Kaninchen- und Hasenhaltung – Grundlage der artgerechten Haltung

Kaninchen - Hase - Meerschwein

Die Haltung von so genannten Stallhasen ist ein weit verbreiteter Bestandteil der Selbstversorgung. Unter Stallhasen versteht man im Allgemeinen die Kaninchen die „nur“ der Nahrungsgewinnung dienen und nicht der Zucht. Diese Hasen sind häufig nicht reinrassig sondern eine Kreuzung aus einer Rasse mit guten Muttereigenschaften oder großen Würfen mit einer schnell wachsenden Rasse. Auf diese Weise wird für eine relativ große Fleischmenge gesorgt. Ebenso gut lassen sich jedoch auch Rassekaninchen für die Fleischgewinnung nutzen.

„Gute“ Kaninchen beziehen

Gute Kaninchen können Sie im Prinzip von jedem Kaninchenhalter bekommen, ebenso ist es möglich, dass ein Züchter, der Mitglied in einem Zuchtverein ist, Ihnen minderwertige Tiere verkauft. Eine Garantie für gesunde und robuste Kaninchen gibt es nie. Allerdings ist die Chance auf einen guten Kauf bei einem Vereinszüchter größer, auch wenn die Tiere hier vielleicht etwas teurer sind.

Denn Kaninchenzuchtvereine legen Wert darauf, dass die Tierschutzbedingungen eingehalten werden und kontrollieren gegebenenfalls auch die Haltung bei ihren Mitgliedern. Außerdem ist das Ziel vieler Vereinszüchter, bei der jährlichen Schau einen Preis zu gewinnen oder zumindest eine gute Bewertung zu bekommen. Dafür braucht es eine gute Hasenhaltung und viel Pflege.

Egal, wo Sie Ihre Tiere kaufen wollen, sehen Sie sich Stall, Besitzer und Tiere genau an. Denn das Verhalten des Kaninchenhalters oder -züchters prägt auch das Verhalten seiner Tiere und gibt Ihnen Aufschluss über die Pflege. Ist der Stall sauber, vor allem die Futternäpfe und Wasserflaschen? Sind die Tiere gut genährt aber nicht fett? Eine fette Häsin „nimmt nicht gut auf“, dass heißt, sie wird nach dem Deckakt nur selten schwanger. Ein fetter Rammler wird eventuell träge. Beides ist nicht gut, wenn Sie gern Kaninchenbabys haben wollen. Ob ein Tier fett ist, erkennen Sie nicht unbedingt an seinem Körperbau oder seinem Verhalten. Fassen Sie einem Tier in den Nacken, wo es leicht Fett ansetzt, dann sollten die Schulterblätter gut zu spüren sein, aber nicht hervorstehen. Sonst ist es entweder fett oder zu mager.

In Kaninchenzuchtverein eintreten?

Natürlich sind Sie nicht verpflichtet, in einen Kaninchenzuchtverein einzutreten, weder um Kaninchen zu kaufen noch um sie zu halten. Möchten Sie Kaninchen nur für Ihre Ernährung halten und „züchten“, dann nennen die Experten dies Vermehrung oder Hasenhaltung. Denn bei der Zucht geht es um so genannte Zuchtziele wie Farbe, Körperbau, Ohrlänge und ähnliches. Dort werden in der Regel auch nur reinrassige Kaninchen gehalten. Bei der Vermehrung geht es dagegen eher um große Würfe und Schnellwüchsigkeit, die Rassereinheit ist eher nebensächlich.

In einen Verein sollten Sie nur eintreten, wenn Sie sich mit seinen Zielen identifizieren können. Hier ist es zum Beispiel wichtiger, dass die Ohrlänge den Vorgaben entspricht oder bei einem gescheckten Tier die Flecken „richtig“ verteilt sind, als dass es einen guten Charakter hat. Andererseits bietet Ihnen ein Verein auch gewisse Vorteile. Sie bekommen zum Beispiel Antworten auf Ihre Fragen zur artgerechten Hasenhaltung und Hilfe bei Problemen, zum Beispiel wenn eins Ihrer Tiere krank wird oder Sie das Schlachten lernen möchten. Erkundigen Sie sich bei einem Verein in Ihrer Nähe. Kommen Sie gut mit dessen Mitgliedern klar, dann besuchen Sie einige Treffen und entscheiden dann, ob Sie dort ebenfalls Mitglied werden wollen.

Artgerechte Hasenhaltung

Artgerechte Haltung bedeutet, dass Ihre Tiere ausreichend Platz und genügend Auslauf haben, vor Wind und Wetter geschützt sind und einen Ort haben, an dem sie sich verstecken können. Tiere einer mittelgroßen Rasse benötigen etwa einen Quadratmeter, wenn sie allein sitzen, mit Jungtieren mindestens das Doppelte. Rammler müssen Sie unbedingt einzeln in einer Bucht halten. So nennen Züchter die „Stallabteile“. Unter geschlechtsreifen Rammlern gibt es unter Umständen böse Beissereien, die mit gefährlichen Verletzungen oder sogar tödlich enden können.

Selten vertragen sich auch ältere Brüder, die zusammen aufgewachsen sind und nie getrennt waren. Ausprobieren sollte man das (als Anfänger) besser nicht. Häsinnen vertragen sich meistens besser, aber auch dafür gibt es keine Garantie. Spätestens mit den ersten Jungtieren wird der Platz sowieso zu knapp. Geben Sie also besser jeder Häsin von Anfang an eine eigene Bucht.

Der Stall sollte draußen im Garten stehen, und die Buchten groß genug sein, um getrennte Plätze zum Fressen und zum Ausruhen zu bieten. Kaninchen sind in der Regel sehr saubere Tiere und viele benutzen immer eine bestimmte Ecke als Toilette. Dort sollte es sich nicht ausruhen müssen. In professioneller Haltung sieht man die Mastkaninchen häufig auf Gitterrosten sitzen. Das führt oft zu sehr schmerzhaften Verletzungen an den Hinterläufen. So lassen sich die Ställe leichter ausmisten und man spart sich die Einstreu. Artgerecht ist diese Hasenhaltung sicher nicht. Zum Liegen sollte weiche Einstreu vorhanden sein, am besten Stroh, und zum Schlafen ein Häuschen. Allerdings nehmen nicht alle Tiere diese Häuschen an. Probieren Sie es einfach aus.

Kaninchenzucht in der Wohnung

Prinzipiell können Sie Kaninchen auch in der Wohnung halten. In diesem Fall sollte Ihre Wohnung jedoch relativ groß sein, sonst ist eine artgerechte Haltung kaum möglich. Sie brauchen dafür einen Käfig, der mindestens 1,00 m x 0,50 m groß ist, für größere Rassen gelten natürlich andere Maße. Zusätzlich sollten Ihre Tiere täglich Auslauf bekommen, entweder unter Aufsicht in der Wohnung oder draußen im Garten. Gehege in unterschiedlichen Größen und Ausstattungen finden Sie im Fachhandel oder Sie bauen eines nach Ihren Wünschen.

Karnickel, Hase, Kaninchen - Hasenhaltung Lassen Sie Ihre Tiere aber niemals unkontrolliert durch die Wohnung laufen. Sie werden leicht einmal von einer zufallenden Tür eingequetscht oder geraten Ihnen unter die Füße. Können Sie keinen regelmäßigen Auslauf gewähren, egal ob drinnen oder draußen, dann muss der Käfig erheblich größer sein. Für die Haltung von Zwergkaninchen mag dies praktikabel sein, für Nutztiere ist eine Haltung in der Wohnung völlig ungeeignet. Abgesehen davon fühlen sich diese Tiere draußen sehr viel wohler, denn sie reagieren empfindlich auf Zugluft, laute Geräusche, intensive Gerüche und schnelle Bewegungen.

Fütterung und Pflege

Zur Pflege gehört eine tägliche Fütterung ebenso wie das vielleicht lästige Ausmisten. Ob Sie einmal oder zweimal täglich füttern bleibt Ihnen überlassen. Ihre Tiere sollten jedoch ständig Zugang zu frischem Wasser und sauberem Heu haben. Weiches Grünfutter wie Gras oder Salat geben Sie nur in solchen Menge, dass es etwa innerhalb einer halben Stunde aufgefressen ist.

Verschmutztes oder angegorenes Grünfutter kann leicht zu Durchfall führen. Karotten halten sich, sofern sie frisch sind, auch einen halben oder ganzen Tag.
Der Stall sollte regelmäßig gesäubert werden, damit die Tiere gesund bleiben. Misten Sie etwa einmal pro Woche aus. In dieser Zeit genießt Ihr Kaninchen gern einen Aufenthalt im Auslauf draußen auf der grünen Wiese. Im Sommer legen Fliegen gern ihre Eier in den feuchten Kaninchenmist, nach kurzer Zeit krabbeln dann die Larven herum. Bei entsprechender Witterung (warm und feucht) ist eventuell häufigeres Ausmisten nötig, vor allem wenn Jungtiere da sind. Außerdem reizt der Geruch nach Ammoniak die Atemwege der Tiere.

Ernährung

Im Prinzip sind Kaninchen recht genügsame Tiere. Kraftfutter in Form von Pellets und/oder Getreide brauchen nur trächtige oder säugende Häsinnen, allerdings auch nur in Ausnahmefällen. Für gesunde Tiere ist diese Form der Ernährung eigentlich nicht erforderlich. Das im Tierfutterhandel, im Supermarkt oder im Baumarkt oft erhältliche Mischfutter ist eher schädlich als nützlich, weil es zu energiereich ist. Haben Sie viele Tiere, dann ist Kraftfutter natürliche eine Erleichterung, vor allem in Bezug auf die Zeitersparnis.

Dafür sind die Kosten höher. Aus zwei Gründen sollten Sie das Kraftfutter im Raiffeisenhandel oder dem Fachhandel für Nutztierfutter kaufen. Zum einen erhalten Sie hier hochwertige Futterpellets, die auf die unterschiedlichen Anforderungen von Zucht oder Mast ausgerichtet sind, zum anderen ist der Einkauf hier sehr viel preiswerter, da Sie hier das Futter in 25-kg-Säcken bekommen.

Aufgrund ihrer Anatomie müssen Kaninchen fast ständig fressen, um eine gute Verdauung zu gewährleisten. Denn nur wenn „von oben“ neue Nahrung kommt, wird die im Darm vorhandene Nahrung weiter transportiert und kann den Körper verlassen. Verbleiben Nahrungsbestandteile zu lange im Darm, dann setzt unter Umständen die Gärung ein und im schlimmsten Fall stirbt das Tier. Aus diesem Grund sollte Heu immer der Hauptbestandteil der Ernährung sein. Es enthält alle wichtigen Mineralien und Nährstoffe, daneben aber auch viele Ballaststoffe. Fehlt da Heu in der Ernährung, verfettet ein Kaninchen leicht. Übrigens fressen einige Tiere auch gern Stroh. Hier sollten Sie nach dem Ausmisten recht großzügig einstreuen.

So sieht die gesunde Kaninchen-Ernährung aus:

  • täglich frisches Wasser
  • immer Heu zur freien Verfügung
  • Grünfutter (frisches Gras, Salat, Möhren, Gurke, Äpfel) in Maßen
  • eventuell Kraftfutter (Getreide, Pellets), zur Zeitersparnis oder bei trächtigen/säugenden Häsinnen

Typische Krankheiten

Kranke Kaninchen erkennen Sie meist erst spät an einem veränderten Verhalten. Denn diese Tiere lassen sich Schmerzen und Unwohlsein so lange es geht nicht anmerken. Frisst Ihr Kaninchen schlecht und verschmäht es sogar seine Lieblingsspeise, dann ist es vermutlich krank. Die beste Vorbeugung gegen fast alle Krankheiten sind übrigens Sauberkeit und gutes abwechslungsreiches Futter. Vermeiden Sie außerdem Zugluft und starke Sonnenbestrahlung beziehungsweise große Hitze.

Verdauungsprobleme

Aufgrund ihres empfindlichen Verdauungssystems kommt es bei Kaninchen leicht einmal zu Durchfall. Da die Tiere recht klein sind, ist schnelles Handeln angesagt, denn sie können schnell dehydrieren und innerhalb weniger Tage sterben. Das gilt ganz besonders für Jungtiere. Vermeiden Sie also schon im Vorfeld kritische Futtermittel. Tritt doch einmal Durchfall auf, dann entfernen Sie alles Grün- und Kraftfutter aus dem Stall. Für einige Zeit gibt es nur Heu und lauwarmen Kamillen- oder Fencheltee. Sieht ein Tier apathisch aus, dann kontaktieren Sie sicherheitshalber Ihren Tierarzt.

Kritische Futtermittel:

  • Kohl (verursacht leicht Blähungen)
  • Kohlrabi Blätter aus dem Supermarkt (eventuelle Rückstände von Pflanzenschutzmitteln)
  • nasses Gras (kann Durchfall verursachen)
  • jegliches angeschimmeltes Futter

Myxomatose

Myxomatose ist eine Kaninchenseuche, die durch Stechmücken übertragen wird. Die ersten Anzeichen sind tränende und/oder gerötete Augen und Schwellungen am Kopf. Erkranken Ihre Tiere, dann müssen diese sofort aus dem Bestand entfernt und getötet werden. Untereinander stecken sich die Tiere glücklicherweise nicht an, so dass nicht alle Tiere im Bestand getötet werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Tiere auch von den Mücken gestochen werden, ist jedoch recht hoch.

Kokzidien

Kokzidien treten recht häufig in der Kaninchenhaltung auf. Sie können im Kot nachgewiesen werden. Es kommt zu Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Verstopfung. Für Jungtiere kann Kokzidiose tödlich enden. Beugen Sie mit Sauberkeit vor: regelmäßig ausmisten und nur sauberes unverdorbenes Futter geben.

Rabbit Haemorrhagic Disease

RHD, auch Chinaseuche genannt, gehört zu den gefährlichen Kaninchenkrankheiten, ist aber nicht auf Menschen und andere Haustiere übertragbar. Leider zeigt diese Krankheit sehr uncharakteristische Symptome und verschiedene Verläufe. Die akute Form führt innerhalb von wenigen Tagen zum Tod des Tieres. Auch die perakute Form endet in der Regel tödlich, hier erscheint das betroffene Tier jedoch vorher kaum krank. Lediglich die sanfte Form kann überlebt werden. Diese Form kommt jedoch selten vor. Eine Behandlung gegen RHD gibt es nicht, aber eine Impfung.

Kaninchen impfen lassen?

Züchten Sie in einem Verein und/oder wollen Sie mit Ihren Tieren an einer Kaninchenausstellung teilnehmen, dann ist eine Impfung vorgeschrieben. Möchten Sie sich dagegen ohne Verein der Kaninchenzucht oder -vermehrung widmen, dann gilt diese Vorschrift nicht. In manchen Gegenden ist eine Impfung trotzdem sinnvoll. Kaninchenkrankheiten wie Myxomatose oder RHD treten oft regional gehäuft auf. Wohnen Sie in einer solchen Region, dann ist das Risiko recht hoch, dass auch Ihre Haltung davon betroffen wird. Nicht selten sterben sehr viele Tiere aus einem Bestand oder er wird sogar ganz ausgerottet. Hier ist eine Impfung eventuell sinnvoll.

Die Vermehrung von Kaninchen

Als Selbstversorger halten Sie ihre Tiere vermutlich für Ihre Ernährung, also zur Fleischgewinnung. Daher sollten Sie sich mit der Vermehrung auskennen, auch wenn Sie nicht vereinsmäßig züchten wollen. Idealerweise sind der Rammler und die Häsin nicht miteinander verwandt, falls doch, dann möglichst nur entfernt. So ist die Chance größer, gesunde Jungtiere zu bekommen als bei enger Verwandtschaft der Elterntiere (Inzucht).

Hasenhaltung - Zucht

Meistens passiert der Deckakt direkt im Stall, seltener im Auslauf, denn so haben Sie die Tiere besser unter Kontrolle. Setzen Sie niemals den Rammler zur Häsin in die Bucht, es könnte tödlich für ihn enden. Denn eine Häsin verteidigt ihr Revier gegenüber allen Artgenossen manchmal sehr heftig. Also setzen Sie die Häsin in die Bucht des Rammlers. Beobachten Sie die Tiere sorgfältig.

Wenn die Häsin nicht gedeckt werden will, beißt sie eventuell nach dem Rammler. Brechen Sie dann den Deckakt sofort ab und nehmen Sie eins der Tiere aus der Bucht. Am besten tragen Sie dabei Handschuhe, das verhindert ungewollte Bisse und Kratzer, die nicht nur sehr weh tun können sondern oft auch zu Entzündungen neigen. Ein paar Tage nach einem ungeglückten Deckakt können Sie einen erneuten Versuch starten. Will die Häsin wieder nicht, dann belassen Sie das Tier einige Tage in der Rammlerbucht und setzen den Rammler in einen anderen Stall. Hat der Deckakt geklappt, dann beginnt die etwa 31 Tage dauernde Trächtigkeit.

Pflegetipps Jungtiere

Kaninchenbabys kommen nackt und blind (mit geschlossenen Augen) zur Welt. Durch ihr Verhalten zeigt die Häsin oft schon, dass die Geburt nahe bevorsteht. Idealerweise legt sie ihre Jungen in ein vorher gebautes Nest. Es ist mit Bauchhaaren weich und warm gepolstert. Manche Häsin baut ihr Nest schon eine Woche vor dem Geburtstermin, andere beginnen damit erst kurz vor der Geburt. Liegt ein Junges neben dem Nest, dann legen Sie es einfach hinein. Ist das Baby gesund, dann überlebt es.

Nicht immer finden die Kleinen den Weg ins Nest, wenn sie bei der Geburt irgendwo draußen im Stall gelandet sind. Lässt die Häsin dies zu, dann können Sie das Nest ab und an kontrollieren, die Jungtiere zählen und schauen, ob alles in Ordnung ist. Nötig ist das in der Regel nicht, denn eine gute Häsin sorgt vernünftig für ihre Jungtiere. Baut Ihre Häsin schon ein bis zwei Wochen nach dem Deckakt ein Nest, dann ist sie wahrscheinlich scheinträchtig. Entweder warten Sie einfach den errechneten Geburtstermin ab oder Sie setzen die Häsin probehalber noch einmal zum Rammler. Lässt sie sich decken, dann war sie tatsächlich scheinträchtig, lässt sie sich nicht decken, dann ist sie vermutlich tatsächlich schon trächtig.

Wenn die Kaninchenbabys etwa elf bis 16 Tage alt sind, öffnen sie die Augen. Geschieht dies nicht oder zu spät, dann droht Blindheit. Deswegen ist eine regelmäßige Augenkontrolle durchaus sinnvoll. Mit lauwarmem Kamillentee oder ebenfalls lauwarmem Wasser können Sie die Augen der Babys spülen oder vorsichtig auswischen, falls diese verklebt sind und sich nicht von allein öffnen.

Bis zum Alter von acht bis zehn Wochen sollten die Jungtiere bei der Mutter bleiben. Dort benötigen sie keine besondere Ernährung oder Pflege. Misten Sie aber etwas häufiger aus, als Sie dies sonst tun. Sobald die Babys im Alter von etwa zwei Wochen das Nest verlassen, beginnen sie zu fressen oder zumindest am Futter und anderem zu knabbern. Darum sollte der Stall immer sauber sein, denn wenn sie unsaubere Einstreu fressen, werden die Kleinen leicht krank. Durchfall in diesem Alter kann leicht tödlich enden.

Fazit

Echte Hasen also Feldhasen lassen sich nicht in Gefangenschaft beziehungsweise im Stall halten, also ist eine Hasenhaltung zu Hause nicht möglich. Hasen haben einen größeren Bewegungsdrang als Kaninchen und sind viel scheuer. Spricht ein Tierhalter also von Hasenhaltung oder Stallhasen, dann meint er ganz bestimmt Kaninchen. Schon bei der Geburt können diese Tiere nicht miteinander verwechselt werden, denn ihr Verhalten unterscheidet sich erheblich.

Kaninchen sind so genannte Nesthocker, Hasen dagegen Nestflüchter. Ihre Babys sind voll behaart und kommen mit offenen Augen zur Welt. Droht Gefahr, dann laufen Hasen direkt nach der Geburt mit der Mutter mit. Hasenfleisch schmeckt übrigens auch ganz anders als Kaninchenfleisch, es erinnert geschmacklich durchaus an Wild und ist auch dunkel, während Kaninchenfleisch hell ist und einen eher milden Geschmack hat.