Ackerschachtelhalmjauche herstellen: Anleitung & Anwendung

Ackerschachtelhalmjauche

Der Ackerschachtelhalm trägt die botanische Bezeichnung Equisetum arvense und ist in den heimischen Gärten ein gefürchtetes Unkraut. Statt es mit chemischen Mitteln zu bekämpfen, lässt sich aus dem Gewächs eine Jauche herstellen, die zur Stärkung von anderen Gartenpflanzen dient. Außerdem ist die Ackerschachtelhalmjauche dank der darin enthaltenen Mineralstoffe und ätherischen Öle auch als biologischer Dünger einsetzbar.

Sammeln

Der Ackerschachtelhalm ist in den hiesigen Breitengraden ein weit verbreitetes Wildkraut, welches an feuchten Stellen in der freien Natur wächst. Darüber hinaus lässt es sich auch häufig unerwünscht in den heimischen Gärten nieder und wird als Unkraut verteufelt, da es sich extrem schnell ausbreiten kann und dann andere Gartenpflanzen verdrängt. Dabei ist das Gewächs schon lange als Heilpflanze bekannt und lässt sich für viele nützliche Zwecke einsetzen. Allerdings kann der Ackerschachtelhalm nur bis zur Mitte des Sommers gesammelt werden, da dieser danach verholzt und unbrauchbar wird. Das Herstellen von Ackerschachtelhalmjauche in Eigenregie nimmt zwar ein wenig Zeit in Anspruch, aber es lohnt sich definitiv. Nicht nur wird im Garten das Unkraut nachhaltig dezimiert, für die anderen Pflanzen steht damit ein kostengünstiges und sehr wirksames Dünge- und Stärkungsmittel auf natürlicher Basis zur Verfügung.

  • bevorzugt staunasse Standorte mit verdichteten Böden
  • wächst oft an feuchten Stellen in Mähwiesen und in Gräben
  • oft neben Gewässern und an Waldrändern vorzufinden
  • nur die oberirdischen Triebe verwenden
  • diese müssen grün sein und dürfen keine braunen Flecken haben
  • Stängel nur bis Ende Juli abschneiden
  • danach entweder frisch verwenden oder gut trocknen lassen

Ackerschachtelhalmjauche

Tipp: Die Pflanze muss vor dem Sammeln genau bestimmt werden, denn es besteht eine große Verwechslungsgefahr mit dem Sumpfschachtelhalm. Dieser ist giftig und darf weder für den menschlichen Verzehr noch für die Anwendung bei der Pflege von Pflanzen eingesetzt werden.

Ackerschachtelhalmjauche herstellen: Anleitung

Umgangssprachlich wird der Ackerschachtelhalm auch als Zinnkraut bezeichnet, da dieser früher für die Reinigung von Gegenständen aus Zinn verwendet wurde. Aus den grünen Stängeln des Ackerschachtelhalms lässt sich ganz einfach ein Sud herstellen, der die ganze Gartensaison über seine Anwendung findet. Bei diesem Prozess entsteht die Ackerschachtelhalmjauche durch eine Gärung der Pflanze. Das Gären führt oft zu unangenehmen Gerüchen, die sich jedoch unterbinden lassen. Wenn das Gefäß nicht abgedeckt wird, lockt der Sud Stechmücken an, die sich darin ansiedeln. Außerdem verdunstet dann durch warme Außentemperaturen viel Flüssigkeit. Wer die Jauche noch intensiver in ihrer Wirkung machen möchte, der kann zu der Mischung ergänzend etwas Öl, eine Zwiebel und eine Knolle Knoblauch dazu geben. Diese zuletzt genannten Ingredienzien sollten vorher grob zerhackt werden.

  • etwa 1 kg Ackerschachtelhalm sammeln
  • mit einer Gartenschere grob zerkleinern
  • in einen Eimer oder ähnliches Gefäß geben
  • mit 10 l Wasser übergießen
  • für den Ansatz ist gesammeltes Regenwasser optimal
  • Mischung mit Holzstab gut verrühren
  • 2 kleine Schaufeln grobes Steinmehl dazugeben
  • Steinmehl verhindert entstehende Gerüche
  • Eimer mit grobmaschigem Tuch abdecken
  • Mischung für 2-3 Wochen gären lassen
  • ideal ist ein warmer und sonniger Platz
  • umrühren alle paar Tage wiederholen

Tipp: Der verwendete Eimer sollte nicht aus Metall sein, ideal sind Gefäße aus Kunststoff, Holz, Steingut oder Ton.

Anwendung

Ackerschachtelhalmjauche

Die Ackerschachtelhalmjauche hat eine ganze Reihe von Vorzügen bei ihrer Anwendung. Diese enthält wichtige Nährstoffe und Spurenelemente für die Pflanzen, in einer schnell löslichen Form. Außerdem ist die Jauche einfacher zu dosieren als ein fertig gekaufter Flüssigdünger. Darüber hinaus ist dank der relativ schwachen Konzentration das Risiko einer Überdüngung deutlich geringer. Beim Ackerschachtelhalm basiert die positive Wirkungsweise vor allem auf der darin enthaltenen Kieselsäure. Diese stärkt ganz gezielt die Zellstruktur und die Blattoberflächen der Pflanzen, welche damit behandelt werden. Auf diese Weise wird der Befall mit Pilzen und Schädlingen nachhaltig verringert. Die Jauche lässt sich sowohl für Zier- als auch für Nutzpflanzen einsetzen. Der Sud ist fertig, wenn beim Gärungsprozess keine Blasen mehr aufsteigen. Um während der heißen Sommermonate mögliche Verbrennungen zu verhindern, sollte bevorzugt am frühen Abend oder bei bedeckten Wetterverhältnissen mit der Ackerschachtelhalmjauche gegossen werden.

  • stärkt das pflanzliche Immunsystem
  • schützt gegen Schädlinge, wie Blattläuse
  • wehrt diverse Pilzerkrankungen ab
  • dazu gehören Grauschimmel und Mehltau
  • auch hilfreich bei Sternrußtau und Schorf
  • Jauche aus dem Gefäß durch engmaschiges Tuch ab sieben
  • Pflanzenreste auf den Kompost entsorgen
  • Sud in Gießkanne geben
  • im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen
  • Mischung wiederholt ausbringen
  • alternativ für gezieltes Ausbringen Sprühgerät verwenden
  • beim Einsprühen unbedingt Blüten auslassen
  • nicht bei praller Sonnenbestrahlung verwenden