Entenfutter – was fressen Enten? Infos zur Ernährung und ideales Futter

Entenfutter

Enten sind für Selbstversorger die idealen Nutztiere, weil sie überaus anspruchslos sind. Das gilt auch und gerade was das Entenfutter angeht. Die Tiere sind im wahrsten Sinne des Wortes Allesfresser, die zwar durchaus gewisse Vorlieben haben, ansonsten aber nicht besonders wählerisch sind. Egal, ob Hausenten, Flugenten oder Laufenten – gefressen wird, was sich zum Fressen eignet und dessen man habhaft werden kann. Dieser Wesenszug kann im eigenen Garten manchmal durchaus Probleme schaffen, erleichtert einem das Leben aber grundsätzlich bei der Entenhaltung sehr.

Entenfutter – die Grundlagen

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Enten sind Allesfresser! Das Bild, der Ente im Teich, die von der Oma mit Brotkrumen gefüttert wird, täuscht. Die Ente wird die Krumen zwar sehr gerne und aller Wahrscheinlichkeit auch mit Genuss verspeisen, verschmäht aber im Zweifelsfall genau so wenig eine Kaulquappe, die sie in Ufernähe findet oder auch eine Libelle, der sie hinterher jagt. Natürlich werden die Schwerpunkte ihres Speiseplans immer auf Grünfutter und Körnern liegen. Die Tiere sind wie viele andere Vögel auch keine Vegetarier. Einen guten Teil ihres Proteinbedarfs decken sie aber über Tiere, die sie sowohl in der freien Natur als auch in der Haltung auf einer Weide oder im Garten selbst fangen. Wollte man eine zugegebenermaßen eher unvollständige Liste dessen erstellen, was eine Ente so alles frisst, würde sie in etwa so aussehen:

  • frisches Grünfutter, insbesondere Gras und Kräuter, aber auch Brennnesseln
  • Salat, Blätter von Gemüsen aller Art, sämtliche grünen Kohlsorten sowie sehr gerne Löwenzahn
  • Getreide und überhaupt Körner bzw. Sämereien, sehr gerne auch Getreideschrot
  • Pflanzenwurzeln
  • gekochte Kartoffeln, Kartoffelschalen, gekochtes Gemüse, Maisflocken und diverse Mehlsorten
  • Eierschalen und Eier
  • Insekten aller Art
  • Würmer, Schnecken und kleine Frösche

Löwenzahn

Diese kleine Liste deutet bereits an, dass eine Ente in Sachen Nahrung nicht unbedingt wählerisch ist. Klar, dass man das als Entenhalter und Selbstversorger für sich nutzen kann. Insbesondere lassen sich Lebensmittelreste und diverse Produkte, die man selbst in der Küche nicht verwenden kann, an diese Wasservögel verfüttern. Eine Entenschar im Garten lässt sich so auf ganz natürliche und ökologische Weise ohne großen Aufwand in den Nahrungskreislauf einbinden.

Garten und Weide als natürliche Futterquelle

Eine Entenherde oder auch Entenschar darf nicht ausschließlich im Käfig gehalten werden. Ihr muss auf jeden Fall tagsüber eine ausreichend große Freifläche zur Verfügung stehen. Das kann eine umzäunte Weide oder eben auch der eigene Garten sein. Die Tiere werden dann die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt sein, sich ihr Futter selbst zu suchen bzw. es sich zu erjagen. Sie rupfen Gras und Kräuter wie etwa Klee und Löwenzahn, graben in der Erde nach Wurzeln, Samen und im Boden lebenden Käfern, Larven, Würmern oder Schnecken und jagen fliegende Insekten aller Art. Das entspricht ihrem ganz natürlich Verhalten, sorgt dafür, dass den Tieren nicht langweilig wird und beugt letztlich auch Verhaltensstörungen vor. Bei einer ausreichend großen Grünfläche sind Hausenten, Flugenten und Laufenten in den Sommer- und Herbstmonaten also sehr wohl in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Klar, dass das ein enormer Vorteil ist und den Aufwand in Grenzen hält. Man sollte sich freilich auch darüber bewusst sein, dass die Entenschar auch vor dem Gemüsegarten oder Zierpflanzen keinen Halt macht. Es gilt: Gefressen wird, was sich fressen lässt. Wer also verhindern möchte, dass das Gemüsebeet geplündert wird oder hochwertige Stauden und Sträucher kahl gefressen werden, tut gut daran für eine entsprechende Absicherung zu sorgen. Eine Ente kann übrigens unglaublich kreativ sein, um an ihr Futter zu kommen. Zäune brauchen da schon eine gewisse Höhe und Stabilität. Selbst Laufenten, die grundsätzlich nicht fliegen können, sind in der Lage mit ihrem Flügelschlag eine Barriere von etwa 50 Zentimetern locker zu überwinden. Wer hier also keine bösen Überraschungen erleben möchte, baut besser von Anfang an vor. Und wer im Garten Wert auf eine gleichmäßige Grasfläche legt, sollte sich darauf einstellen, dass diese schon sehr bald mit Löchern übersät sein kann.

Und auch das ist wichtig zu wissen: Eine Entenherde ist der perfekte Schädlingsbekämpfer im Garten. Vor allem Schnecken gelten dabei als wahre Delikatesse, die man mit einer gewissen Vorliebe verspeiste. Das Problem dabei: Eine Ente unterscheidet naturgemäß nicht zwischen Schädling und nützlichem Tier. Ein Regenwurm schmeckt ihr allem Anschein nach nämlich genau so lecker wie eine Schnecke. Die Entenhaltung im Garten kann sich also auch durchaus nachteilig auswirken. Hier gilt es ein gewisses Gleichgewicht zu finden.

Futtermittel

Wie bereits erwähnt, dürfte es tagsüber im Sommer und im Herbst kein Problem für eine Entenherde sein, auf ihrer Freifläche genügend Nahrung zu finden. Das setzt natürlich voraus, dass Flächengröße und Anzahl der Tiere in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Eine allgemeine Aussage, wie dieses Verhältnis auszusehen hat, ist leider nicht möglich, da es noch von anderen Faktoren abhängig ist. Grundsätzlich aber lieber etwas weniger Tiere zu halten, erweist sich allgemein als sinnvoll.

Unabhängig davon, wird das Nahrungsangebot im Spätherbst und im Winter definitiv nicht mehr ausreichen. Außerdem sollte man wissen, dass jede Ente auch gerne mal nachts im Stall frisst. Ist wegen einer grassierende Epidemie von den Behörden Stallpflicht angeordnet, fällt der Freigang sowieso flach. Dann muss zwingend zugefüttert werden. Dafür eignen sich dann insbesondere folgende Futtermittel:

  • Lebensmittelreste aus dem eigenen Haushalt wie etwa altes Brot
  • extra gekochte Lebensmittel wie beispielsweise alte Kartoffeln oder Gemüse
  • bestimmte Speiseabfälle wie Kartoffelschalen
  • Getreide und insbesondere Getreideschrot
  • spezielles Entenfutter aus dem Fachhandel

Wer Lebensmittelreste an seine Enten verfüttern möchte, sollt unbedingt darauf achten, dass es frei von Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und anderen Zusatzstoffen ist. Altes Brot eignet sich in der Regel perfekt. Es muss allerdings zuvor eingeweicht werde, da die Tiere sonst kaum in der Lage sind, es in fressgerechte Portionen zu zerlegen. Gekochte Kartoffeln oder gekochtes Gemüse sollte vorab weich gestampft werden. Getreide und Körner kann entweder direkt in einem Trog gefüttert werden oder man macht es mit Wasser, Milch oder Kefir an. Mit Speiseabfällen wie Kartoffel- oder klein zerhackten Eierschalen kommen die Tiere meistens gut zurecht. Apropos Eierschalen: Der darin enthaltene Kalk ist wichtig für das Wachstum bzw. die Ausbildung des Schnabels.

Als Selbstversorger wird man in den allermeisten Fällen vor allem die Fleischgewinnung im Blick haben. Um die zu fördern bietet sich spezielles Kraftfutter an, das im Handel problemlos erhältlich ist. Es enthält einen besonders hohen Proteinanteil und eignet sich deshalb ideal, um die Tiere bis zu einem gewissen Grad zu mästen. Wem es vor allem auf das Fleisch ankommt, der wird grundsätzlich auch dieses Kraftfutter zufüttern.

Wasser und Erde

Egal, ob nun Hausenten, Flugenten oder Laufenten – sie alle brauchen nicht wirklich viel, um existieren zu können und glücklich zu sein. grade das macht sie für Selbstversorger ja auch so interessant. Gerade zu existenziell sind für die quirligen Tiere aber Wasser und Erde. Natürlich benötigt jedes Lebewesen Wasser. Bei Enten spielt es aber eine ganz besonders große Rolle. Man sollte nie vergessen, es handelt sich um Wasservögel. Ein Gewässer ist quasi ihr natürlicher Lebensraum. Die Tiere schwimmen für ihr Leben gern, benötigen es zum Reinigen ihres Gefieders, finden darin Nahrung und brauchen es nicht zuletzt auch, um Schlucken zu können.

Ein Teich und ausreichend große Tröge mit Wasser sind deshalb für jeden Entenhalter Pflicht. Die Tiere werden auch im Wasser nach Nahrung suchen und beständige im Teichboden gründeln. Sie nehmen dabei nicht nur Algen auf, sondern auch wichtige Nährstoffe, die sie auf dem Grund finden. Darüber hinaus braucht es zwingend auch noch eine weitere, vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützte Wasserquelle. Achtung: Wasser, das wärmer als 20 Grad Celsius ist wird von einer Ente nicht mehr angenommen. Neben der Versorgung des Körpers mit ausreichend Flüssigkeit, hat das Wasser noch einen weiteren wichtigen Effekt bei Entenvögeln. Es hilft ihnen nämlich dabei, die Nahrung durch ihre lange Speiseröhre im Hals in den Magen zu spülen. Die Tiere schlingen in der Regel beim Fressen. Es passiert leicht, dass da auch etwas stecken bleibt. Die Wasseraufnahme beim Fressen ist deshalb unabdingbar.

In diesem Zusammenhang muss auch auf die Bedeutung von Erde und kleinen Steinchen bei der Ernährung von Wasservögeln verwiesen werden. Ihre Schnäbel haben nämlich keine Zähne, um die Nahrung zerkleinern zu können. Sie nehmen deshalb regelmäßig Erde bzw. sehr feine Steinchen mit auf. Beides sorgt dafür, dass die Nahrungsteile im Magen regelrecht zermahlen werden und damit besser verdaut werden können.

Fütterung im Stall

Nachts gehören Enten grundsätzlich in einen Stall, um sie vor Räubern wie Füchsen und Mardern zu schützen. Natürlich benötigen sie auch dann Wasser und Entenfutter – erst recht übrigens, wenn die Behörden über einen längeren Zeitraum hinweg Stallpflicht für Geflügel angeordnet haben. Im Stall sollt es deshalb grundsätzlich ein abgegrenztes Futterareal geben. Folgende Voraussetzungen sollte es erfüllen:

  • ausreichend großer Trog für Entenfutter
  • ausreichend großer Trog für Wasser
  • Tröge dürfen nicht kippen können, da die Tiere beim Fressen auch gerne mal hinein steigen
  • leichter Zugang zu den Trögen
  • deutliche Trennung zwischen Schlaf- und Fressbereich
  • tägliche Reinigung der Tröge insbesondere von Kot

Übrigens: Im Winter müssen alle Entenrassen nicht zwangsläufig im Stall gehalten werden. Insbesondere Laufenten kommen auch mit sehr tiefen Temperaturen ausgesprochen gut zurecht. Schnee stellt für auch für Haus- und Flugenten in der Regel kein Problem dar. Bei einer geschlossenen Schneedecke muss aber grundsätzlich gefüttert werden. Darüber hinaus ist auch wichtig, dass das Wasser – egal ob im Freien oder im Stall – durchgehend eisfrei gehalten wird.

Fütterung von Küken

Enten Kücken Der Entennachwuchs benötigt nicht zwingend ein spezielles Aufzuchtfutter. Die Küken befinden sich in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen praktisch permanent in der Obhut der Mutter. Von ihr lernen sie auch, was sie fressen können und wie bzw. wo man es findet. Beim Zufüttern insbesondere im Stall sollte man lediglich darauf achten, auch ausreichend feines, als zerkleinertes Entenfutter anzubieten, da die Küken mit größeren Brocken definitiv nicht zurechtkommen werden.

Entenfütterung

Die Entenernährung ist auch im etwas größeren Maßstab genau so einfach wie das sprichwörtliche Entenfüttern im Park. Die Tiere sind einfach durch und durch unkompliziert. Wenn man ein paar grundsätzliche Regeln und Hinweise beachtet, ist auch die Sache mit der Fütterung kein Problem.