virale Infektionskrankheiten wie etwa die Enzootische Pneumonie, die Enzootische Streptokokkenmeningitis, eine Salmonellose, die klassische Schweinepest oder auch die Maul- und Klauenseuche. Bemerkt man als Schweinehalter, eine Veränderung an den Tieren, insbesondere ein apathisches Verhalten, sollte man auf jeden Fall den Tierarzt rufen.

Wichtig dabei: Der Veterinär sollte Ahnung von Schweinen haben. Ein Tierarzt, der in seiner Praxis vornehmlich Katzen, Hunde und Vögel behandelt, hat die in der Regel nicht. Am besten sucht man sich bereits vor der Anschaffung eines Schweins einen qualifizierten Tierarzt und lässt ihn dann den Bestand auch regelmäßig untersuchen.

Schweinezucht

Wer Schweine nicht nur selber halten, sondern auch züchten möchte, braucht dafür einen Eber. Wie so oft bei männlichen Herdentieren, ist auch die Haltung eines männlichen Schweins mitunter durchaus problematisch. Es empfiehlt sich daher, sich einen Eber für eine gewisse Zeit auszuleihen und nicht dauerhaft zu halten. Ansonsten muss man sich um nichts weiter groß kümmern. Die Tiere folgen einfach ihrem ganz natürlichen Fortpflanzungstrieb. Auch die Geburt der Ferkel ist in der Regel vollkommen unproblematisch. Die Muttersau benötigt dafür nicht die Hilfe des Menschen. Sie sollte allerdings die Möglichkeit haben, sich vor, während und nach der Geburt in einen abgetrennten Bereich zurückziehen zu können. Die Sau wird ihre Ferkel gleich nach der Geburt säugen und sich auch sonst um sie kümmern.

Schlachten

Auch für Selbstversorger wird es bei der Schweinehaltung in erster Linie um die Gewinnung von Fleisch gehen. Dafür ist es allerdings notwendig, ein Schwein zu schlachten, wenn man der Meinung ist, dass es ausreichend Gewicht hat. Die Schlachtung muss so schnell und schmerz- bzw. stressfrei für Tiere ablaufen wie das nur möglich ist. Am besten, man beauftragt damit einen erfahrenen Metzger. Um die Tiere nicht unnötig zu quälen, sollte man es tunlichst vermeiden, es selbst zu versuchen.

Der Schlachter wird das jeweilige Schweine zunächst mit einem Bolzenschussgerät oder mit einem Elektroschocker betäuben und anschließend die Halsschlagader des Tieres mit einem scharfen Messer durchschneiden, damit es ausblutet. Von zentraler Bedeutung im Zusammenhang mit der Schlachtung von Schweinen ist, dass sie nach dem töten mit sehr heißem Wasser abgebrüht werden müssen. Nur so lassen sich nämlich die Borsten von der Haut lösen. Auch dafür ist ein gewisses Know-how erforderlich, weshalb man grundsätzlich auf einen Profi setzen sollte.

Sich selbst mit qualitativ hochwertigem Fleisch versorgen

Die Schweinehaltung fordert Selbstversorger nicht besonders viel ab. Eher ist das Gegenteil der Fall: Die Tiere sind genügsam und erfordern relativ wenig Aufmerksamkeit. Die größte Hürde dabei ist sicherlich der große Platzbedarf, den alle Schweinerassen bei artgerechter Haltung benötigen. Und ja, es gibt auch einiges an Vorschriften zu beachten. Letztlich ist die Schweinehaltung wirklich unkompliziert und auch nebenbei gut zu bewältigen. Wer sich also selbst mit qualitativ hochwertigem, gesundem Fleisch versorgen möchte, sollte ernsthaft darüber nachdenken, sich Schweine anzuschaffen.