Hühnerrassen | Übersicht der Hühnerarten von A-Z mit Bild

Huhn

Hühner gibt es rund um den Globus: Mehrere hundert verschiedene Hühnerrassen sind heute bekannt, von denen viele vom Aussterben bedroht sind. Heute seltene Hühner waren in den vergangenen Jahrhunderten vor allem nur in bestimmten Regionen beheimatet – gute heimische Beispiele hierfür sind Rheinländer, Rhodeländer oder auch Hamburger Hühner – und werden durch den drastischen Rückgang der privaten Selbstversorgerlandwirtschaft sowie durch moderne Hochleistungsrassen zurückgedrängt.Allerdings handelt es sich hierbei um sehr robuste Hühnerrassen, die zwar nicht so viele Eier legen wie Legehybriden, dafür aber deutlich gesünder, vitaler und stressresistenter sind – Eigenschaften, die es unbedingt zu erhalten gilt.

Ursprünge der Haushuhnrassen

Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen unsere Haushühner von den ursprünglichen Hühnerarten Bankiva- oder Buschhuhn (Gallus gallus) ab, dessen Wildform heute noch in Südostasien vorkommt. Der mögliche Anteil anderer wilder Hühnerarten lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Fest steht jedoch, dass in unseren Haushühnern mehr Erbgut des Bankiva-Huhns als von allen anderen Hühnerarten zu finden ist. Somit ist dieses asiatische Wildhuhn wahrscheinlich der wichtigste Vorfahr aller heute bekannten Hühnerrassen. Übrigens: Die zahlreichen Rassen sind zwar auf verschiedene Hühnerarten zurückzuführen, bilden aber im Grunde dennoch nur eine Art. In freier Wildbahn gibt es jedoch weltweit noch einige wilde Hühnerarten, die alle unter der zoologischen Familie der Hühnervögel (Galliformes) zusammengefasst werden.

Dazu gehören unter anderem:

  • Rebhühner (Perdix)
  • Fasan (Phasianus colchicus)
  • Perlhühner (Numididae)
  • Wachtel (Coturnix coturnix)
  • Auerhuhn (Tetrao urogallus)
  • Birkhuhn (Lyrurus tetrix)

Einige der genannten Hühnerarten werden heute auch von Liebhabern gezüchtet und so vor dem Aussterben bewahrt.

Fasan

Informationen über verschiedenen Hühnerrassen finden

Informationen über die verschiedenen Hühnerrassen finden Interessierte natürlich bei spezialisierten Züchtern. Doch wenn man nicht gerade einen solchen als Nachbarn hat, sind Hühnerzüchter manchmal schwer zu finden – vor allem, wenn es eine bestimmte Rasse sein soll. Sie können sich jedoch vertrauensvoll an den Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. (BDRG) sowie dessen Unterorganisationen werden. Jedes Bundesland sowie innerhalb dessen viele Kreise und sogar Ortschaften unterhalten Rassegeflügelzuchtvereine, in denen sich die Liebhaber, Halter und Züchter des bedrohten Geflügels organisatorisch zusammengeschlossen haben. Des Weiteren sind die Züchter vieler der nachfolgend aufgeführten Hühnerrassen in so genannten Sondervereinen zusammengeschlossen – so gibt es beispielsweise einen „Sonderverein zur Erhaltung des Araucana- und Zwerg-Araucana-Huhnes“ oder einen „Sonderverein der Züchter des Barnevelder- und Zwerg-Barnevelder-Huhnes“ usw. Sollten Sie sich also schon im Vorfeld für eine bestimmte Rasse entschieden haben, wenden Sie sich am besten gleich an den entsprechenden Sonderverein.

Große Hühnerrassen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die einzelnen Hühnerrassen zu systematisieren. Dieser Artikel folgt der klassischen Einteilung in Groß-, Zwerg- und Ziergeflügel, wobei noch einmal in Lege-, Fleisch- und Zwiehuhnrassen unterschieden wird. Allerdings ist eine solche Einteilung nicht leicht zu bewerkstelligen, da die alten Rassen im Grunde alle Zwiehühner sind – sie dienten auf dem Bauernhof sowohl der Ei- als auch der Fleischgewinnung. Allerdings lassen sich bestimmte Tendenzen erkennen. Ein Beispiel hierfür sind die Jersey Giants, die zwar eine gute Legeleistung zeigen, aber auch auf einen massigen Schlachtkörper hin gezüchtet werden.

Legerassen

Die hier angeführten „alten“ Legehuhnrassen können in puncto Legeleistung natürlich nicht mit modernen Legehennen mithalten, die bei möglichst sparsamer Fütterung beinahe täglich ein Ei legen. Diese Legehennen gehören keiner bestimmten Rassengruppe an, sondern sind sogenannte Hybriden. Darunter versteht man die Endprodukte der Kreuzung von bestimmten, stark spezialisierten Zuchtlinien. Dafür allerdings sehen Rassehühner nicht nur schöner aus, sondern sind sowohl in Gesundheit als auch Charakter deutlich robuster.

Araucana

Araucana Huhn

Ihren Namen verdankt diese Rasse den Araucana-Indianern, die diese Hühner schon seit Jahrhunderten halten. Sie lassen sich ausgezeichnet in Gehegen und freilaufend halten, haben einen sehr ruhigen Charakter, sind robust und vital – und legen auffällig gefärbte Eier. Das Spektrum reicht von blau bis grün, weshalb die Tiere in Deutschland auch als „Grünleger“ sowie in den USA als „Easteregg-Layer“ (Ostereierleger) bezeichnet werden. Neben der Farbe der Eier weisen Araucana noch weitere Besonderheiten auf: Typisch sind etwa die bartähnlichen „Ohrbüschel“ sowie das gänzliche Fehlen des Schwanzes bei vielen Tieren. Schwanzlose Araucana werden auch als „Kaulhühner“ bezeichnet.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 2 – 2,5 kg, Henne 1,6 – 2 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 50 Gramm

Es gibt außerdem noch eine Zwergform, bei der der Hahn maximal 850 Gramm und die Henne bis zu 750 Gramm erreicht.

Barnevelder

Barnevelder Huhn

Auch die aus den Niederlanden stammenden Barnevelder sind für die außergewöhnliche Farbe ihrer Eier bekannt: Außer ihnen legen eigentlich nur noch Marans-Hühner derart dunkelbraune Eier. Übrigens ist die Farbe nicht konstant: Eine gut legende Henne produziert zu Beginn der Brutsaison schöne dunkelbraune Eier, aber nach einigen Wochen werden die Schalen deutlich heller. Überhaupt handelt es sich um eine legefreudige, mittelschwere Rasse, die typischerweise im doppeltgesäumten Farbenschlag gezüchtet wird. Schwarze und weiße Tiere sind dagegen eher untypisch. Übrigens werden manchmal auch braune Legehybriden als „Barnevelder“ bezeichnet, dies ist natürlich falsch. Tatsächlich handelt es sich um eine alte und beliebte Rasse, die sich hervorragend für Anfänger eignet.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 2,5 – 3,5 kg , Henne 2 – 2,7 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 60 Gramm

Die in den 1920er Jahren erzüchteten Zwerg-Barnevelder bringen bis zu 1200 Gramm beim Hahn und 1000 Gramm bei der Henne auf die Waage. Die Eier sind mit bis zu 40 Gramm vergleichsweise schwer.

Leghorn

Leghorn Huhn

Ursprünglich stammt das sehr legefreudige und robuste Leghorn aus Italien, wo es aus verschiedenen Landrassen erzüchtet wurde. Da diese als hervorragenden Legerassen bekannt waren, wurden sie auch in andere Länder exportiert. So konnten sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Ländern unterschiedliche Typen entwickeln, zwischen denen teils erhebliche Unterschiede bestehen. Das Leghorn ist die „Stammmutter“ der heutigen Legehybriden und wird auch zwecks Genauffrischung immer mal wieder eingekreuzt. Die Rasse ist vital, schnellwüchsig und frühreif. Man kann sie gleichermaßen freilaufend und in Gehegen halten.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 2,0 bis 2,7 kg; Henne 1,7 bis 2,2 kg
  • Legeleistung: durchschnittlich 200 pro Jahr
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Marans

Marans Huhn

Zu den auffallendsten Eigenschaften der aus Frankreich stammenden Marans-Hühner gehört die tief dunkelbraune Färbung der Eierschalen. Die kräftigen und vitalen Tiere haben eine sehr gute Legeleistung und sind außerdem recht schnellwüchsig. Marans werden bei einer guten Pflege zutraulich, aber nicht wirklich handzahm. Sie sind von einem freundlichen Wesen und nur selten aggressiv. Man kann sie gleichermaßen freilaufend und in Gehegen halten.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,5 bis 4,0 kg, Henne 2,5 bis 3 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180 bis 200
  • Mindestgewicht der Bruteier: 65 Gramm

Marans sind besonders große und vergleichsweise seltene Legehühner.

New Hampshire

New Hampshire Hahn und Hennen

Diese Rasse entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts im US-Bundesstaat New Hampshire und wurde schnell sehr populär. Diese Hühner wurden ursprünglich sowohl als Eier- als auch Fleischlieferanten gezüchtet, weshalb sie schnell wachsen und gut legen. New Hampshires haben ein freundliches, ruhiges Wesen und werden leicht zahm. Wegen ihres vergleichsweise hohen Gewichts sind diese Hühner keine guten Flieger, so dass die Einfriedung des Geheges höchstens anderthalb Meter hoch zu sein braucht. Besonders schön sind New Hampshire im klassischen rotbraunen Farbenschlag.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3 bis 3,5 kg, Henne 2,5 bis 3 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 250 (im ersten Jahr), 180 (im zweiten Jahr)
  • Mindestgewicht der Bruteier: 50 Gramm

Die weltweit stark verbreiteten Zwerg-New Hampshire werden bis zu 1000 Gramm (Henne) bzw. 1200 Gramm (Hahn) schwer. Bei den Zwergen ist die Legeleistung mit durchschnittlich 140 Eiern pro Jahr nicht so hervorragend wie bei den großen Verwandten, dafür sind die „Kleinen“ aber recht pflegeleicht und gut für Anfänger geeignet.

Orpington

Orpington Huhn

Orpingtons wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts von dem Engländer William Cook aus Orpington (England) gezüchtet. Zu ihren Vorfahren gehören vor allem (Croad) Langschans, Minorkas und Plymouth Rocks. Orpingtons gehören zu den großen und schweren Hühnerrassen, wobei der würfelförmige Gesamteindruck durch das üppige, lockere Gefieder noch verstärkt wird. Die Hühner haben weltweit viele Freunde und sind deshalb auf Ausstellungen häufig zu sehen. Es sind sehr anhängliche Hühner, die bei guter Pflege schnell handzahm werden. Allerdings brauchen sie wegen ihrer kurzen Beine einen trockenen, stets sauberen Schlafstall, damit die Bauchfedern gut abtrocknen können. Orpingtons sind sehr gute Glucken. Die Hähne haben eine vergleichsweise leise Stimme.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 4 bis 4,5 kg, Henne 3 bis 3,5 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180 bis 200
  • Mindestgewicht der Bruteier: 53 Gramm

Die Zwergform, Zwerg-Orpington bzw. Orpington Bantams (engl.), soll lediglich bis zu 1500 Gramm beim Hahn und 1300 Gramm bei der Henne erreichen, dabei aber die rassetypische Würfelform behalten.

Plymouth Rock

Hühnerrassen Plymouth Rock Huhn

Diese Hühner sind in den USA wahrscheinlich eine der populärsten, wenn nicht sogar die populärste der bekannten Hühnerrassen. Auch in anderen Ländern haben die stattlichen Tiere sehr viele Freunde. Plymouth Rocks sind anhängliche, ruhige Tiere und werden leicht zahm. Da es sich um große und schwere Hühner handelt, neigen sie nur wenig zum Auffliegen. Bei freiem Auslauf braucht die Einfriedung deshalb nicht sehr hoch zu sein. Geradezu klassisch ist der gestreifte Farbenschlag.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3 bis 3,5 kg, Henne 2,5 bis 3 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Zwerg-Plymouth Rock sind sogar noch verbreiteter als ihre großen Schwestern.

Rhodeländer

Rhodeländer - Henne mit Kücken

Ebenfalls große Hühner sind die ursprünglich aus den USA stammenden Rhodeländer, die einst gezielt auf eine sehr gute Legeleistung gezüchtet wurden. Es gibt zwei Farbenschläge: rot und weiß. Dabei ist der rote Farbenschlag viel bekannter, so dass die Rasse auch als „Rhode Island Red“ bekannt ist. Rhodeländer sind ruhig, zutraulich und sehr verträglich. Da sie so schwer sind, fliegen sie außerdem nur selten. Junge Rhodeländer-Küken wachsen schnell und sollten schon mit vier oder fünf Monaten die ersten Eier legen. Die Rasse ist robust und eignet sich wegen ihres freundlichen Wesens auch für Anfänger. Heute gehören Rhodeländer leider zu den seltenen Hühnerarten.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,0 bis 4,0 kg, Henne 2,4 bis 3 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 58 Gramm

Kleine Zwerg-Rhodeländer sollten gemäß Rassestandard höchstens 1600 Gramm beim Hahn und 1200 Gramm bei der Henne wiegen.

Rheinländer

Rheinländer - Hahn

Das Rheinländer Huhn stammt von einer alten Landhuhnrasse ab, die jahrhundertelang in der Eifel gehalten wurde. Es handelt sich um recht schwere Landhühner, die zumeist im traditionellen schwarzen Farbenschlag gezüchtet werden. Daneben gibt es noch blaugesäumte, gesperberte, wildfarbige, silber-wildfarbige, weiße, silber- und goldhalsige Tiere. Rheinländer Hennen legen auch im Winter gut, wobei sie jedoch nur selten in Brutstimmung geraten. Die Tiere sind ruhig, verträglich und werden schnell zuträglich. Sie gehör zu den seltenen Hühnerrassen, die wieder etwas mehr Beachtung verdienen.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 2,75 kg, Henne 2,50 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Zwerg-Rheinländer sind mit durchschnittlich 1100 Gramm beim Hahn und 900 Gramm bei der Henne vergleichsweise klein.

Wyandotte

Wyandotte Huhn Hahn

Die ursprünglich aus den USA stammenden Wyandotten sind recht große Hühner, die typischerweise über eine sehr runde Körperform verfügen. Diese wird durch das sehr üppige Gefieder noch zusätzlich betont. Sie gehören zu den beliebtesten Hühnerrassen und sind auf Ausstellungen im Grunde immer mehrfach vertreten. Die Popularität der großen Wyandotten wurde in den letzten Jahren nur von der Zwergrasse übertroffen. Die Tiere sind ruhig und anhänglich, werden schnell handzahm. Sie neigen nur wenig zum Fliegen und lassen sich daher gut im Garten oder in offenen Gehegen halten. Die Hennen geraten oft und ausdauernd in Brutstimmung, sind außerdem sehr gute Glucken. Wyandotten werden in zahlreichen verschiedenen Farbenschlägen gezüchtet, auch die Eier haben unterschiedliche Farben.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,4 bis 3,8 kg, Henne 2,5 bis 3,0 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Sowohl die große als auch die kleine Zuchtvariante sind sehr gut für Anfänger geeignet. Es handelt sich um äußerst robuste und gesunde Tiere mit einem ausgeglichenen und friedlichen Charakter.

Fleischrassen

Allen Rassen dieser Gruppe ist gemeinsam, dass sie groß und schwer werden. Diese Hühnerarten werden teils seit Jahrhunderten gezielt auf ein schnelles Wachstum und einen guten Fleischansatz, gepaart mit einem eher sparsamen Appetit, selektiert. Bei vielen alten Fleischrassen handelt es sich mittlerweile um seltene Hühnerrassen, denn sie sind in kommerzieller Hinsicht von den Fleischhybriden überrundet worden. Die wachsen zwar schneller und brauchen weniger Futter, liefern dafür allerdings ein weniger schmackhaftes Fleisch. Mal ganz abgesehen von den Eiern, denn viele der großen Hühnerrassen sind ausgesprochen gute Leger. Außerdem handelt es sich ausnahmslos um sehr ruhige und ausgeglichene Hühnerarten, die auch inmitten des hektischen Gewusels eines Bauernhofs bzw. eines Haushalts mit Kindern nie die Ruhe verlieren. Natürlich brauchen diese Tiere entsprechend ihrer Größe viel Auslauf. Wer jedoch nicht so viel Platz hat, kann auf die jeweiligen Zwergrassen ausweichen.

Deutsches Lachshuhn

Deutsches Lachshuhn

Das Deutsche Lachshuhn ist eine regionale Abwandlung des französischen Faverolles, welches gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus lokalen „Bauernhühnern“ sowie Brahmas und Dorkings erzüchtet wurde. Typisch für diese Rasse ist, neben der fünften Zehe, die Lachsfarbe, wobei das Spektrum von lachsrosa zu lachsrot reichen kann. Hahn und Hennen sind dermaßen unterschiedlich befiedert, dass Unkundige sie für verschiedene Farbenschläge halten möchten. Lachshühner sind eine sehr anhängliche und ruhige Rasse, die sehr gut freilaufend gehalten werden können. Die Tiere sind schnellwüchsig, Hennen beginnen bereits sehr früh mit der Eiablage. Außerdem legen sie sowohl im Sommer als auch im Winter gut.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,0 bis 4,0 kg, Henne 2,5 bis 3,25 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 150
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Hierbei handelt es sich um seltene Hühner, die vom Aussterben bedroht sind und daher in die Liste der gefährdeten Haustierrassen aufgenommen wurden.

Jersey Giant

Jersey Giant - Huhn

Am Jersey Giant fällt zuerst die gewaltige Körpermaße ins Auge: Diese Hühner zählten zu den größten bekannten Hühnerrassen überhaupt. Hähne können bis zu sechs Kilogramm wiegen, wobei Kapaune (Kastraten) es sogar auf acht bis neun Kilogramm bringen. Insofern überrascht es nicht, dass die Küken sehr schnell wachsen und das Wachstum überdies lange anhält. Wegen ihrer Größe brauchen die ruhigen und zahmen Jersey Giants viel Platz. Allerdings fliegen sie nicht, weshalb man sie ohne weiteres frei laufen lassen kann

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 4,5 bis 5,5 kg, Henne 3,6 bis 4,5 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 60 Gramm

Sussex

Sussex - Hahn

Das zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Südostengland gezüchtete, schwere Haushuhn ist eine sehr seltene Rasse – leider, denn das Sussex ist ein freundliches, ruhiges Huhn mit einem angenehmen Temperament. Wer Wert darauf legt, handzahme Tiere zu halten, hat mit dieser Rasse eine gute Wahl getroffen. Die robuste und vitale Sussex eignet sich daher auch gut für Anfänger in Sachen Hühnerhaltung. Die Hennen legen meist auch im Winter gut, überdies geraten sie oft in Brutstimmung und sind fürsorgliche Mütter. Die Küken wachsen schnell, sind frühreif und sehr vital. Da den Tieren das Fliegen nicht so besonders liegt, kann man sie auch in nicht überdachten Gehegen halten.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 4,0 kg, Henne 3 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 180
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Typisch für diese Rasse sind übrigens die Farbenschläge columbia sowie gelb- und rot-columbia. Zwerg-Sussex bleiben mit durchschnittlich 1250 Gramm beim Hahn und 1000 Gramm bei der Henne vergleichsweise klein.

Zwiehühner

Neben den Lege- und Fleischrassen gibt es noch eine Anzahl von Rassen, bei deren Zucht die Veranlagung für eine gute Legeleistung mit der für einen üppigen Fleischansatz vereinigt werden sollte. Diese Mehrzweckhühner bezeichnet man als „Zwiehühner“, wobei die Zuordnung zu einer bestimmten Klassifikation nicht festgeschrieben ist, sondern je nach Autor variieren kann. Manche der schweren Hühnerrassen beispielsweise werden ebenfalls in diese Gruppe einsortiert, ebenso einige der gut legenden Hühnerarten.

Amrock

Amrock Huhn

Die aus den USA stammenden Amrocks sind echte Liebhabertiere: Sie sind den Plymouth Rocks sehr ähnlich, aber stämmiger und schwerer als diese. Typisch für diese Rasse ist das gestreifte Federkleid, denn die Hühner werden ausschließlich in diesem Farbenschlag gezüchtet. Es handelt sich um sehr ruhige und freundliche Hühner, die schnell sehr zahm werden können. Amrock-Küken zeigen sehr früh einen Geschlechtsdichromatismus: Das bedeutet, dass man die Geschlechter schon sehr früh allein anhand ihrer Farbe und Zeichnung unterscheiden kann.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,0 bis 4,0 kg, Henne 2,5 bis 3,0 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 220
  • Mindestgewicht der Bruteier: 58 Gramm

Bielefelder Kennhuhn

Bielefelder Kennhuhn

Auch beim Bielefelder Kennhuhn zeigen die Küken je nach Geschlecht eine unterschiedliche Färbung. Dieses Huhn wurde als Lege- und Fleischrasse entwickelt und ist für sein rasches Wachstum und die gute Legeleistung bekannt. Die Jungen Hennen legen sogar den Winter hindurch – ein Zeichen dafür, dass bei der Erzüchtung dieses Typs asiatische Hühnerrassen eingekreuzt wurden. Die Tiere haben ein ruhiges und zutrauliches Wesen, sie werden schnell handzahm.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,0 bis 4,0 kg, Henne 2,5 bis 3,25 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 230
  • Mindestgewicht der Bruteier: 60 Gramm

Sundheimer

Sundheimer Legehühner Legeleistung

Das Sundheimer Huhn gehört zu den zutraulichsten Hühnerrassen. Es ist leicht mästbar und legt auch im Winter eine gute Legeleistung an den Tag. Bei diesem Huhn ist nur der Farbschlag weiß-schwarzcolumbia anerkannt. Hennen und Hähne sind zudem fast übereinstimmend gezeichnet. Die Sundheimer stehen auf der „Roten Liste bedrohter Geflügelrassen“ unter ‚Beobachtung‘. Von dieser Rasse gibt es auch eine Zwergform.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 3,0 bis 3,5 kg, Henne 2,0 bis 2,5 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 200
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Vorwerk

Vorwerk Huhn

Diese Rasse verdankt ihren Namen ihrem „Vater“, dem deutschen Züchter Oskar Vorwerk. Er wollte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein gutes Nutzhuhn mit einer typischen Lakenfelder-Zeichnung erschaffen, wobei die Grundfarbe jedoch nicht weiß, sondern gelb sein sollte. So wird das Vorwerk-Huhn auch heute noch ausschließlich in der schwarzen Lakenfelder-Zeichnung mit gelbem Körper gezüchtet. Heute ist die 1919 anerkannte Rasse sehr beliebt, nachdem sie nach dem Zweiten Weltkrieg fast erloschen war. Die Zeichnung und Farbe der Vorwerkhühner ist einzigartig und auch sonst stechen die Tiere heraus: Vorwerkhühner stellen nur wenig Ansprüche an ihre Umgebung und lassen sich gleichgut freilaufend und in Gehegen halten. Beachten Sie jedoch stets, dass diese Tiere fliegen können! Überhaupt ist die Rasse sehr lebendig und aktiv, lässt sich aber trotzdem gut zähmen.

  • Durchschnittliches Gewicht: Hahn 2,5 bis 3,0 kg, Henne 2,0 bis 2,5 kg
  • Wie viele Eier pro Jahr: durchschnittlich 170
  • Mindestgewicht der Bruteier: 55 Gramm

Kleine Hühnerrassen

Wer nicht allzu viel Platz im Garten hat, kann sich für eine der kleinen Hühnerrassen entscheiden. Diese Hühnerarten bleiben im Schnitt um die 1000 Gramm leicht – je nach Rasse können es auch mehr oder weniger Gramm sein – und brauchen entsprechend weniger Auslauf und Futter. Viele kleine Hühnerrassen sind allerdings recht flugfreudig, weshalb das Gehege mit Maschendraht o. ä. eingezäunt und überdacht sein sollte. Weltweit erfreuen sich kleine Hühnerrassen noch größerer Beliebtheit als die „Großen“, wobei Zwerghuhn nicht gleich Zwerghuhn ist. Viele große Hühnerarten gibt es auch im speziell gezüchteten Zwergformat, echte Zwerghühner in diesem Sinne sind es allerdings nicht. Die so genannten Ur-Zwerge gibt es nur in klein, wobei es sich  um reine Zierhühner handelt. Viele von ihnen wurden vornehmlich an den Höfen der Adligen gehalten. Die winzigen Chabos beispielsweise gibt es schon seit rund 2000 Jahren. Ihr Besitz war früher den hochrangigen chinesischen Würdenträgern am Kaiserhof vorbehalten.

Bantam Huhn

Zu den echten Ur-Zwergen gehören unter anderem diese Rassen:

  • Chabo
  • Zwerg-Cochin
  • Antwerpener Bartzwerge
  • Bantam
  • Deutsche Zwerghühner
  • Federfüßige Zwerghühner
  • Sebright

Zierhuhnrassen

Zur Gruppe der Zier- und Langschwanzhühner gehört eine große Vielzahl von Rassen, die nur eines gemeinsam haben: Sie wurden von Anfang an nicht gezielt als Fleisch-, Lege- oder gar Kampfhühner gezüchtet. Einige der hier vorgestellten Hühnerrassen sind schon viele Jahrhunderte alt.

Brahma

Brahma Huhn

Das aus Indien stammende Brahma ist ein großes, massiges und schweres Huhn mit einer üppigen Befiederung. Die Läufe sind befiedert und wirken groß und geschlossen. Brahmas sind sehr ruhige und zutrauliche Hühner, die schnell zahm werden. Allerdings brauchen sie recht viel Platz und wachsen nur langsam.

Cochin

Cochin Huhn

Die aus China stammenden Cochin zählen zu den größten und schwersten bekannten Rassen; Hähne werden leicht bis etwa fünfeinhalb Kilogramm schwer. Die Hühner sind außerdem nicht nur groß, sondern auch breit. Sie haben eine Fußbefiederung und wachsen nur langsam.

Holländer Haubenhuhn

Holländer Haubenhuhn

Diese bereits seit dem 15. Jahrhundert bekannte Rasse ist eine auffällige Erscheinung: Auf dem schlanken, zierlichen Körper sitzt eine üppige, kugelige Kopfhaube, die dem Huhn seinen Namen verliehen hat. Es gibt drei Arten von Holländer Haubenhühnern: Tiere mit gleichfarbiger Haube und Körper, solche mit weißen und schließlich solche mit schwarzen Hauben. Die „Schwarzhauben“ gibt es nur in weiß und werden auch als „Weiße Schwarzhauben“ bezeichnet.

Yokohama

Yokohama - Hahn

Die aus Japan stammenden Yokohamas gehören zu den zierlichsten Hühnerrassen. Ihr auffälligstes Merkmal ist der sehr reich befiederte und lange Schwanz.

Seidenhuhn

Seidenhuhn

Das chinesische Seidenhuhn blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück: Schon vor über 1000 Jahren gab es in China zumindest Vorläufer dieser Rasse mit einer ähnlich ungewöhnlichen Federstruktur. Diese erinnert eher an ein Haarkleid als an Federn, weshalb die ersten nach Europa gelangten Tiere als Kreuzung aus Huhn und Kaninchen angesehen wurden. Ebenfalls rassetypisch ist die dunkle Färbung nicht nur der Haut, sondern auch des Fleisches und sogar des Skeletts.